Stubenring 5: Unterschied zwischen den Versionen

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Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst (1, Stubenring 5, Weiskirchnerstraße 1; Zubau 1, Weiskirchnerstraße 3; ursprünglich Österreichisches Museum für Kunst und Industrie). Es wurde auf Initiative von Rudolf Eitelberger begründet und am 12. Mai 1864 in den Räumen des früheren Ballhauses, in dem 2.000 kunstgewerbliche Leihgaben präsentiert wurden, eröffnet.


Am 4. November 1871 übersiedelte das Museum in das 1866-1871 von Heinrich Ferstel im Stil der florentinischen Renaissance in Rohziegelbauweise errichtete Gebäude am Stubenring (mit gewaltigem glasgedeckten Arkadenhof [32 Monolithsäulen]), dessen Zubau in der Weiskirchnerstraße (mit glasgedecktem Ausstellungssaal im Hochparterre) 1906-1908 Ludwig Baumann auf einem durch die Wienflussregulierung gewonnenen Terrain errichtet. Die Sgraffiti der Friese des Hauptgebäudes schuf Karl Schönbrunner nach Zeichnungen von Ferdinand Laufberger beziehungsweise (im Mittelrisalit) Karl Karger, Majolikamedaillons mit Porträts berühmter Künstler Otto König und Reliefs Franz Melnitzky. Über die Haupttreppe spannt sich ein Spiegelgewölbe mit einem Fresko von Laufberger.
Das Museum ist mit dem Gebäude der Kunstgewerbeschule (Universität für angewandte Kunst), das Ferstel 1875-1877 erbaute, durch einen Verbindungsbau (mit dem Minervabrunnen) verbunden. An der Weiskirchnerstraße Gedenktafel zur Erinnerung an die am 12. August 1461 bei der erfolgreichen Abwehr des Angriffs Albrechts VI. auf die Stadt gefallenen Wiener Bürger und an die der Stadt aus diesem Anlass von Friedrich III. am 26. September 1461 verliehenen "Wappenbesserung" (goldener Doppeladler auf schwarzem Grund; Stadtwappen).
1863 / Nach langjährigen Bemühungen Rudolf von Eitelbergers beschließt Kaiser Franz Joseph I. am 7. März auf Initiative seines Onkels Erzherzog Rainer, dem Vorbild des 1852 gegründeten South Kensington Museums (heute Victoria and Albert Museum, London) folgend, die Gründung des „k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie“ und bestellt Rudolf von Eitelberger, erster Professor für Kunstgeschichte an der Universität Wien, zum Direktor. Das Museum soll als Mustersammlung für Künstler, Industrielle und Publikum und als Aus- und Weiterbildungsstätte für Entwerfer und Handwerker dienen.
1864 / Am 12. Mai wird das Museum eröffnet – vorerst provisorisch in Räumlichkeiten des Ballhauses neben der Wiener Hofburg, die Architekt Heinrich von Ferstel für museale Zwecke adaptiert hat. Erste ausgestellte Objekte sind Leihgaben und Schenkungen aus den kaiserlichen Sammlungen, Klöstern, Privatbesitz sowie aus dem k. k. Polytechnikum in Wien. Reproduktionen, Galvanos und Gipsabgüsse stehen wertneutral neben Originalen.
1865–1897 / Das Museum für Kunst und Industrie gibt die Zeitschrift Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie heraus.
1866 / Aufgrund der Raumnot im Ballhaus wird die Errichtung eines eigenen Museumsgebäudes schneller vorangetrieben. Ein erstes Projekt von Rudolf von Eitelberger und Heinrich von Ferstel sieht die Integration des Museums in das Projekt der Hofmuseen auf dem Kaiserforum vor der Hofburg vor. Erst nach dem Scheitern dieses Projekts wird das Gelände des ehemaligen Exerzierfelds der Defensionskaserne vor dem Stubentor neben dem neu angelegten Stadtpark an der hier noch in Entstehung befindlichen Ringstraße dem Museum zugewiesen.
1867 / Theoretische und praktische Ausbildung sind mit der Gründung der Kunstgewerbeschule vereint. Diese wird vorerst in der alten Gewehrfabrik, Währinger Straße 11–13 / Schwarzspanierstraße 17, Wien 9, untergebracht.
1868 / Mit der Errichtung des Gebäudes am Stubenring wird begonnen, sobald Heinrich von Ferstels zweiter Entwurf von Kaiser Franz Joseph I. genehmigt ist.
