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== Das Haus, Wildganshof - Architektur und Geschichte ==
== Das Haus, Wildganshof - Architektur und Geschichte ==
[[File:WildganshofTafel.jpg|thumb|Orientierungstafel]]
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Der große Gemeindebau mit 740 Wohnungen wurde 1931/32 von den Architekten Victor Mittag und Karl Hauschka erbaut, seinen Namen erhielt er nach dem Lyriker [[Anton Wildgans]]. Der Wohnbau wurde am ehemaligen Linienwall errichtet, einst stand hier eine Wehranlage. Während der Februarkämpfe 1934 konnte die "Rote Bastion" vom Schutzbund am längsten gehalten werden, am 14. Februar musste er sich schließlich auch ergeben.  
Der große Gemeindebau mit 740 (ursprünglich 829) Wohnungen wurde 1931/32 von den Architekten Victor Mittag und Karl Hauschka erbaut, seinen Namen erhielt er nach dem Lyriker [[Anton Wildgans]]. Der kommunale Wohnbau umschließt drei Innenhöfe, die mit Bergahorn, Pyramidenpappeln, Hybridplanatnen und Winterlinden bepflanzt wurden. <ref> Eva Berger: Historische Gärten Österreichs: Wien, Böhlau Verlag, 2004, S. 129 f.</ref> Ursprünglich war geplant, durch die Anlage eine Bahntrasse zu führen, die Anlage ist daher an zwei Stellen diagonal durchbrochen.
 
Der Wohnbau wurde am ehemaligen Linienwall errichtet, einst stand hier eine Wehranlage.  
 
Als der Gemeindebau schon stand, entwickelte sich hier ein Zentrum des Widerstandes: Während der Februarkämpfe 1934 konnte die "Rote Bastion" vom Schutzbund am längsten gehalten werden, am 14. Februar musste er sich schließlich auch ergeben. <ref>https://www.wienerwohnen.at/hof/84/Wildganshof.html </ref>


== Kunst im öffentlichen Raum ==
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'''Datierung''': xxx<br />
'''Datierung''': 1928<br />
'''Künstler''': Adolf Riedel<br />
'''Künstler''': [[Alfons Riedel]]<br />
Die weiße Büste von [[Anton Wildgans]] wurde von Adolf Riedel geschaffen. Das Denkmal wurde 1945 schwer beschädigt, und musste neu errichtet werden.  
Auf einer Steinplatte ist die Büste des Dichters angebracht. Die Inschrift besagt: ANTON WILDGANS ÖSTERREICHISCHER DICHTER 1881 - 1932
 
Die weiße Steinbüste von [[Anton Wildgans]] wurde von Alfons Riedel (* 31. Juli 1901 in Wien; † 1. April 1969) geschaffen. Das Denkmal wurde 1945 schwer beschädigt, und musste neu errichtet werden. Am 12.6.1951 wurde es wieder aufgestellt.
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'''Datierung''': xxx<br />
'''Datierung''': 1928<br />
'''Künstler''': Adolf Riedel<br />
'''Künstler''': [[Alfons Riedel]]<br />
Das Reliefbild ist auf Seite des Landstraßer Gürtels angebracht und stellt pflügende Bauern dar. Einst war hier noch eine Inschrift zu lesen, die heute verblasst ist: "Wie reden nicht, sondern handeln".
Das Reliefbild ist auf Seite des Landstraßer Gürtels angebracht und stellt pflügende Bauern dar. Einst war hier noch eine Inschrift zu lesen, die heute verblasst ist: "Wie reden nicht, sondern handeln".
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== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==
== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==


Ludwig Vesely (1919-1944) wurde bereits 1939 augrund seiner kommunistischen Tätigkeit zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt. 1942 wurde er ins KZ Auschwitz überstellt, wo er 1944 erhängt wurde, da er Mithäftlingen zur Flucht verhalf. Eine Gedenktafel an der Stiege 18 erinnert an seine Wohnadresse im Wildganshof.  
Im Haus wohnten Menschen, die vom NS-Regime verfolgt wurden.
 
So zum Beispiel Ludwig Vesely (1919-1944), der schon 1939 wegen seiner kommunistischen Tätigkeit zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war und 1942 ins KZ Auschwitz deportiert wurde. Er wurde 1944 erhängt, da er auch im KZ Widerstand leistete, er verhalf Mithäftlingen zur Flucht. An Stiege 18 ist eine Gedenktafel für ihn angebracht.
 
Antonia Bruha (1915-2006) war Mitglied einer tschechischen Widerstandsgruppe und beteiligte sich an Sabotageaktionen gegen Wehrmachtseinrichtungen. Sie wurde 1941 verhaftet und ins KZ Ravensbrück gebracht. Sie konnte kurz vor einem Todesmarsches fliehen und schrieb 1984 das Buch "Ich war keine Heldin" über ihre Geschichte.  


Franz Schuster (1904-1943) wurde ebenfalls aufgrund seiner politischen Gesinnung verfolgt. Er kam 1943 im KZ Buchenwald ums Leben. Die Wohnhausanlage Hagenmüllergasse 14-16 trägt seinen Namen.  
Auch Franz Schuster (1904-1943), der hier eine Wohnung hatte, wurde wegen seiner politischen Gesinnung verfolgt, er wurde 1943 im KZ Buchenwald umgebracht. Der Häuserblock im Bereich Hagenmüllergasse 14-16 wurde nach ihm benannt.


