Straßenbeleuchtung: Unterschied zwischen den Versionen

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| style="background-color:#dedede" | Die verwinkelten Gassen Wiens lagen lange Zeit im Dunklen. Damit war es auch mit der Sicherheit nicht gut bestellt. Jeder Wiener musste selbst dafür sorgen, dass er mit ausreichend Licht bei Dunkelheit nach Hause kam, und so führte jeder eine Laterne oder eine Fackel mit sich herum. Ferdinand I. war schließlich der erste, der sich um die Sicherheit seines Volkes sorgte und 1561 gesetzlich regelte, dass man nachts ein Licht mir sich führen müsse.  <br />
| style="background-color:#dedede" | Die verwinkelten Gassen Wiens lagen lange Zeit im Dunklen. Damit war es auch mit der Sicherheit nicht gut bestellt. Jeder Wiener musste selbst dafür sorgen, dass er mit ausreichend Licht bei Dunkelheit nach Hause kam, und so führte jeder eine Laterne oder eine Fackel mit sich herum. Ferdinand I. war schließlich der erste, der sich um die Sicherheit seines Volkes sorgte und 1561 gesetzlich regelte, dass man nachts ein Licht mit sich führen müsse.  <br />


Um die Ausgehsperre festzulegen, wurde das Läuten einer Glocke des [[Rundgang Außen#Heidentürme|Stephansdoms]] genutzt, der "Bieringerin". Sie zeigte die Sperrstunde von Wirtshäusern an und nach ihrem Läuten durfte man ohne Licht nicht mehr die Straßen betreten.
Um die Ausgehsperre festzulegen, wurde das Läuten einer Glocke des [[Rundgang Außen#Heidentürme|Stephansdoms]] genutzt, der "Bieringerin". Sie zeigte die Sperrstunde von Wirtshäusern an und nach ihrem Läuten durfte man ohne Licht nicht mehr die Straßen betreten.
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== Öllampen ==
== Öllampen ==


Am 7.11.1687 wurde - um Sicherheit herzustellen - in Wien erstmals eine Straßenbeleuchtung getestet. Man stellte in der [[Dorotheergasse]]17 mit Klauenfett gefüllte Blechlaternen auf. Rasch fand man die Idee gut, schon am 5. Juni 1688 wurden erstmals in der gesamten Innenstadt Laternen aufgestellt. Zur Finanzierung der großen Anzahl notwendiger Laternen erfand die Stadt rasch eine neue Steuer: den "Illuminationsaufschlag". Damit besteuerte man Wachs und Baumöl, die Einkünfte konnten an die Vorstadtschlossermeister und Klampferschmieden zur Herstellung der Beleuchtungskörper übergeben werden.  
Am 7.11.1687 wurde - um Sicherheit herzustellen - in Wien erstmals eine Straßenbeleuchtung getestet. Man stellte in der [[Dorotheergasse]] 17, mit Klauenfett gefüllte, Blechlaternen auf. Schnell fand man die Idee gut, schon am 5. Juni 1688 wurden erstmals in der gesamten Innenstadt Laternen aufgestellt. Zur Finanzierung der großen Anzahl notwendiger Laternen erfand die Stadt rasch eine neue Steuer: den "Illuminationsaufschlag". Damit besteuerte man Wachs und Baumöl, die Einkünfte konnten an die Vorstadtschlossermeister und Klampferschmieden zur Herstellung der Beleuchtungskörper übergeben werden.  


Die Laternen wurden an den Häusern angebracht, gleichzeitig wurden die Hausbesitzer verpflichtet, für ein pünktliches Anzünden zu sorgen und täglich die Befüllung mit Talg vorzunehmen. Das Fett dafür erhielt man beim "Hahnenbeiß-Haus", [[Am Hof 5]].  
Die Laternen wurden an den Häusern angebracht, gleichzeitig wurden die Hausbesitzer verpflichtet, für ein pünktliches Anzünden zu sorgen und täglich die Befüllung mit Talg vorzunehmen. Das Fett dafür erhielt man beim "Hahnenbeiß-Haus", [[Am Hof 5]]. Ab 1846 wurden die Lampen generell mit Öl betrieben.