1871 / Die Eröffnung des Gebäudes am Stubenring findet nach dreijähriger Bauzeit, am 15. November, statt. Nach Plänen von Heinrich von Ferstel im Renaissancestil gestaltet, ist es der erste am Ring errichtete Museumsbau. Objekte können ab nun permanent und nach Materialschwerpunkten gegliedert aufgestellt werden. // Die Kunstgewerbeschule zieht ins Haus am Stubenring. // Eröffnung der Österreichischen Kunstgewerbeausstellung.
1873 / Wiener Weltausstellung. // Das Museum für Kunst und Industrie und die Kunstgewerbeschule stellen gemeinsam am Stubenring aus. // Rudolf von Eitelberger organisiert im Rahmen der Weltausstellung den weltweit ersten internationalen kunstwissenschaftlichen Kongress in Wien und betont damit die Orientierung des Museums an Lehre und Forschung. // Während der Weltausstellung werden bedeutende Ankäufe für das Museum aus Mitteln des Ministeriums getätigt, z.B. 60 Blatt der indo-persischen Mogulhandschrift Hamzanama.
1877 / Beschluss zur Einführung von Taxen für die Verleihung von Hoftiteln. Mit den eingenommenen Beträgen kann die heimische Kunstindustrie gefördert werden. // Der an das Museum angrenzende Neubau der Kunstgewerbeschule, Stubenring 3, ebenfalls nach Plänen von Heinrich von Ferstel, wird eröffnet.
1878 / Beteiligung des Museums für Kunst und Industrie sowie der Kunstgewerbeschule an der Pariser Weltausstellung.
1884 / Gründung des Wiener Kunstgewerbevereins mit Sitz im Museum. Viele namhafte Firmen und Werkstätten (allen voran J. & L. Lobmeyr), Persönlichkeiten und Professoren der Kunstgewerbeschule schließen sich dem Kunstgewerbeverein an. Vorhaben dieses Vereins ist, alle schöpferischen und ausführenden Kräfte, die das Kunsthandwerk seit den 1860er Jahren erlangt hat, weiter auszubauen. Aus diesem Grund werden mehrmals wechselnde, öffentlich zugängliche Ausstellungen im k. k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie organisiert. Die Exponate können zudem käuflich erworben werden. Diese neuartigen, großzügig durchgeführten Ausstellungen verschaffen dem Verein die notwendige nationale wie internationale Resonanz.
1885 / Nach Rudolf von Eitelbergers Tod wird Jacob von Falke, sein langjähriger Stellvertreter, zum Direktor ernannt. Falke plant, sämtliche Sammlungsbereiche in Ausstellungen sowie Publikationen neu und systematisch zu erarbeiten. Mit seinen populären Publikationen beeinflusst er wesentlich den Einrichtungsstil des Historismus in Wien.
1888 / Die Kaiserin-Maria-Theresia-Ausstellung belebt die zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem Hochbarock in der Kunstgeschichte und in der angewandten Kunst im Speziellen.
1895 / Ende der Direktion Jacob von Falke. Bruno Bucher, langjähriger Kustos des Museums für Metall, Keramik und Glas und seit 1885 Vizedirektor, wird zum Direktor ernannt.
1896 / Die Wiener Congress-Ausstellung leitet die Auseinandersetzung mit dem Empire- und Biedermeierstil in die Wege, den Inspirationsquellen der Wiener Moderne.
1897 / Ende der Direktion Bruno Bucher. Arthur von Scala, Direktor des k. k. Orientalischen Museums in Wien seit dessen Gründung 1875 (Umbenennung in k. k. Österreichisches Handelsmuseum 1887), übernimmt die Leitung des Museums für Kunst und Industrie. // Scala gewinnt Otto Wagner, Felician von Myrbach, Koloman Moser, Josef Hoffmann und Alfred Roller zur Mitarbeit an Museum und Kunstgewerbeschule. // Der Stil der Secession wird prägend für die Kunstgewerbeschule. Scala propagiert das Vorbild des Arts and Crafts Movement und tätigt entsprechende Erwerbungen für die Sammlung des Museums.
1898 / Infolge der Differenzen zwischen Scala und dem Kunstgewerbeverein, der seinen Einfluss auf das Museum schwinden sieht, legt Erzherzog Rainer sein Amt als Protektor nieder. // Neue Statuten werden verfasst.
