Landesgerichtsstraße 1

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Haus: Landesgerichtsstraße 1 Grund-Informationen
Landesgerichtsstraße 1 Haus.jpg
Aliasadressen =Landesgerichtsstraße 1, =Lenaugasse 2, =Josefstädter Straße 2
Ehem. Konskriptionsnummer Vorstadt Josefstadt, 1770: - | 1795: - | 1820: - | 1847: 209, Glacis
Baujahr 1839
Architekt Anton Grünn


Das Haus - Architektur und Geschichte

Das Haus wurde im Auftrag des „Shawl- und Schafwollwaren-Fabrikanten“ Joseph Burde 1839 von Anton Grünn errichtet. Im großen Dreieckgiebel des Hauses ist ein figürliches Relief zu sehen, es stellt die "Vier Lebensalter" dar.

Das Café Eiles

Das Café Eiles

Das erste Kaffeehaus an dieser Stelle eröffnete am 15.11.1840 im neu eröffneten Haus, damals noch unter dem Namen Café Motèle. Zu den illusteren Gästen der damaligen Zeit, die vor allem durch einen wohlwollenden Bericht von Adolf Bäuerle in der "Wiener allgemeinen Theaterzeitung" angelockt wurden, zählten viele Schauspieler, Militärs und Künstler. So der Dichter Ferdinand Sauter, oder auch Friedrich Hebbel, der im Haus wohnte. In den 1850ern kamen - mit der Übernahme durch einen neuen Besitzer - auch andere Gesellschaftsschichten. Waren untertags angesehene Bürger zu Gast, erschien abends die Halbwelt. 1875 übernahm der Kaffeesieder Alois Haasmann das Café, er vererbte es an seinen Sohn, der es bis 1896 führte.

1901 übernahm das Lokal Friedrich Eiles, von dem es auch seinen Namen erhielt. Eiles ließ die Einrichtung im Jugendstil durch Adolf Tremmel erneuern.

Die heutige Einrichtung wurde 1930 von Alois Ortner entworfen, nur die einst vorhandenen Logen wurden im Zuge einer Renovierung 1994 entfernt. 1980 übernahm die Familie Dinjer das Kaffeehaus, Gertrude Dinjer führte es bis zu ihrem Tod 2012 selbst, der Sachwalter (Gert Kunze) des Lokals kaufte es schließlich im Juli 2015. [1]

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Von Oktober 1846 bis Ende 1848 wohnte hier der Schriftsteller Friedrich Hebbel, daran erinnert auch eine Gedenktafel.


Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
GuentherZ 2012-04-14 0716 Wien08 Lenaugasse002 Gedenktafel Hebbel.jpg Hebbel, Friedrich In diesem Hause am

Josefstädter Glacis wohnte
Friedrich Hebbel
von Ende 1846 bis Ende 1848.
Er schrieb daselbst:
= Julia =
= Ein Trauerspiel in Sizilien =
= Herodes und Mariam(n)ne =


Im 3. Stock des Hauses wohnte auch die Schriftstellerin Marie Ebner von Eschenbach.

Wohnungen hatten hier auch die Maler Eduard Schaller und Eduard Veith, beide starben hier.

Es handelt sich schließlich auch um das Sterbehaus des ehemaligen Kriegsministers Alexander von Krobatin (* 12. September 1849 Olmütz, † 28. Dezember 1933, ebenhier).



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Quellen