10. Bezirk - Favoriten

Aus City ABC

Bezirke Wiens
10., Favoriten
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Der 10. Bezirk heißt Favoriten, und wurde schrittweise bis 1874 in die Stadt eingemeindet.


Er ist nun, mit rund 220.000 Einwohnern, der Bezirk mit der zweitgrößten Einwohnerzahl. Seine Einwohnerdichte beträgt 6.982 Einwohner pro qkm (seit Ausbau der Seestadt ist nun der 22. Bezirk bevölkerungsreicher).

Favoriten liegt im südlichen Bereich von Wien und grenzt an die Bezirke Simmering (11), Landstraße (3), Wieden (4), Margareten (5), Meidling (12) und Liesing (23).


Geschichte von Favoriten

Favoriten wurde 1874 als 10. Bezirk gebildet – aus außerhalb des Linienwalls gelegenen Teilen von Wieden sowie kleineren Teilen von Margareten und Landstraße; dazu kamen die Ortsgemeinden Inzersdorf, Oberlaa und Unterlaa. Der Name leitet sich von der „Favorita“ (heute Theresianum) ab, zu der die Favoritenstraße führte.

Der Bezirk wuchs als Arbeiter- und Industriebezirk rund um Ziegelwerke am Wiener- & Laaer Berg und die Südbahn (Stichwort „Ziegelböhm“). Später prägten Großprojekte wie Amalienbad (1923–26), WIG 74, Kurpark Oberlaa, die Therme Wien (2010) und der Hauptbahnhof (2014) die Entwicklung.

Bezirksteile

Favoriten wurde 1874 als 10. Bezirk gebildet – aus außerhalb des Linienwalls gelegenen Teilen von Wieden sowie kleineren Teilen von Margareten und Landstraße; dazu kamen die Ortsgemeinden Inzersdorf, Oberlaa und Unterlaa. Der Name leitet sich von der „Favorita“ (heute Theresianum) ab, zu der die Favoritenstraße führte. GeschichteWiki Austria-Forum

Der Bezirk wuchs als Arbeiter- und Industriebezirk rund um Ziegelwerke am Wiener- & Laaer Berg und die Südbahn (Stichwort „Ziegelböhm“). Später prägten Großprojekte wie Amalienbad (1923–26), WIG 74 → Kurpark Oberlaa, die Therme Wien (2010) und der Hauptbahnhof (2014) die Entwicklung.

Timeline

1874
Konstituierung des Bezirks Favoriten.
1884
Entstehung des Böhmischen Praters am Laaer Wald.
1898–99
Bau des Wasserturms Favoriten am Wienerberg.
1923–26
Errichtung des Amalienbads am Reumannplatz.
1974
Wiener Internationale Gartenschau (WIG 74); danach Kurpark Oberlaa.
2010
– Eröffnung Therme Wien (Oberlaa).
2014
Offizielle Eröffnung Wien Hauptbahnhof.

Übersicht wichtiger archäologischer Funde

Die wichtigsten Ausgrabungen zum Nachweis der Geschichte des Bezirks finden sich in der Tabelle. [1]

Datierung Fundort Jahr der Grabung
Urgeschichte Grundäckergasse 14-20 2016
Urgeschichtliche Siedlungsreste Grundäckergasse 14-Ost 2018
Urgeschichtliche Siedlungsreste, neuzeitliche Wege und Grenzsteine Laaer-Berg-Straße 316 2017
Kupferzeitliche Siedlungsreste (5500 v. Chr. - 2200 v. Chr.) Grundäckergasse 14 2019
Hallstattzeitliche Siedlungsreste Fontanastraße/Seniorenheim, Oberlaa 1994
Hallstattzeitliche und römische Siedlungsreste, neuzeitliches Linienamts-Gebäude U1-Süd/Therme Oberlaa 2014
Römische Streusiedlung: Holz- und Steinbauten, Brunnen, Back- und Töpferöfen, Gräben; bronzezeitliche Grube Klederinger Straße (gegenüber Johanneskirche), Unterlaa 1974 bis 2008
Römische Siedlungsreste 380 kV-Leitung Simmering bis Johannesberg (Masten) 2011
Mittelalterliche Bestattungen Klederinger Straße, Johanneskirche, Unterlaa 2016
Neuzeitlicher Linienwall Landstraße/Landstraßer Gürtel (Anschlussstelle) 2011
Neuzeitliche Schichten Triesterstraße - Grabungsfeld 2 2018
Neuzeitlicher Matzleinsdorfer Friedhof Landgutgasse 36-38 2013, 2022
Siedlungsgruben, neuzeitliche Straßen und Wasserleitung Gudrunstraße/Hauptbahnhof 2011
Fundamente einer Schule aus dem 19. Jahrhundert Enkplatz 4 2018

Lage

Favoriten liegt südlich der inneren Bezirke, reicht bis an die südliche Stadtgrenze, und umfasst den Wienerberg und den Laaer Berg. Seine Fläche erstreckt sich über 31,8 km².

Die Nachbarbezirke sind:

  • 3., Landstraße
  • 4., Wieden
  • 5., Margareten
  • 11., Simmering,
  • 12., Meidling und
  • 23., Liesing

Das Wappen von Favoriten

Das Wappen hat sechs Teile, sie stehen für die Bezirksteile, aus denen Favoriten entstanden ist. Das Wappen selbst wurde erst 1987 gestaltet.

