Annagasse 16
Grund-Information | |
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Aliasadressen | |
Ehem. Konskriptionsnummer | 997 |
Baujahr | 1710 |
Architekt | unbekannt |
Haus zur blauen Kugel, Hotel Römischer Kaiser, Camesinahaus - Architektur und Geschichte
Das 1720 erbaute Haus kam 1775 in den Besitz der Familie Camesina – es war das Geburts- und Sterbehaus von Albert Camesina.
Albert Camesina
Albert Camesina war ein bedeutender Altertumsforscher und Grafiker. Sein Urgroßvater, ein Italiener aus San Vittore, kam Anfang des 17. Jahrhunderts nach Wien, um für Prinz Eugen die Stuckarbeiten am Oberen Belvedere zu gestalten. Sein Großvater war ein bekannter Rechtsgelehrter, sein Vater Kunst- und Buchhändler.
Albert besuchte in Wien die Akademie der bildenden Künste, um Zeichnen zu lernen, interessierte sich aber auch sehr für Grafik und Holzschnitt.
Camesina war Mitgründer der Sylvesterspende, des Vereins für Landeskunde für Niederösterreich und des "Alterthumsverein zu Wien", dem er bis zu seinem Lebens-ende angehörte.
Als Grafiker hiterließ er sehr genaue Kopien des Albertinischen Plans von Wien, aber auch von Ansichten des mittelalterlichen Wiens.
Hotel Römischer Kaiser
Seit 1907 ist das Haus in Besitz des Hotels „Römischer Kaiser“.
Bisspuren am Hals der Mizzi Schmidt
Auch ein Mord wurde im Hotel Römischer Kaiser begangen. In der Nacht vom 28. auf den 29. Juni 1913 wurde die Leiche der 26-jährigen Nobelprostituierten Mizzi Schmidt mit Bisswunden am Hals aufgefunden.
Sie hatte sich mit einem Herren ins Zimmer 18 zurückgezogen, und als dieser nach einer halben Stunde das Hotel wieder verließ, bat er das Personal, Mizzi nicht zu wecken, sie sei erschöpft eingeschlafen.
Das Personal entdeckte bald Licht hinter der Milchglastür von Mizzis Raum, ging ins Zimmer, und fand den Stammgast tot vor. Anfangs dachte man an einen Lustmord, da Mizzi Bissspuren am Hals, da jedoch ein goldenes, mit Diamanten besetztes Zug-.Armband an Mizzis Uhr fehlte, schloss man auf einen Raubmord. Die Polizei konnte anhand der Beschreibung der Angestellten, denen vor allem die edlen Lackschuhe des jungen Mannes aufgefallen war, rasch den letzten Besucher ausfindig machen, es war Felix Kundgrabner, ein Student. Mangels Beweisen musste er jedoch rasch wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Kundgrabner floh nach Frankreich und trat dort in die Fremdenlegion ein und wurde 1926 in Marseille angetroffen. Trotz dem internationalen Haftbefehl lieferten die Franzosen ihn nicht aus,
Das Hotel Römischer Kaiser hat heute kein Zimmer 18 mehr – in Summe stehen zwar 24 Zimmer zur Verfügung, die Nummer 18 sucht man jedoch vergeblich.
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