== Gasbeleuchtung ==
== Gasbeleuchtung ==
1818 probierte man in der [[Walfischgasse]] die erste Gasbeleuchtung aus. Sukzessive ersetzte man nun die alten Laternen gegen neue, allerdings musste gleichzeitig ein Gasleitungsnetz gelegt werden. So zögerte sich die Umstellung bis in Jahr 1926 hinaus, die letzte Öllampe nahm man auf der Heiligenstädter Lände außer Betrieb.
[[File:Plan Gasbeleuchtung 1862.jpg|thumb|Plan der Gasbeleuchtung in Wien, 1862 <ref>https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/image.xhtml?id=FOs+RGYRsfvbT4L1Og6nXeM0+8OkdD4Jp25sfgC2ACs1</ref>]]


[[Walfischgasse]]
Die letzte Gaslaterne wurde 1962 gelöscht, sie stand vor dem Haus [[Sauragasse 22]] im 13. Bezirk.
[[File:Plan Gasbeleuchtung 1862.jpg|thumb|Plan der Gasbeleuchtung in Wien, 1862 <ref>https://www.wien.gv.at/actaproweb2/benutzung/image.xhtml?id=FOs+RGYRsfvbT4L1Og6nXeM0+8OkdD4Jp25sfgC2ACs1</ref>]]


== Elektrische Straßenbeleuchtung ==
== Elektrische Straßenbeleuchtung ==


[[Graben]]
Die erste Probebeleuchtung mit elektrischem Licht wurde 1882 am [[Graben]] vorgenommen. Es folgten 40 Laternen im [[Volksgarten]] bis in den 1940er Jahren fast ganz Wien mit den neuen Beleuchtungskörpern ausgestattet war..
 
== Beleuchtung heute ==


Seit Oktober 2016 werden die 153.000 Straßenlaternen der Stadt eine Stunde früher gedimmt - viele Straßenzüge sind nun nur mehr bis 22 Uhr mit voller Leuchtkraft ausgestattet. Danach wird bis 5 Uhr morgens mit "Halbnachtmodus" geleuchtet. Grund dafür waren Einsparungsmaßnahmen der Stadt. In der Früh gänzlich ausgeschalten werden die Lampen übrigens zu unterschiedlichen Zeiten: Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die eine automatische Abschaltung vornehmen, sobald das Sonnenlicht ausreicht.<ref>http://diepresse.com/home/panorama/wien/5101900/Wien-dimmt-die-Strassenbeleuchtung-</ref> Für Meldungen über Störungen und Ausfälle, aber auch Beschwerden für zu viel oder zu wenig Licht hat die Stadt ein "Lichttelefon" unter der Hotline  0800 33 80 33  eingerichtet. Jährlich rufen hier 24.000 Wiener an, um Missstände zu melden.<ref>http://www.vienna.at/das-wiener-lichttelefon-eine-einrichtung-fuer-mehr-sicherheit-in-der-stadt/5102472</ref>
Seit Oktober 2016 werden die 153.000 Straßenlaternen der Stadt eine Stunde früher gedimmt - viele Straßenzüge sind nun nur mehr bis 22 Uhr mit voller Leuchtkraft ausgestattet. Danach wird bis 5 Uhr morgens mit "Halbnachtmodus" geleuchtet. Grund dafür waren Einsparungsmaßnahmen der Stadt. In der Früh gänzlich ausgeschalten werden die Lampen übrigens zu unterschiedlichen Zeiten: Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die eine automatische Abschaltung vornehmen, sobald das Sonnenlicht ausreicht.<ref>http://diepresse.com/home/panorama/wien/5101900/Wien-dimmt-die-Strassenbeleuchtung-</ref> Für Meldungen über Störungen und Ausfälle, aber auch Beschwerden für zu viel oder zu wenig Licht hat die Stadt ein "Lichttelefon" unter der Hotline  0800 33 80 33  eingerichtet. Jährlich rufen hier 24.000 Wiener an, um Missstände zu melden.<ref>http://www.vienna.at/das-wiener-lichttelefon-eine-einrichtung-fuer-mehr-sicherheit-in-der-stadt/5102472</ref>