1898–1921 / Die Museumszeitschrift Kunst und Kunsthandwerk löst die Mittheilungen ab und erlangt bald internationalen Ruf.
1900 / Die Administration von Museum und Kunstgewerbeschule wird getrennt.
1904 / Die Ausstellung von Alt-Wiener Porzellan, die bis heute umfassendste Präsentation zu diesem Thema, führt mit dem vom Museum 1867 endgültig übernommenen Nachlass der „k. k. Aerarial Porzellan-Manufaktur“ (Wiener Porzellanmanufaktur) bedeutende Stücke von Sammlern aus allen Teilen der Donaumonarchie zusammen.
1907 / Das Museum für Kunst und Industrie übernimmt den Großteil der Bestände des k. k. Österreichischen Handelsmuseums, darunter die von Arthur von Scala begründete Asiensammlung und die umfangreiche Ostasien-Sammlung Heinrich von Siebolds.
1908 / Eingliederung des Museums für Kunst und Industrie in das k. k. Ministerium für Öffentliche Arbeiten.
1909 / Trennung von Museum und Kunstgewerbeschule, letztere bleibt dem Ministerium für Cultus und Unterricht unterstellt. // Nach dreijähriger Bauzeit wird der nach Plänen von Ludwig Baumann errichtete Erweiterungsbau des Museums (heute Weiskirchnerstraße 3, Wien 1) eröffnet. Das Museum erhält dadurch Räume für Sonder- und Dauerausstellungen. // Arthur von Scala tritt in den Ruhestand, Eduard Leisching folgt ihm als Direktor nach. // Neufassung der Statuten.
1909 / Erzherzog Carl-Ausstellung. Zur Jahrhundertfeier der Schlacht bei Aspern. // Der Biedermeierstil wird in Ausstellungen und Kunst und Kunsthandwerk thematisiert.
1914 / Ausstellung von Arbeiten der österreichischen Kunstindustrie 1850–1914, eine Leistungsschau, die unter anderem die Vorbildwirkung des Museums für das Kunsthandwerk in den fünfzig Jahren seines Bestehens hervorhebt.
1919 / Nach der Gründung der Ersten Republik kommt es zu Zuweisungen von ehemals kaiserlichem Besitz an das Museum, z.B. von orientalischen Teppichen, die 1920 im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden. Das Museum besitzt heute eine der erlesensten Sammlungen an Orientteppichen weltweit.
1920 / Im Zuge der Museumsreform der Ersten Republik werden die Sammlungsgebiete abgegrenzt. Die Antikensammlung des Museums für Kunst und Industrie wird an das Kunsthistorische Museum abgegeben.
1922 / Die Ausstellung von Gläsern des Klassizismus, der Empire- und Biedermeierzeit bietet mit kostbaren Objekten aus dem Museum und Privatsammlungen einen Überblick der Glasmacherkunst aus der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie. // Biedermeierglas dient als Vorbild für die zeitgenössische Glasproduktion und für Entwürfe, etwa von Josef Hoffmann.
1922 / Angliederung der musealen Bestände der Hoftafel- und Silberkammer an das Museum. Bis zur institutionellen Trennung wird der ehemals kaiserliche Hausrat und Tafelschmuck vom Museum für Kunst und Industrie mitverwaltet und wird von Richard Ernst erstmals inventarisiert.
1925 / Nach dem Ende der Direktion Eduard Leisching wird Hermann Trenkwald zum Direktor bestellt.
1926 / Die Ausstellung Gotik in Österreich gibt einen ersten umfassenden Eindruck der österreichischen Tafelmalerei und des Kunsthandwerks des 12. bis 16. Jahrhunderts.
1927 / August Schestag löst Hermann Trenkwald als Direktor ab.
1930 / Die Werkbundausstellung Wien, eine erste umfassende Präsentation des Österreichischen Werkbunds, findet anlässlich der Tagung des Deutschen Werkbunds in Österreich statt; sie wird von Josef Hoffmann gemeinsam mit Oskar Strnad, Josef Frank, Ernst Lichtblau und Clemens Holzmeister ausgerichtet.
1931 / August Schestag beendet seine Direktion.
1932 / Richard Ernst wird neuer Direktor.
1936 und 1940 / Im Austausch mit dem Kunsthistorischen Museum gibt das Museum am Stubenring einen Teil der Skulpturen ab und übernimmt kunstgewerbliche Bestände der Sammlung Albert Figdor und des Kunsthistorischen Museums.
