Hetzgasse: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Hetze in Wien ==
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[[File:Hetztheater Realis.jpg|thumb|Das Hetztheater, A. Realis]]
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Schon bevor das Hetztheater bei den Weißgärbern errichtet wurde, fanden in Wien Tierhetzen statt, die allerdings durch den Bau des Amphitheaters noch beliebter wurden.  
Schon bevor das Hetztheater bei den Weißgärbern errichtet wurde, fanden in Wien Tierhetzen statt, die allerdings durch den Bau des Amphitheaters noch beliebter wurden.  
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Die erste Hetze fand 1710 in der Leopoldstadt, auf der "Heide", statt, hier wurden in einem hölzernen Gebäude Raubtiere gegeneinander aufgehetzt. Dem Publikum gefiel das plumpe Spiel nicht, das Haus wurde wieder geschlossen. Nach einigen Jahren verlegte man das Schauspiel in noch grausamerer Art in das Haus "Zum schwarzen Adler" (ebenfalls in der Lopoldstadt), hier wurden wilde Tiere mit Hunden konfrontiert. Da sich die Hetzte nun tatsächlich zum Publikumsmagneten entwickelte, ließ der Franzose Defraine 1755 am Glacis das Amphitheater erbauen, das der Straßen ihren Namen gab.   
Die erste Hetze fand 1710 in der Leopoldstadt, auf der "Heide", statt, hier wurden in einem hölzernen Gebäude Raubtiere gegeneinander aufgehetzt. Dem Publikum gefiel das plumpe Spiel nicht, das Haus wurde wieder geschlossen. Nach einigen Jahren verlegte man das Schauspiel in noch grausamerer Art in das Haus "Zum schwarzen Adler" (ebenfalls in der Lopoldstadt), hier wurden wilde Tiere mit Hunden konfrontiert. Da sich die Hetzte nun tatsächlich zum Publikumsmagneten entwickelte, ließ der Franzose Defraine 1755 am Glacis das Amphitheater erbauen, das der Straßen ihren Namen gab.   


Das neue dreistöckige Gebäude bot Platz für 3000 Zuschauer, über dem Eingang befand sich ein Adler und eine Galerie, von der aus man das Theater überschauen konnte. in der MItte der Arena befand sich ein Wasserbecken, das während den Kämpfen mit Brettern bedeckt wurde, die erst entfernt wurden, wenn die von Hunden verfolgten Bären eine Zufluchtsstätte brauchten oder die Hunde gebadet werden sollten. An den Seiten des Bassins standen hohe Bäume mit Sprossen, auf die sich die Hetzknechte flüchten konnten, wenn sie von Ochsen oder Wildschweinen bedroht wurden.  
Das neue dreistöckige Gebäude bot Platz für 3000 Zuschauer, über dem Eingang befand sich ein Adler und eine Galerie, von der aus man das Theater überschauen konnte. in der MItte der Arena befand sich ein Wasserbecken, das während den Kämpfen mit Brettern bedeckt wurde, die erst entfernt wurden, wenn die von Hunden verfolgten Bären eine Zufluchtsstätte brauchten oder die Hunde gebadet werden sollten. An den Seiten des Bassins standen hohe Bäume mit Sprossen, auf die sich die Hetzknechte flüchten konnten, wenn sie von Ochsen oder Wildschweinen bedroht wurden. Das achtstündige Spektakel wurde vor allem von März bis November abgehalten, vereinzelt machte man auch im Winter Veranstaltungen.  


Zu den Tieren, die hier aufeinander trafen, gehörten Löwen, Tiger, Bären, Wölfe, Wildschweine, Luchse und Dachse, aber auch Ochsen, Hirsche, Pferde und vor allem Hunde. Für die Fütterung der Tiere sorgte der "Hetzverwalter", dessen Haus am Theater abgebaut war.