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== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 30. September 2017, 09:29 Uhr

THEMA: Straßenbeleuchtung in Wien was ist hier zu finden
Elektrische Probebeleuchtung 1882.jpg
Die verwinkelten Gassen Wiens lagen lange Zeit im Dunklen. Damit war es auch mit der Sicherheit nicht gut bestellt. Jeder Wiener musste selbst dafür sorgen, dass er mit ausreichend Licht bei Dunkelheit nach Hause kam, und so führte jeder eine Laterne oder eine Fackel mit sich herum. Ferdinand I. war schließlich der erste, der sich um die Sicherheit seines Volkes sorgte und 1561 gesetzlich regelte, dass man nachts ein Licht mit sich führen müsse.

Um die Ausgehsperre festzulegen, wurde das Läuten einer Glocke des Stephansdoms genutzt, der "Bieringerin". Sie zeigte die Sperrstunde von Wirtshäusern an und nach ihrem Läuten durfte man ohne Licht nicht mehr die Straßen betreten.


Öllampen

Am 7.11.1687 wurde - um Sicherheit herzustellen - in Wien erstmals eine Straßenbeleuchtung getestet. Man stellte in der Dorotheergasse 17, mit Klauenfett gefüllte, Blechlaternen auf. Schnell fand man die Idee gut, schon am 5. Juni 1688 wurden erstmals in der gesamten Innenstadt Laternen aufgestellt. Zur Finanzierung der großen Anzahl notwendiger Laternen erfand die Stadt rasch eine neue Steuer: den "Illuminationsaufschlag". Damit besteuerte man Wachs und Baumöl, die Einkünfte konnten an die Vorstadtschlossermeister und Klampferschmieden zur Herstellung der Beleuchtungskörper übergeben werden.

Die Laternen wurden an den Häusern angebracht, gleichzeitig wurden die Hausbesitzer verpflichtet, für ein pünktliches Anzünden zu sorgen und täglich die Befüllung mit Talg vorzunehmen. Das Fett dafür erhielt man beim "Hahnenbeiß-Haus", Am Hof 5. Ab 1846 wurden die Lampen generell mit Öl betrieben.

Gasbeleuchtung

1818 probierte man in der Walfischgasse die erste Gasbeleuchtung aus. Sukzessive ersetzte man nun die alten Laternen gegen neue, allerdings musste gleichzeitig ein Gasleitungsnetz gelegt werden. So zögerte sich die Umstellung bis in Jahr 1926 hinaus, die letzte Öllampe nahm man auf der Heiligenstädter Lände außer Betrieb.

Datei:Plan Gasbeleuchtung 1862.jpg
Plan der Gasbeleuchtung in Wien, 1862 [1]

Die letzte Gaslaterne wurde 1962 gelöscht, sie stand vor dem Haus Sauragasse 22 im 13. Bezirk.

Elektrische Straßenbeleuchtung

Die erste Probebeleuchtung mit elektrischem Licht wurde 1882 am Graben vorgenommen. Es folgten 40 Laternen im Volksgarten bis in den 1940er Jahren fast ganz Wien mit den neuen Beleuchtungskörpern ausgestattet war..

Seit Oktober 2016 werden die 153.000 Straßenlaternen der Stadt eine Stunde früher gedimmt - viele Straßenzüge sind nun nur mehr bis 22 Uhr mit voller Leuchtkraft ausgestattet. Danach wird bis 5 Uhr morgens mit "Halbnachtmodus" geleuchtet. Grund dafür waren Einsparungsmaßnahmen der Stadt. In der Früh gänzlich ausgeschalten werden die Lampen übrigens zu unterschiedlichen Zeiten: Sie sind mit Sensoren ausgestattet, die eine automatische Abschaltung vornehmen, sobald das Sonnenlicht ausreicht.[2] Für Meldungen über Störungen und Ausfälle, aber auch Beschwerden für zu viel oder zu wenig Licht hat die Stadt ein "Lichttelefon" unter der Hotline 0800 33 80 33 eingerichtet. Jährlich rufen hier 24.000 Wiener an, um Missstände zu melden.[3]



Quellen