Seilerstätte 22: Unterschied zwischen den Versionen

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__TOC__




== Das ehem. Kaiserliche Zeughaus - Architektur und Geschichte ==
== Der Schlosserhof - Architektur und Geschichte ==


Das Untere Arsenal, auch ehemaliges ''Kaiserliches Zeughaus'', wurde 1677 auf Anordnung des Hofkriegsratspräsidenten Graf Montecuccoli neu erbaut. Hier wurden große Geschütze gegossen. Die Bezeichnung "unten" bezog sich auf die topographische Lage, die nähe beim Wienfluss.
Das Gebäude wurde zwischen 1714 und 1723 von Donato Felice d'Allio als Unterkunft für die Mitarbeiter des Zeughauses und als Hofkriegskanzleiarchiv errichtet. Der Innenhof wurde mit einer Remise für Wagen und Pferdeställen ausgestattet.


1696 wurde in dem Haus eine Kapelle "Zu den heiligen drei Königen" eingerichtet, sie wurde von Franz Fürst Mansfeld gestiftet.  
1776 wurde das Gebäude für die Trabanten-Leibgarde umgestaltet, Architekt war Franz Anton Hillebrand, Baumeister Leopold Grossmann. Als die Leibgarde 1838 in die Stiftskaserne übersiedelte, nutzte man das nun leerstehende Haus als Amtshaus, hier waren die Posthofbuchhaltung, das Generalhoftaxamt, das Oberlandesgericht, und ein Filialpostamt einquartiert, um die Jahrhundertwende (1900) verwendete man es als Bezirksgericht. 1908 wurde der letzte große Umbau vorgenommen, damals übernahm die  "Nordischen Bank" das Haus. Aus dieser Zeit stammt der Mix an barocken, neoklassischen und sezessionistischen Elementen. Erhalten blieb das Portal, über dem ein barocker Doppeladler mit Trophäen zu sehen ist, sie erinnern an die einstige Zugehörigkeit zum Ärar.


Ein Umbau des Arsenals erfolgte 1714 durch Donato Felice d' Allio. Das Arsenal wurde bis 1848 als Kaserne genutzt.
== Ansichten ==
 
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Seilerstätte 22 Wien Museum Online 1.jpg| k.k. Bezirksgericht, Portal um 1900 <ref>August Stauda (Fotograf), 1., Seilerstätte 22 - "K. K. Bezirksgericht Innere Stadt" - Portal, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 24391, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/79798/)</ref>
Seilerstätte 22 Wien Museum Online 3.jpg| k.k. Bezirksgericht, Portal um 1900 <ref>Unbekannt (Fotograf), 1., Seilerstätte 22 - "K. K. Bezirksgericht Innere Stadt" - Portal, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/13554, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/182819/)</ref>
Wien Innere Stadt Seilerstätte 22 887.jpg|Portal heute
Seilerstätte 22 Wien Museum Online 2.jpg| Schrägansicht, um 1905 <ref>Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Hersteller), 1., Seilerstätte 22 - Schrägansicht, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/13562, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/183525/)</ref>
Wien Innere Stadt Seilerstätte 22 888.jpg|Das Gebäude heute
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== Vorgängerhäuser ==
 
Schon in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts war das Areal bebaut, damals befand sich hier das Haus (mit Garten und Stadel) des Hermann Schober. Das Haus war abgebrannt, als er es 1471 seinen Erben hinterließ.
 
1503 stand bereits ein neues Gebäude hier, es gehörte dem Ratsherrn Leonhart Lackner und seiner Frau Magdalena, die es 1571 an ihre drei Söhne vererbten. Einer der Söhne (Paul), mittlerweile alleiniger Besitzer, verkaufte es 1590 an den Bürger Stänzzl Blo, dessen Witwe Anna es an den Vizedom in Niederösterreich, Wolf Fuert, veräußerte. Er hatte das Haus im Auftrag des kaiserlichen Hofs für die "Gießhütte im kaiserlichen unteren Zeughaus" erworben. Das eigentlich Zeughaus wurde auf der anderen Straßenseite ([[Seilerstätte 11]]) errichtet, hier bezogen jedoch die Büchsengießer und andere Mitarbeiter des Zeughauses ihr Quartier. Es bürgerte sich nach diesen Berufsgruppen der Name "Schlosserhof" ein. <ref>Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien 1956 (Manuskript im WStLA), S. 425 f.</ref>
 
Das Haus wurde ab 1702 demoliert.
 
== Einrichtungen im Haus ==
 
=== Ehemaliger Sitz des Verlages Walther Scheuermann ===
 
Ehemals war hier der Sitz des Verlages von [[Walther Scheuermann]] (Pseudonym Heinrich Tieck, Theodor Heick, * 5. Oktober 1891, Leipzig; † 22. Februar. 1975 Wien), der in den 1980er Jahren in den Bergland-Verlag intergiert wurde. .
 
