Stadtpark - Route Teil 1

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STADT - SPAZIERGÄNGE
Teil 1 – Route durch den Stadtpark
Teil 1 der Route führt vom Eingang auf Seite des Rings vorbei an Denkmälern und dem Ententeich bis zum Denkmal von Hans Makart und dem danebenliegenden Naturdenkmal 280.


Wir beginnen den Spaziergang durch den denkmalreichen Park auf Seite des Rings, bei der U-Bahn-Station „Stubentor“.


Stadtpark – Route Teil 1 (Interaktive Karte)

Stadtpark – Route Teil 1

S Start · Z Ziel
Station 1–14
Wegführung


Route in 5 Minuten
Weglänge≈ 350 m
Dauer5–7 Min. (zügig, ohne Fotos)
BarrierefreiheitWeitgehend eben; ein Steg mit leichter Steigung. Alternative Uferwege ohne Stufen.
WCÖffentliches WC am Parkring (Station 1; historisch, evtl. nicht barrierefrei). Weiteres WC am Heumarkt.


Station 1 – Öffentliches WC am Parkring

Das Erste, das einem – noch am Ring gelegen – ins Auge fällt, ist das hübsche öffentliche Klo, das wirklich einen Blick wert ist. Es wurde 1901 von Wilhelm Beetz errichtet, der bereits im 3. Bezirk und am Börseplatz gute Erfahrung mit seiner außergewöhnlichen Geschäftsidee gemacht hatte.

Das Jugendstilklo hat eine interessante Inschrift an der Türe, die Folgendes besagt:

Im Stadtpark gibt es ein zweites Jugendstil-WC; es befindet sich am anderen Ende des Parks, Am Heumarkt]].

Mehr zu öffentlichen Bedürfnisanstalten ist auf den Seiten Öffentliche Klos und Wilhelm Beetz und : zu finden.[1]

Station 2 – Elfriede‑Gerstl‑Steg

Der kleine Steg aus Holz ist mit einem schmiedeeisernen Geländer versehen. Die Benennung nach der Schriftstellerin Elfriede Gerstl (* 16. Juni 1932, † 9. April 2009) wurde am 8. Juni 2010 durch den Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft beschlossen. Zuvor hieß die Stahlbrückenkonstruktion „Weißkirchner Steg“.

Gerstl war eine Schriftstellerin, die sich besonders für die Emanzipation engagierte. Sie überlebte als jüdisches Mädchen die NS‑Zeit dank des Engagements einiger Wiener, die sie versteckten.

Station 3 – Zedlitzsteg

Die leicht gewölbte Fußgängerbrücke wurde nach der naheliegenden Zedlitzgasse und dem Lyriker und Staatsmann Freiherr Joseph Christian von Zedlitz (28. 2. 1790 – 16. 3. 1862) benannt. Sie führt direkt zum Zelinka‑Denkmal und wurde 1983 errichtet. Die Stahlbrücke ist 9 Meter lang und 8 Meter breit.

Station 4 – Andreas‑Zelinka‑Denkmal

Inschriften auf Vorder- und Rückseite

Standort: Stadtpark, 1010 Wien
Errichtet: 1877
Künstler: Franz Pönninger

Beschreibung: Auf einem Steinsockel steht ein bronzener Rundpfeiler, der mit Putti und Inschriftenkartuschen geschmückt ist. Die Bronzebüste des Bürgermeisters ist daran angebracht.

Das Denkmal für den Bürgermeister Andreas Zelinka (* 23. Februar 1802, Wischau; † 21. November 1868, Teinfaltstraße 8) wurde 1877 von Franz Pönninger geschaffen. Enthüllt wurde es am 3. 5. 1877; es steht auf dem „Zelinka‑Hügel“, der einzigen Anhöhe im Stadtpark.

Die besondere Würdigung Zelinkas im Stadtpark ist darauf zurückzuführen, dass er 1859 große Anstrengungen unternommen hatte, das Projekt Stadtpark Wirklichkeit werden zu lassen.[2] Eine zeitgenössische Spottschrift aus dem Jahr 1873 sagte über den Bürgermeister und seinen Verdienst allerdings: „Den Stadtpark verdanken wir vorzüglich den Bemühungen des Gartenfreundes Zelinka. Dieser verstorbene Bürgermeister erhält auch im Stadtpark ein Denkmal, obwohl er selbst nach Ansicht seiner Freunde sich weder durch Genialität, noch durch liberale Gesinnung oder durch besondere Tapferkeit hervortat, sondern einzig allein, weil er trotz seiner einflussreichen Stelle als – ehrlicher Mann starb. Ein allerdings seltener Fall, welcher der monumentalen Verewigung würdig ist.“[3]

Material: Stein
Höhe: k.A.
Schutzstatus: denkmalgeschützt

Neben dem Denkmal liegt die „Zelinka‑Wiese“.