Auch Antonia Bruha (1915-2006) wohnte im Wildganshof. Sie war Mitglied einer tschechischen Widerstandsgruppe und beteiligte sich an Sabotageaktionen gegen Wehrmachtseinrichtungen. 1941 wurde sie verhaftet und ins KZ Ravensbrück überstellt, von wo sie kurz vor der Befreiung während eines Todesmarsches fliehen konnte. Ihre Geschichte schrieb sie in dem 1984 erschienenen Buch "Ich war keine Heldin" nieder.


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[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:3. Bezirk - Gemeindebauten]]
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[[Kategorie:3. Bezirk - Kunst im öffentlichen Raum]]
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[[Kategorie:3. Bezirk - Wohn- und Sterbehäuser]]


== Quellen ==
== Quellen ==

Aktuelle Version vom 6. Januar 2023, 09:17 Uhr

Haus: Wildgansplatz 1 Grund-Informationen
Wien Wildganshof.jpg
Aliasadressen =Wildgansplatz 1, =Grasbergergasse 2-4, =Hofmannsthalgasse 1-3, =Leberstraße 2/2A, =Landstraßer Hauptstraße 177-187
Ehem. Konskriptionsnummer Vorstadt Landstraße, 1770: - | 1795: - | 1820: - | 1847: -, Linienwall
Baujahr 1931/32
Architekt Victor Mittag, Karl Hauschka


Das Haus, Wildganshof - Architektur und Geschichte

Orientierungstafel

Der große Gemeindebau mit 740 (ursprünglich 829) Wohnungen wurde 1931/32 von den Architekten Victor Mittag und Karl Hauschka erbaut, seinen Namen erhielt er nach dem Lyriker Anton Wildgans. Der kommunale Wohnbau umschließt drei Innenhöfe, die mit Bergahorn, Pyramidenpappeln, Hybridplanatnen und Winterlinden bepflanzt wurden. [1] Ursprünglich war geplant, durch die Anlage eine Bahntrasse zu führen, die Anlage ist daher an zwei Stellen diagonal durchbrochen.

Der Wohnbau wurde am ehemaligen Linienwall errichtet, einst stand hier eine Wehranlage.

Als der Gemeindebau schon stand, entwickelte sich hier ein Zentrum des Widerstandes: Während der Februarkämpfe 1934 konnte die "Rote Bastion" vom Schutzbund am längsten gehalten werden, am 14. Februar musste er sich schließlich auch ergeben. [2]

Kunst im öffentlichen Raum

THEMA: Wildgans-Denkmal was ist hier zu finden
Anton Wildgans monument, Wildganshof.jpg

Datierung: 1928
Künstler: Alfons Riedel
Auf einer Steinplatte ist die Büste des Dichters angebracht. Die Inschrift besagt: ANTON WILDGANS ÖSTERREICHISCHER DICHTER 1881 - 1932

Die weiße Steinbüste von Anton Wildgans wurde von Alfons Riedel (* 31. Juli 1901 in Wien; † 1. April 1969) geschaffen. Das Denkmal wurde 1945 schwer beschädigt, und musste neu errichtet werden. Am 12.6.1951 wurde es wieder aufgestellt.

THEMA: Pflügender Bauer was ist hier zu finden
Kramar wildgans.jpg

Datierung: 1928
Künstler: Alfons Riedel
Das Reliefbild ist auf Seite des Landstraßer Gürtels angebracht und stellt pflügende Bauern dar. Einst war hier noch eine Inschrift zu lesen, die heute verblasst ist: "Wie reden nicht, sondern handeln".

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Im Haus wohnten Menschen, die vom NS-Regime verfolgt wurden.

So zum Beispiel Ludwig Vesely (1919-1944), der schon 1939 wegen seiner kommunistischen Tätigkeit zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt worden war und 1942 ins KZ Auschwitz deportiert wurde. Er wurde 1944 erhängt, da er auch im KZ Widerstand leistete, er verhalf Mithäftlingen zur Flucht. An Stiege 18 ist eine Gedenktafel für ihn angebracht.

Antonia Bruha (1915-2006) war Mitglied einer tschechischen Widerstandsgruppe und beteiligte sich an Sabotageaktionen gegen Wehrmachtseinrichtungen. Sie wurde 1941 verhaftet und ins KZ Ravensbrück gebracht. Sie konnte kurz vor einem Todesmarsches fliehen und schrieb 1984 das Buch "Ich war keine Heldin" über ihre Geschichte.

Auch Franz Schuster (1904-1943), der hier eine Wohnung hatte, wurde wegen seiner politischen Gesinnung verfolgt, er wurde 1943 im KZ Buchenwald umgebracht. Der Häuserblock im Bereich Hagenmüllergasse 14-16 wurde nach ihm benannt.



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Quellen

  1. Eva Berger: Historische Gärten Österreichs: Wien, Böhlau Verlag, 2004, S. 129 f.
  2. https://www.wienerwohnen.at/hof/84/Wildganshof.html