11. Bezirk - Simmering

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Bezirke Wiens
11., Simmering
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Simmering liegt im südlichen Bereich von Wien und grenzt an die Bezirke Leopoldstadt (2, getrennt durch die Donau), Landstraße (3), Wieden (4), Margareten (5), Meidling (12) und Liesing (23).

Der Bezirk wurde 1890 und 1892 im Zuge der Stadterweiterung aus den, bis dahin selbständigen, Vororten bzw. Gemeinden Simmering, Kaiserebersdorf sowie Teilen von Albern, Schwechat und Kledering gebildet.


Geschichte von Simmering

Bezirksteile

Das Areal des heutigen Simmering war schon sehr früh besiedelt, es finden sich steinzeitliche Ausgrabungen und Urnenfelder. Nachweise dafür wurden in der Csokorgasse 2 (2017: urgeschichtliche Siedlungsreste) und im Bereich der Csokorgasse/Etrichstraße (1997: Bronzezeit) gefunden.[1]

Sensationelle Funde aus den Jahren 2024/25 weisen darauf hin, dass auch die Römer hier ihre Spuren hinterlassen haben. In der Hasenleitengasse 49 wurde beim Umbau des Sportplatzes ein römisches Massengrab mit etwa 150 Skeletten römischer Soldaten gefunden. Der Fund wird auf den Zeitraum 50 bis 120 Jahre n.Chr. datiert. [2]

Im Frühmittelalter dürfte das Reitervolk der Awaren hier kurz angesiedelt gewesen sein, es ist ein Gräberfeld mir 705 Awarengräbern aus der Zeit des beginnenden 7. bis ins späte 8. Jahrhundert gefunden worden.

Im Jahr 1208 wird der Ort erstmals als "Symanningen" in Urkunden erwähnt, damals schenkten "der Edle Gottschalk und seine Gemahlin Halika" dem Kloster St. Emmeram bei Regensburg ihr Grundstück. Um 1130 findet sich ein Herrschergeschlecht, das den Namen "Herren von Simmaningen" oder auch "Herren von Simoning" trug. Das Geschlecht dürfte im 14. Jahrhundert ausgestorben sein, Simmering wurde einer Grundherrschaft untergeordnet.

Im 16. Jahrhundert ließ Kaiser Maximilian II. das Schloss Neugebäude, ein riesiges Renaissanceschloss, errichten. Die dörflichen Gemeinden waren vom Weinbau geprägt, und wurden durch feindliche Angriffe (1529 und 1683 durch die Türken und mehrmals durch Ungarn) zerstört und wieder aufgebaut. 1677 erwarb der "Jungfrauenstift zur Himmelpforte" die Grundherrschaft Simmering, der Orden wurde 1783 aufgehoben.

Zwischen 1773 und 1827 nutzte man die Simmeringer Haide als Artillerieschießplatz. Um 1800 hatte Simmering bereits 1900 Bewohner, neuerliche Verwüstungen und Plünderungen durch die Franzosen (unter Napoleon) und ein ausgebrochenes Feuer im Jahr 1839 schädigten die Ansiedlungen jedoch gewaltig. Ab 1830 war Simmering von der Industrialisierung geprägt, hier entstanden durch den Bau der Ostbahn die Simmeringer Maschinen- und Waggonfabrik, das städtische Gaswerk (1897 - 1899), die städtischen Elektrizitätswerke (1902) und schließlich der große Zentralfriedhof.

Zwischen 1890 und 1892 wurden die Vororte in Wien eingegliedert.

Übersicht wichtiger archäologischer Funde

Die wichtigsten Ausgrabungen zum Nachweis der Geschichte des Bezirks finden sich in der Tabelle. [3]

Datierung Fundort Jahr der Grabung
Bronzezeit Csokorgasse/Etrichstraße 1997
Urgeschichtliche Siedlungsreste Csokorgasse 2 2017
Römerzeit? Simmeringer Hauptstraße 171 1999
Römerzeit Hasenleitengasse 49 2024/25
Mittelalterliche und neuzeitliche Befestigungsanlagen Schloss Kaiserebersdorf (Justizanstalt Simmering) 1994 bis 1995
Mittelalterliche bis neuzeitliche Bauphasen Schloss Kaiserebersdorf (Justizanstalt Simmering) 1997 bis 2000
Neuzeitliche Bestattungen Dreherstraße 23 2012
Mittelalter/Neuzeit U-Bahnstation Simmering 1996 bis 1997
Neuzeit U-Bahnstation Zippererstraße 1997
Neuzeit Geystraße/Kanal 1996 bis 1997
Renaissancezeitliche Gartenanlage Schloss Neugebäude 2010

Das Wappen von Simmering

Das Wappen von Simmering ist dreigeteilt, es vereinigt die ehemaligen Vororte Simmering, Kaiserebersdorf und Albern.

Simmering (Eingliederung 1890)
Das silberne S auf blauem Hintergrund steht für das Siegel der Herren von Simoning, sie hatten die Grundherrschaft für Simmering und gaben dem Bezirk seinen Namen.
Kaiserebersdorf (Eingliederung 1890)
Ein schwarzes Einhorn springt hier auf goldenem Untergrund. Das Einhorn war einst auf dem Wappen der Herren von Maissau, der letzte dieser Herrschaft vererbte es 1435 an die Herren von Hintperg-Ebersdorf. Sie waren bis zu ihrem Aussterben 1556 die Herrschaft von Kaiserebersdorf (das dann an den Landesfürsten fiel).
Albern (Eingliederung 1892)
die zwei gekreuzten Fische liegen auf blauem Hintergrund. Sie stehen als Symbol für den reichen Fischfang in Albern.

Besondere Orte in Simmering

Bezirksvorsteher von Simmering

Bezirksvorsteher Amtszeit
Gregor Grill 1892 – 1893
Georg Krepp 1893 – 1896
Albin Hirsch 1896 – 1918
Josef Schmöltzer 1918
Franz Zehetbauer 1919 – 1920
Eduard Pantucek 1921 – 1934
Hans Fuhry 1934 – 1938
keiner 1938 – 1945
Eduard Pantucek (SPÖ) 4/1945 – 7/1945
Max Wopenka (SPÖ) 1945 – 1952
Josef Haas (SPÖ) 1952 – 1964
Wilhelm Weber (SPÖ) 1964 – 1973
Hans Paulas (SPÖ) 1973 – 1980
Otto Mraz (SPÖ) 1980 – 1989
Franz Haas (SPÖ) 1989 – 2001
Otmar Brix (SPÖ) 2001 – 2003
Renate Angerer (SPÖ) 2003 – 2014
Eva-Maria Hatzl (SPÖ) 2014 – 2015
Paul Stadler (FPÖ) 2015 – 2020
Thomas Steinhart (SPÖ) 2020 – laufend

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Video

Mein Simmering, Film von Chico Klein
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