Station 5 – Naturdenkmal 569

Rechts vom Schubert‑Denkmal steht Naturdenkmal Nummer 569, ein Ginkgobaum. Er wurde um 1900 von Stadtrat Heinrich Braun (siehe auch: Simmeringer Hauptstraße 9) nach Wien gebracht und hier eingepflanzt. Am 3. 7. 1973 erklärte ihn die Stadt Wien für schützenswert, weil es sich dabei um eine ausgesprochene botanische Seltenheit handelt.

Station 6 – Franz‑Schubert‑Denkmal

Franz‑Schubert‑Denkmal

Standort: Stadtpark , 1010 Wien
Errichtet: 15. 5. 1872
Künstler: Carl Kundmann und Theophil Hansen

Beschreibung: Das Denkmal des Komponisten Franz Schubert ist auf Initiative des Wiener Männergesangvereins entstanden – der Verein, und schließlich auch weitere Singvereine, sammelten bei ihren Darbietungen für die Finanzierung des Monuments. Der Auftrag für die Schaffung erging an Carl Kundmann, wobei er sich bei der Gestaltung des Gesichtes an Zeichnungen von Moritz von Schwind hielt. Der Sockel wurde von Theophil Hansen geschaffen.

Schubert ist sitzend in voller Gestalt dargestellt. In seinen Händen hält er, gerade komponierend, ein Notenbuch, in das er schreibt. Die Reliefs am Sockel des Denkmals stellen „Die Phantasie“ (vorne), die Vokalmusik (rechts) und die Instrumentalmusik (links) dar.

Die Besonderheit an dieser Darstellung Schuberts: Er wird ohne Brille gezeigt.

In einer Satireschrift von 1873 wird das Denkmal so erwähnt: „Im Stadtpark ist auch ein Denkmal des Liederkomponisten Schubert aufgestellt, dem der vorsichtige Bildhauer Kundmann gleich einen sicheren Sitzplatz gegeben hat, da an schönen Abenden hier keiner zu bekommen ist.“[4]

Material: Stein
Höhe: k.A.
Schutzstatus: denkmalgeschützt


Station 7 – Friedrich‑von‑Amerling‑Denkmal

Die steinerne Büste des Biedermeier‑Malers Friedrich von Amerling (\* 14. April 1803, Vorstadt Spittelberg, Pelikangasse 101, „Zu den drei Herzen“, auch: Amerlinghaus; † 14. Jänner 1887, Wien, „Amerlingschlössl“; 6., Mollardgasse 90) wurde von Johannes Benk geschaffen und am 11. 6. 1902 enthüllt.

Die Marmorbüste steht auf einem Reliefsockel, der in ein Stufenpostament übergeht. Am Sockel ist im Relief eine Malerpalette zu sehen – ein Hinweis auf den Beruf Amerlings.

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Station 8 – Wetterstation

Die hübsche Wetterstation am Ententeich wurde 1913 aufgestellt. Sie ersetzte ein Wetterhäuschen, das 1881 entworfen und 1883 zugänglich gemacht worden war.[6] Das damalige Gebäude war mit einer „Weltuhr“ ausgestattet, die die Zeit in verschiedenen Städten anzeigte, darunter Paris, Istanbul und London. Das spezielle Uhrwerk zeigte auch die Uhrzeit für Sonnenauf‑ und ‑untergang an.

An der Balustrade des kleinen Bauwerks sind die Entfernungen zu verschiedenen Städten angebracht.[7]

Station 9 – Ententeich

Stadtpark, Ententeich

Inmitten der Parkanlage erstreckt sich der große Ententeich, der vor allem auf Kinder eine Faszination ausübt. Mitte des 20. Jahrhunderts fanden sich hier die Frauen der Bankdirektoren, Großindustriellen und erfolgreichen Börseaner ein, um mit ihren Kindern die Jause zu genießen.[8]

1873 – also kurz nach Eröffnung des Parks – schrieb eine Wiener Satireschrift darüber Folgendes: „Nachdem der Gemeinderat im Stadtpark keine Konzerte gegen Entgelt gestattet, sorgen die quakenden Konzertisten des Parkteiches in uneigennütziger Weise für die musikalische Unterhaltung des Publikums; während die promenierenden Damen mit gleichem Edelmut die unentgeltliche Reinfegung der Parkwege mittels ihrer Schleppkleider übernommen haben. Um die erwähnten lieblichen Teichvirtuosen nicht zu verscheuchen, wird abends nur ein kleiner Teil von den zahlreichen Laternen des Parks aufgezündet.“[9]

