Domgasse 5
Grund-Information | |
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Figarohaus, Camesinahaus | |
Aliasadressen | =Schulerstraße8, =Domgasse 5 |
Ehem. Konskriptionsnummer | 845 |
Baujahr | Ende 17. Jhdt. |
Architekt | Andrea Simone Carove |
Das Figarohaus, Camesinahaus - Architektur und Geschichte
Das hübsche Barock-Haus wurde im 17. Jahrhundert durch Andrea Simone Carove erbaut und besitzt noch die damals üblichen Putzfelder an der Fassade. 1775 gelangte es in den Besitz der Familie Camesina, einer der Besitzer war damit auch der Stukkateur Albert Camiesina. Er stattete das erste Obergeschoß mit reichen Stukverzierungen aus – die Räume, in denen später Mozart lebte. Dr Hof ist von Pawlatschen umgeben, über dem Tor befindet sich ein Portraitmedaillon von Kaiser Leopold I. Vom 29.9.1784 bis 24.4.1787 wohnte Wolfgang Amadeus Mozart mit Konstanze hier, und schrieb unter anderem die Oper „Die Hochzeit des Figaro“ hier. 1806 wechselte es den Besitzer – es kam an den Maler Johann Baptist Ritter von Lampi, der auch Nachbar von Mozart war.
Mozart-Wohnung
Zu sehen ist hier die einzige erhaltene Mozart-Wohnung in Wien. Die Anregung zu Mozart-Gedenkräumen entstand bereits 1928, anlässlich des 150. Todestages wurde das Vorhaben 1941 in Form eines Miniaturmuseums schließlich realisiert. 1956, an-lässlich des 200. Geburtstages von Mozart wurde das Arbeitszimmer durch Ernst und Hilde Werner restauriert, das heute noch besichtigt werden kann.
In dieser Wohnung komponierte Mozart mehr, als in jeder anderen: Acht Klavierkonzerte, Kammermusikwerke, ein Hornkonzert, die Maurerische Trauermusik und auch die adelskritische Oper „Le Nozze die Figaro“, mit der sich nicht nur Freunde machte.
Ein wichtiges Ereignis im Leben Mozarts war die Aufnahme in die Freimaurerloge „Zur Wohltätigkeit“ im Dezember 1784, die später in der Loge „Zur neu gekrönten Hoffnung“ aufging.
Mehrere Monate lebten im Gästezimmer Schüler von Mozart, wie Johann Nepomuk Hummel und der damals 16-jährige Beethoven (bevor er krankheitsbedingt abreisen musste) aber auch Freunde wie Haydn. Die Wohnung hatte mit 180 qm sieben Zimmer, womit Mozart sich leisten konnte, ein eigens Billardzimmer und Dienerschaft zu unterhalten. 1787 konnte sich Mozart, der wahrscheinlich sehr viel Geld durch seine Spielsucht verloren hatte, diese Luxuswohnung nicht mehr leisten und zog mit seiner Familie in die billigere Vorstadt; in die Landstraße.
Das Mozart-Museum heute seit seiner Neueröffnung 2006 hat 1.000 qm und ist täglich bis 19 Uhr geöffnet. Es beinhaltet einen Museumsshop, einen Konzertsaal und das Learning Center im Kellergeschoß.
Vor dem Mozarthaus ist noch die älteste Straßenbeschriftung Wiens erhalten.
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