=== Bonartes ===
 
Heute findet sich im Haus das Photoinstitut "Bonartes", ein Forschungsinstitut für Fotographie. Es befasst sich mit der Erforschung, Bewahrung und Vermittlung historischer Fotografie von deren Anfängen bis in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Das Institut kann gegen Voranmeldung besichhtigt werden.<ref>https://www.bonartes.org/index.php/kontakt.html</ref>





Version vom 1. Juni 2025, 08:19 Uhr

Das Gebäude

Ein Bild.

Bezirk
1., Innere Stadt
Aliasadressen
=Seilerstätte 22
Konskriptionsnummer Stadt
vor 1862: 959
vor 1847: 959
vor 1821: 1016
vor 1795: 1006
Baujahr
1714
Architekten (Bau)
Donato Felice d'Allio
Inhaltslizenz: CC-BY-SA 4.0


Der Schlosserhof - Architektur und Geschichte

Das Gebäude wurde zwischen 1714 und 1723 von Donato Felice d'Allio als Unterkunft für die Mitarbeiter des Zeughauses und als Hofkriegskanzleiarchiv errichtet. Der Innenhof wurde mit einer Remise für Wagen und Pferdeställen ausgestattet.

1776 wurde das Gebäude für die Trabanten-Leibgarde umgestaltet, Architekt war Franz Anton Hillebrand, Baumeister Leopold Grossmann. Als die Leibgarde 1838 in die Stiftskaserne übersiedelte, nutzte man das nun leerstehende Haus als Amtshaus, hier waren die Posthofbuchhaltung, das Generalhoftaxamt, das Oberlandesgericht, und ein Filialpostamt einquartiert, um die Jahrhundertwende (1900) verwendete man es als Bezirksgericht. 1908 wurde der letzte große Umbau vorgenommen, damals übernahm die "Nordischen Bank" das Haus. Aus dieser Zeit stammt der Mix an barocken, neoklassischen und sezessionistischen Elementen. Erhalten blieb das Portal, über dem ein barocker Doppeladler mit Trophäen zu sehen ist, sie erinnern an die einstige Zugehörigkeit zum Ärar.

Ansichten

Vorgängerhäuser

Schon in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts war das Areal bebaut, damals befand sich hier das Haus (mit Garten und Stadel) des Hermann Schober. Das Haus war abgebrannt, als er es 1471 seinen Erben hinterließ.

1503 stand bereits ein neues Gebäude hier, es gehörte dem Ratsherrn Leonhart Lackner und seiner Frau Magdalena, die es 1571 an ihre drei Söhne vererbten. Einer der Söhne (Paul), mittlerweile alleiniger Besitzer, verkaufte es 1590 an den Bürger Stänzzl Blo, dessen Witwe Anna es an den Vizedom in Niederösterreich, Wolf Fuert, veräußerte. Er hatte das Haus im Auftrag des kaiserlichen Hofs für die "Gießhütte im kaiserlichen unteren Zeughaus" erworben. Das eigentlich Zeughaus wurde auf der anderen Straßenseite (Seilerstätte 11) errichtet, hier bezogen jedoch die Büchsengießer und andere Mitarbeiter des Zeughauses ihr Quartier. Es bürgerte sich nach diesen Berufsgruppen der Name "Schlosserhof" ein. [4]

Das Haus wurde ab 1702 demoliert.

Einrichtungen im Haus

Ehemaliger Sitz des Verlages Walther Scheuermann

Ehemals war hier der Sitz des Verlages von Walther Scheuermann (Pseudonym Heinrich Tieck, Theodor Heick, * 5. Oktober 1891, Leipzig; † 22. Februar. 1975 Wien), der in den 1980er Jahren in den Bergland-Verlag intergiert wurde. .

Bonartes

Heute findet sich im Haus das Photoinstitut "Bonartes", ein Forschungsinstitut für Fotographie. Es befasst sich mit der Erforschung, Bewahrung und Vermittlung historischer Fotografie von deren Anfängen bis in die 30er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Das Institut kann gegen Voranmeldung besichhtigt werden.[5]



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Quellen

  1. August Stauda (Fotograf), 1., Seilerstätte 22 - "K. K. Bezirksgericht Innere Stadt" - Portal, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 24391, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/79798/)
  2. Unbekannt (Fotograf), 1., Seilerstätte 22 - "K. K. Bezirksgericht Innere Stadt" - Portal, um 1900, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/13554, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/182819/)
  3. Verlag Reinhold Entzmann & Sohn (Hersteller), 1., Seilerstätte 22 - Schrägansicht, um 1905, Wien Museum Inv.-Nr. 79000/13562, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/183525/)
  4. Paul Harrer-Lucienfeld: Wien, seine Häuser, Menschen und Kultur. Band 5, 2. Teil. Wien 1956 (Manuskript im WStLA), S. 425 f.
  5. https://www.bonartes.org/index.php/kontakt.html