Nach über 40 Jahren erfolgreicher Spielzeit passierte jedoch am 1.9.1796 etwas, das dem Spektakel für immer ein Ende setzte: Es brach ein Brand aus. Das Feuer verbreitete sich so schnell, dass die Tiere nicht gerettet werden konnten, sie verbrannten alle; nur ein Fuchs, der sich eingegraben hatte, und ein Auerochse, der in Panik das Tor aus den Angeln gehoben hatte, überlebten das Inferno. Der Auerochse fand in Schönbrunn eine neues Zuhause, wo er noch vierzehn Jahre in Frieden lebte. Das Haus wurde nicht mehr aufgebaut, das Areal wurde ins Eigentum des Canal-Fonds übernommen. <ref> A. Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, II. Band, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 25 ff</ref>


== Häuser der Gasse ==
== Häuser der Gasse ==


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[[Kategorie:3. Bezirk - Straßennamen]]
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== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 17. September 2017, 09:35 Uhr

Hetzgasse

Xxx.jpg

Benennung xxx
Benannt nach Hetztheater
Bezirk 3.
Vorherige Bezeichnungen -

Namensgebung und Geschichte

xx

Hetze in Wien

Das Hetztheater, A. Realis

Schon bevor das Hetztheater bei den Weißgärbern errichtet wurde, fanden in Wien Tierhetzen statt, die allerdings durch den Bau des Amphitheaters noch beliebter wurden.

Die erste Hetze fand 1710 in der Leopoldstadt, auf der "Heide", statt, hier wurden in einem hölzernen Gebäude Raubtiere gegeneinander aufgehetzt. Dem Publikum gefiel das plumpe Spiel nicht, das Haus wurde wieder geschlossen. Nach einigen Jahren verlegte man das Schauspiel in noch grausamerer Art in das Haus "Zum schwarzen Adler" (ebenfalls in der Lopoldstadt), hier wurden wilde Tiere mit Hunden konfrontiert. Da sich die Hetzte nun tatsächlich zum Publikumsmagneten entwickelte, ließ der Franzose Defraine 1755 am Glacis das Amphitheater erbauen, das der Straßen ihren Namen gab.

Das neue dreistöckige Gebäude bot Platz für 3000 Zuschauer, über dem Eingang befand sich ein Adler und eine Galerie, von der aus man das Theater überschauen konnte. in der MItte der Arena befand sich ein Wasserbecken, das während den Kämpfen mit Brettern bedeckt wurde, die erst entfernt wurden, wenn die von Hunden verfolgten Bären eine Zufluchtsstätte brauchten oder die Hunde gebadet werden sollten. An den Seiten des Bassins standen hohe Bäume mit Sprossen, auf die sich die Hetzknechte flüchten konnten, wenn sie von Ochsen oder Wildschweinen bedroht wurden. Das achtstündige Spektakel wurde vor allem von März bis November abgehalten, vereinzelt machte man auch im Winter Veranstaltungen.

Zu den Tieren, die hier aufeinander trafen, gehörten Löwen, Tiger, Bären, Wölfe, Wildschweine, Luchse und Dachse, aber auch Ochsen, Hirsche, Pferde und vor allem Hunde. Für die Fütterung der Tiere sorgte der "Hetzverwalter", dessen Haus am Theater abgebaut war.

Nach über 40 Jahren erfolgreicher Spielzeit passierte jedoch am 1.9.1796 etwas, das dem Spektakel für immer ein Ende setzte: Es brach ein Brand aus. Das Feuer verbreitete sich so schnell, dass die Tiere nicht gerettet werden konnten, sie verbrannten alle; nur ein Fuchs, der sich eingegraben hatte, und ein Auerochse, der in Panik das Tor aus den Angeln gehoben hatte, überlebten das Inferno. Der Auerochse fand in Schönbrunn eine neues Zuhause, wo er noch vierzehn Jahre in Frieden lebte. Das Haus wurde nicht mehr aufgebaut, das Areal wurde ins Eigentum des Canal-Fonds übernommen. [1]

Häuser der Gasse




Quellen

  1. A. Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, II. Band, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 25 ff