Der Gemeinderat hatte laut Protokoll vom 17. September 1867 tatsächlich entschieden, dass im Park keine Konzerte stattfinden sollten – begründet wurde das damit, dass es in Wien zahlreiche andere Orte gäbe, in denen Musik aufgeführt wurde, und dieser Park für die Kinder erhalten bleiben solle. Auch wurde befürchtet, dass die Ammen und Kindermädchen sich dann mehr um die Galane, die üblicherweise bei Tanzveranstaltungen zahlreich erschienen, als um ihre Schützlinge kümmern würden.[10]

Station 10 – Hans‑Makart‑Denkmal

Standort: Goethegasse 1, 1010 Wien
Errichtet: 13. 6. 1898
Künstler: Fritz Zerritsch, nach einer Skizze von Viktor Tilgner

Beschreibung: Das Marmordenkmal des Malers Hans Makart zeigt den Künstler in voller Gestalt.

Fritz Zerritsch gestaltete das Gesicht Makarts nach einer Zeichnung von Viktor Tilgner. Bei dem markanten Gewand, das er trägt, handelt es sich um ein Kostüm, das er zur Silberhochzeit des Kaisers Franz Joseph und Sisi getragen hatte. Makart organisierte den „Makart‑Festzug“ dafür im Jahr 1878.

Material: Stein
Höhe: k.A.
Schutzstatus: denkmalgeschützt

Station 11 – Naturdenkmal 280

Auf der dem Denkmal gegenüberliegenden Grünfläche ist Naturdenkmal 280, eine „Kaukasische Flügelnuss“, zu finden. Sie steht seit dem 16. 12. 1941 unter besonderem Schutz.

Station 12 – Vorbei an der Johann‑Strauß‑Wiese

Die Johann‑Strauß‑Wiese

Außer, dass die Wiese – die ab dem Frühling von zahlreichen Jugendlichen belagert wird – nach Johann Strauß benannt ist, verbirgt dieser Bereich nichts Aufregendes. Man kann sich hier jedoch ebenfalls getrost ein wenig ausruhen und dazusetzen.

Station 13 – Robert‑Stolz‑Denkmal

Robert Stolz-Denkmal

Standort: Stadtpark, 1010 Wien
Errichtet: 1980
Künstler: Rudolf Friedl

Beschreibung: Vor einer konkav gekrümmten Granitwand ist der bronzene Kopf des Komponisten Robert Stolz (1880–1975) angebracht.

Das von Rudolf Friedl geschaffene Denkmal wurde 1980 enthüllt.

Material: Stein
Höhe: k.A.
Schutzstatus: denkmalgeschützt

Station 14 – Vogeltränke „Pinguingruppe“

Vogeltränke

Standort: Stadtpark
Errichtet: 1953
Künstler: Mario Petrucci

Beschreibung: Die Vogeltränke ist eine Profanplastik von Mario Petrucci.

Drei Bronzepinguine stehen am Rand eines Steinbeckens; auf einer kleinen Insel im Becken sitzt ein weiterer kleiner Pinguin, der Wasser speit.

Material: Bronze, Stein
Höhe: k.A.
Schutzstatus: denkmalgeschützt



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Quellen

  1. [1](http://kurier.at/lebensart/leben/stille-oertchen-der-wc-stadtfuehrer/80.086.657/slideshow#80086657,80081641)
  2. Eva Berger: Historische Gärten Österreichs: Wien. Böhlau Verlag Wien, 2004, S. 89
  3. Waldheim: Wien und die Wiener aus der Spottvogelperspektive. Wiens Sehens‑, Merk‑ und Nichtswürdigkeiten. Wien, Waldheim, 1873, S. 34
  4. Waldheim: Wien und die Wiener aus der Spottvogelperspektive. Wiens Sehens‑, Merk‑ und Nichtswürdigkeiten. Wien, Waldheim, 1873, S. 35
  5. „Die Gartenlaube“, Bild von Seite 067 der Zeitschrift, 1897.
  6. Eva Berger: Historische Gärten Österreichs: Garten‑ und Parkanlagen von der Renaissance bis um 1930, Band 3, Böhlau‑Verlag, 2003, S. 91
  7. Wien Archiv, Archiv Verlag, Blatt W 01139
  8. Arthur Roessler: Von Wien und seinen Gärten, Buch‑ und Kunstverlag Gerlach & Wiedling, Wien, 1946, S. 23
  9. Waldheim: Wien und die Wiener aus der Spottvogelperspektive. Wiens Sehens‑, Merk‑ und Nichtswürdigkeiten. Wien, Waldheim, 1873, S. 34
  10. Wallishausser: Protokolle der öffentlichen Sitzungen des Gemeinderathes der k.k. Reichshaupt‑ und Residenzstadt Wien. 1867, Wien, S. 1565