Bauernmarkt 3: Unterschied zwischen den Versionen

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Bauernmarkt 3<br>
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Bauernmarkt 3
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|Architekt| Viktor Siedek, Julius Mayreder und Eugen Geriringer
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Version vom 20. August 2015, 16:21 Uhr


Grund-Information
Bauernmarkt 3.jpg

Bauernmarkt 3

Aliasadressen =Bauernmarkt 3, =Brandstätte 7-9
Ehem. Konskriptionsnummer 578
Baujahr 1903
Architekt Viktor Siedek, Julius Mayreder und Eugen Geringer


Das Gebäude - Architektur und Geschichte

Bereits 1351 stand hier ein Haus, das urkundlich erwähnt wurde. Mitte des 15. Jahrhunderts gehörte es dem Wiener Bürgermeister Niklas Untermhimmel.

1806 entstand ein neues Gebäude, das am 23.10.1902 von der Ersten Allgemeinen Unfall- und Schadensversicherung gekauft und abgerissen wurde. Viktor Siedek, Julius Mayreder und Eugen Geriringer bauten schließlich das heute hier stehende Haus 1903, das der „Erste Bank“ gehört.

Das Gebäude hat heute einen anderen Grundriss als die Vorgängerbauten (es ist auch deutlich kleiner), da mit der Erbauung gleichzeitig auch ein Durchgang zwischen der Brandstätte, dem Wildpretmarkt und dem Bauernmarkt geschaffen wurde.

Die Buchhandlung des Hugo Heller, „Bukum“

Im Haus Nummer 3 befand sich die Buchhandlung und das Verlagshaus von Hugo Heller (Bukum: Buch-, Kunst- und Musikalienhandlung), die in Wien nicht nur als Buchhandlung, sondern auch als Veranstaltungsort bekannt war: Der Laden wurde durch einen glasüberdachten Vorraum ergänzt, der sich für Konzerte, literarische Soireen, Vorträge und Ausstellungen anbot. Diese Veranstaltungen übersiedelten später in das Konzerthaus, da der Andrang immer größer wurde.

Unter den vielen jungen Künstlern, die hier ihre Werke präsentieren durften, war auch Rainer Maria Rilke, der am 8.11.1907 eine Lesung in der Bukum abhielt. Gleich am Beginn der Veranstaltung bekam Rilke starkes Nasenbluten und berichtete am Tag darauf in einem Brief an seine Frau, dass Hugo von Hofmannsthal zu ihm nach hinten gekommen sei und angeboten hätte: „Im Notfall les ich!“

Hugo Heller starb früh (1923) und hiterließ seiner Familie einen Konzern, der jedoch bald zerfiel.

Im Herbst 1934 kauften Otto Kretz, Rudolf Neuhaus und Maria Steinitz die Buchhandlung am Bauernmarkt und führten sie bis 1941 weiter. In dieser Zeit wandelte sie sich zu einem zentralen Treffpunkt der Revolutionären Sozialisten und Widerstandskämpfer. Der Wiener Organisationsleiter der RS, Karl Holoubek, der auch Mitglied der Zentralen Fünfergruppe war, erhielt eine Scheinanstellung, damit seine Aktivitäten nicht bei den Nationalsozialisten auffallen.

Café Korb

Kaffeehäuser waren vorerst den Herren vorbehalten, im Korb sah man im 19. Jahrhundert erstmals auch Damen. Damals hatte das Café speziell für die weibliche Gesellschaft ein Limonadenzelt aufgestellt.



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Quellen:

Herbert Exenberger, Antifaschistischer Stadtführer Wien, S.5
Rainer Maria Rilke: Briefe in zwei Bänden. 1. Band: 1896-1919
http://www.dasrotewien.at/illegale-zentren-und-treffpunkte-der-revolutionaeren-sozialisten.html