Mitte, Favoriten
Die Spinnerin am Kreuz ist ein Wahrzeichen von Favoriten. Dargestellt ist das Bauwerk vor den Farben rot und silber, den Farben des Wiener Bezirkswappens.
Oben links, Favoriten, alter Bezirksteil.
Auf rotem Hintergrund erstreckt sich ein silbernes Kreuz. Davor ist der Evangelist Johannes abgebildet, der den alten Bezirksteil Favoriten repräsentiert. Er trägt ein blaues Gewand und einen grünen Mantel. In seiner rechten Hand hält er eine goldene Schreibfeder, in der Linken ein goldenes Evangelienbuch. Zu seiner Rechten sitzt ein Adler als sein typisches Attribut und Symbol. Das Motiv geht auf die Johannes-Evangelist-Kirche am Keplerplatz zurück, die dem Evangelisten Johannes geweiht ist. in Rot ein silbernes Kreuz, belegt mit dem Evangelisten Johannes in blauem Gewand und grünem Mantel mit silberner Spange, in der Rechten eine goldene Feder, in der Linken ein goldenes Buch, zu seiner Rechten halb von der Figur verdeckt ein brauner links gewendeter Adler
Oben rechts, Oberlaa
Vor blauem Hintergrund steht ein silberner Schalenbrunnen, dem zwei einander entgegengesetzte Fontänen entspringen. Sie symbolisieren die Heilquellen und Kureinrichtungen in Oberlaa. in Blau ein silberner einschaliger Brunnen;
Unten links, Rothneusiedl
Vor blauem Hintergrund ist ein roter Ringofen abgebildet. Darunter liegt ein geschwungener, silberner Bachlauf, die Liesing. Das Wappen symbolisiert die Favoritner Industrie.in Blau über einem erniedrigten silbernen Wellenbalken ein roter Ringofen;
Unten mitttig, Unterlaa
Auf goldenem Hintergrund liegt ein rotes Malteserkreuz. Es nimmt auf das Malteserkreuz auf dem Turm der Unterlaaer Kirche Bezug. Der Ritterorden (Johanniterorden, später Malteserorden) kaufte Ende des 13. Jahrhunderts die Herrschaft "Lô" ("Laa") und errichtete dort eine Kirche und ein Spital. in Gold ein rotes Malteserkreuz;
Unten rechts, Inzersdorf
Auf rotem Hintergrund ist eine goldene Weintraube mir grünem Blatt und drei goldene Ähren zu sehen, sie stehen für den Wein- und Ackerbau, der in Inzersdorf schon im Mittelalter betrieben wurde.

Besondere Orte in Favoriten

  • Spinnerin am Kreuz – gotische Bildsäule an der Triester Straße; Wahrzeichen des Bezirks.
  • Wasserturm Favoriten – 1898/99 errichtet; Landmarke am Wienerberg, heute u. a. für Ausstellungen.
  • Amalienbad (Reumannplatz) – Ikone des „Roten Wien“, Art-Déco-Innenraum.
  • Böhmischer Prater – traditioneller Vergnügungspark am Laaer Wald.
  • Kurpark Oberlaa – aus der WIG 74 hervorgegangen.
  • Therme Wien (Oberlaa) – moderne Stadttherme (Eröffnung 2010).
  • Wien Hauptbahnhof & Sonnwendviertel/Helmut-Zilk-Park – neuer Stadtteil südlich des Bahnhofs.
  • Brotfabrik Wien (Ankerbrotfabrik/Expedithalle) – Industriekultur-Areal mit Galerien & Events.
  • Generali-Arena – Stadion des FK Austria Wien am Laaer Berg.

Bekannte Persönlichkeiten

  • Matthias Sindelar – „Wunderteam“-Kapitän; wuchs in Favoriten auf, startete bei ASV Hertha.
  • Toni Polster – ÖFB-Rekordtorschütze; in Favoriten aufgewachsen, Beginn bei Austria Wien.
  • Josef Bican – Weltklassestürmer; Kindheit in der Quellenstraße (Favoriten).
  • Gottfried Helnwein – internationaler Künstler; aufgewachsen in der Hasengasse (10.).
  • Jakob Reumann – Wiener Bürgermeister (1919–1923); Reumannplatz trägt seinen Namen

Bezirksvorsteher von Favoriten

Bezirksvorsteher Amtszeit
Johann Heinrich Steudel 1875 – 1883
Johann Heinrich Knöll 1884 – 1887
Josef Bauer 1888 – 1890
Josef Rissaweg 1890 – 1891
Josef Bauer 1892 – 1894
Johann Schindl 1895 – 1898
Mathias Karl 1898 – 1899
unbesetzt 1900
Mathias Karl 1901
unbesetzt 1902
Leopold Hruza (Christlich Sozial) 1903 – 1918
August Sigl (SDAP, Soziald.) 1919 – 1934
Johann Krist (Christlich Sozial) 1934
Josef Köhler (Vaterländ. Front) 1935 – 1938
Klemens Friemel (KPÖ) 1945
Karl Kempf (KPÖ) 1945 – 1946
Karl Wrba (SPÖ) 1946 – 1966
Emil Fucik (SPÖ) 1966 – 1977
Josef Deutsch (SPÖ) 1977 – 1984
Leopold Prucha (SPÖ) 1984 – 1994
Hermine Mospointner (SPÖ) 1994 – 9/2017
Marcus Franz (SPÖ) 10/2017 – laufend

Video

YouTube • Wien
Mein Favoriten, Film von Chico Klein

Quelle: YouTube • Direktlink



Weiterführendes

→ Zahlreiche Details des 10. Bezirks können über die Seite Kategorie:10. Bezirk gefunden werden.

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Quellen