11. Bezirk - Simmering
Simmering liegt im südlichen Bereich von Wien und grenzt an die Bezirke Leopoldstadt (2, getrennt durch die Donau), Landstraße (3), Wieden (4), Margareten (5), Meidling (12) und Liesing (23).
Geschichte von Simmering
Das Areal des heutigen Simmering war schon sehr früh besiedelt, es finden sich steinzeitliche Ausgrabungen und Urnenfelder. Nachweise dafür wurden in der Csokorgasse 2 (2017: urgeschichtliche Siedlungsreste) und im Bereich der Csokorgasse/Etrichstraße (1997: Bronzezeit) gefunden.[1]
Sensationelle Funde aus den Jahren 2024/25 weisen darauf hin, dass auch die Römer hier ihre Spuren hinterlassen haben. In der Hasenleitengasse 49 wurde beim Umbau des Sportplatzes ein römisches Massengrab mit etwa 150 Skeletten römischer Soldaten gefunden. Der Fund wird auf den Zeitraum 50 bis 120 Jahre n.Chr. datiert. [2]
Im Frühmittelalter dürfte das Reitervolk der Awaren hier kurz angesiedelt gewesen sein, es ist ein Gräberfeld mir 705 Awarengräbern aus der Zeit des beginnenden 7. bis ins späte 8. Jahrhundert gefunden worden.
Im Jahr 1208 wird der Ort erstmals als "Symanningen" in Urkunden erwähnt, damals schenkten "der Edle Gottschalk und seine Gemahlin Halika" dem Kloster St. Emmeram bei Regensburg ihr Grundstück. Um 1130 findet sich ein Herrschergeschlecht, das den Namen "Herren von Simmaningen" oder auch "Herren von Simoning" trug. Das Geschlecht dürfte im 14. Jahrhundert ausgestorben sein, Simmering wurde einer Grundherrschaft untergeordnet.
Im 16. Jahrhundert ließ Kaiser Maximilian II. das Schloss Neugebäude, ein riesiges Renaissanceschloss, errichten. Die dörflichen Gemeinden waren vom Weinbau geprägt, und wurden durch feindliche Angriffe (1529 und 1683 durch die Türken und mehrmals durch Ungarn) zerstört und wieder aufgebaut. 1677 erwarb der "Jungfrauenstift zur Himmelpforte" die Grundherrschaft Simmering, der Orden wurde 1783 aufgehoben.
Zwischen 1773 und 1827 nutzte man die Simmeringer Haide als Artillerieschießplatz. Um 1800 hatte Simmering bereits 1900 Bewohner, neuerliche Verwüstungen und Plünderungen durch die Franzosen (unter Napoleon) und ein ausgebrochenes Feuer im Jahr 1839 schädigten die Ansiedlungen jedoch gewaltig. Ab 1830 war Simmering von der Industrialisierung geprägt, hier entstanden durch den Bau der Ostbahn die Simmeringer Maschinen- und Waggonfabrik, das städtische Gaswerk (1897 - 1899), die städtischen Elektrizitätswerke (1902) und schließlich der große Zentralfriedhof.
Zwischen 1890 und 1892 wurden die Vororte in Wien eingegliedert.
Übersicht wichtiger archäologischer Funde
Die wichtigsten Ausgrabungen zum Nachweis der Geschichte des Bezirks finden sich in der Tabelle. [3]
Datierung | Fundort | Jahr der Grabung |
---|---|---|
Bronzezeit | Csokorgasse/Etrichstraße | 1997 |
Urgeschichtliche Siedlungsreste | Csokorgasse 2 | 2017 |
Römerzeit? | Simmeringer Hauptstraße 171 | 1999 |
Römerzeit | Hasenleitengasse 49 | 2024/25 |
Mittelalterliche und neuzeitliche Befestigungsanlagen | Schloss Kaiserebersdorf (Justizanstalt Simmering) | 1994 bis 1995 |
Mittelalterliche bis neuzeitliche Bauphasen | Schloss Kaiserebersdorf (Justizanstalt Simmering) | 1997 bis 2000 |
Neuzeitliche Bestattungen | Dreherstraße 23 | 2012 |
Mittelalter/Neuzeit | U-Bahnstation Simmering | 1996 bis 1997 |
Neuzeit | U-Bahnstation Zippererstraße | 1997 |
Neuzeit | Geystraße/Kanal | 1996 bis 1997 |
Renaissancezeitliche Gartenanlage | Schloss Neugebäude | 2010 |
Das Wappen von Simmering
- Stadtwappen Simmering
Das Wappen von Simmering ist dreigeteilt, es vereinigt die ehemaligen Vororte Simmering, Kaiserebersdorf und Albern.
