Stephansdom: Halbmond und Stern
Halbmond und Stern am Stephansdom - "Mondschein"
1529 belagerten die Türken Wien. Schon von der Ferne konnten sie sehen: Die Stadt hatte ein Gebäude, auf dem das Symbol des Islams zu sehen war, ein glänzender Halbmond und ein Stern. Gut zu sehen ist diese Besonderheit auf dem Stadtplan von Niklas Meldemann aus dem Jahr 1530, der Wien zur Zeit der Ersten Türkenbelagerung plastisch dargestellt hatte.
Die Wiener meinten lange, das heidnische Symbol sei angebracht worden, um sich den Türken zu unterwerfen (vgl. Schimmer, S.6), defacto handelte es sich aber um eine Darstellung des Universums. Der Halbmond und der sechszackige Stern standen auf einer goldenen Kugel, die die Sonne darstellte, die Inschrift "Meine Hoffnung ist Christi" unterstrich die Darstellung des Kosmos zusätzlich.
Lange Zeit forderten die Wiener vom Kaiser, die Turmspitze gegen einen Heiligen Georg auszutauschen. Erst 1683, nachdem die Türken Wien zum weiten Mal belagert hatten, ließ der Kaiser schließlich ein Kreuz anbringen. Originell daran: der Stern verlor bei dieser Gelegenheit zwei Zacken, sie wurden in das Kreuz eingegossen. Die alte Spitze, die heute noch im Wien Museum aufbewahrt wird, hat daher nur mehr sechs Zacken.
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