- Simmering (Eingliederung 1890)
- Das silberne S auf blauem Hintergrund steht für das Siegel der Herren von Simoning, sie hatten die Grundherrschaft für Simmering und gaben dem Bezirk seinen Namen.
- Kaiserebersdorf (Eingliederung 1890)
- Ein schwarzes Einhorn springt hier auf goldenem Untergrund. Das Einhorn war einst auf dem Wappen der Herren von Maissau, der letzte dieser Herrschaft vererbte es 1435 an die Herren von Hintperg-Ebersdorf. Sie waren bis zu ihrem Aussterben 1556 die Herrschaft von Kaiserebersdorf (das dann an den Landesfürsten fiel).
- Albern (Eingliederung 1892)
- die zwei gekreuzten Fische liegen auf blauem Hintergrund. Sie stehen als Symbol für den reichen Fischfang in Albern.
Besondere Orte in Simmering
Bezirksvorsteher von Simmering
Bezirksvorsteher | Amtszeit |
---|---|
Gregor Grill | 1892 – 1893 |
Georg Krepp | 1893 – 1896 |
Albin Hirsch | 1896 – 1918 |
Josef Schmöltzer | 1918 |
Franz Zehetbauer | 1919 – 1920 |
Eduard Pantucek | 1921 – 1934 |
Hans Fuhry | 1934 – 1938 |
keiner | 1938 – 1945 |
Eduard Pantucek (SPÖ) | 4/1945 – 7/1945 |
Max Wopenka (SPÖ) | 1945 – 1952 |
Josef Haas (SPÖ) | 1952 – 1964 |
Wilhelm Weber (SPÖ) | 1964 – 1973 |
Hans Paulas (SPÖ) | 1973 – 1980 |
Otto Mraz (SPÖ) | 1980 – 1989 |
Franz Haas (SPÖ) | 1989 – 2001 |
Otmar Brix (SPÖ) | 2001 – 2003 |
Renate Angerer (SPÖ) | 2003 – 2014 |
Eva-Maria Hatzl (SPÖ) | 2014 – 2015 |
Paul Stadler (FPÖ) | 2015 – 2020 |
Thomas Steinhart (SPÖ) | 2020 – laufend |
Verfügbare Seiten zu Simmering
Liste aller neuen und alten Straßennamen: Kategorie:11. Bezirk - Straßennamen, von hier gelangt man zu den Häusern der Straße.
Außerdem sind folgende Kategorien verfügbar (mehr unter: https://cityabc.at/index.php/Kategorie:11._Bezirk):
- Kategorie:11. Bezirk - Ausgrabungen
- Kategorie:11. Bezirk - Brücken
- Kategorie:11. Bezirk - Denkmalschutz
- Kategorie:11. Bezirk - ehem. Straßennamen
- Kategorie:11. Bezirk - Friedhöfe
- Kategorie:11. Bezirk - Gedenktafeln
- Kategorie:11. Bezirk - Gemeindebauten
- Kategorie:11. Bezirk - Häuser
- Kategorie:11. Bezirk - Kirchen
- Kategorie:11. Bezirk - Museen und Sammlungen
- Kategorie:11. Bezirk - Parks und Grünflächen
- Kategorie:11. Bezirk - Sagen und Legenden
- Kategorie:11. Bezirk - verschwundenes Wien
- Kategorie:11. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser
Video