1937 / Die Sammlung des Museums für Kunst und Industrie wird durch Richard Ernst nach Epochen neu aufgestellt. // Oskar Kokoschka Ausstellung zum 50. Geburtstag des Künstlers.
1938 / Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wird das Museum in „Staatliches Kunstgewerbemuseum in Wien“ umbenannt.
1939–1945 / Die Museen übernehmen zahlreiche beschlagnahmte Privatsammlungen. Auch die Sammlung des „Staatlichen Kunstgewerbemuseums in Wien“ vergrößert sich auf diese Weise.
1945 / Teilweise Zerstörung des Museumsgebäudes durch Kriegseinwirkung. // Kriegsverluste an Sammlungsobjekten, auch an den Orten der Bergung der Objekte.
1946 / Die Rückführung der ausgelagerten Kunstobjekte beginnt. Ein Teil der in der NS-Zeit entzogenen Objekte wird in den folgenden Jahren zurückgegeben.
1947 / Das „Staatliche Kunstgewerbemuseum in Wien“ wird in „Österreichisches Museum für angewandte Kunst“ umbenannt.
1948 / Die „Dom- und Metropolitankirche zu St. Stephan“ veranstaltet im Museum für angewandte Kunst die Ausstellung Der Stephansdom. Geschichte, Denkmäler, Wiederaufbau.
1949 / Das Museum wird nach der Behebung der Kriegsschäden wiedereröffnet.
1950 / Als letzte Ausstellung unter Direktor Richard Ernst findet Große Kunst aus Österreichs Klöstern (Mittelalter) statt.
1951 / Ignaz Schlosser wird zum Direktor ernannt.
1952 / Die Ausstellung Soziale Wohnkultur, gestaltet von Franz Schuster, macht die Entwicklung des sozialen Wohnbaus in Wien wieder zum Thema des Museums für angewandte Kunst.
1955 / Das umfassende Archiv der Wiener Werkstätte wird erworben.
1955–1985 / Das Museum gibt die Zeitschrift alte und moderne kunst heraus.
1956 / Ausstellung Neue Form aus Dänemark, moderne Formgebung aus Skandinavien wird zum Thema des Museums und Vorbild
1957 / Anlässlich der Ausstellung Venini Murano Glas, der ersten Präsentation von Venini-Glas in Österreich, kommt es zu bedeutenden Ankäufen und Schenkungen für die Sammlung Glas.
1958 / Ende der Direktion Ignaz Schlosser
1959 / Viktor Griessmaier wird zum neuen Direktor bestellt.
1960 / Ausstellung Künstlerisches Schaffen und Serienproduktion aus Gustavsberg, Schweden. Vorbildwirkung des schwedischen Designs für das österreichische Kunsthandwerk und Design.
1963 / Erstmals in Europa werden im Rahmen einer umfassenden Ausstellung Kunstschätze aus dem Iran gezeigt.
1964 / Die Ausstellung Wien um 1900 (veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Wien) präsentiert im Künstlerhaus  zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg u.a. Kunsthandwerk des Jugendstils. // Es wird mit der systematischen Aufarbeitung des Archivs der Wiener Werkstätte begonnen. // Anlässlich des Gründungsjubiläums gewährt die Ausstellung 100 Jahre Österreichisches Museum für angewandte Kunst anhand von Beispielen des Historismus Einblicke in die Sammlung.
1965 / Das Geymüllerschlössel wird als Außenstelle dem Museum angegliedert.Gleichzeitig mit dem Gebäude kam die bedeutende Sammlung Franz Sobek – Altwiener Uhren zwischen 1760 und der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden – und Mobiliar aus den Jahren 1800 bis 1840 in den Besitz des MAK.
1966 / In der Ausstellung Selection 66 werden ausgewählte Positionen moderner österreichischer DesignInnen zusammengeführt.
1967 / Die Ausstellung Die Wiener Werkstätte. Modernes Kunsthandwerk 1903 bis 1932 begründet den bis heute andauernden Boom des bedeutendsten österreichischen Designprojekts im 20. Jahrhundert.
1968 / Auf Viktor Griessmaier folgt Wilhelm Mrazek als Direktor.
1969 / Die Ausstellung Sitzen 69 zeigt an der internationalen Moderne orientierte Positionen österreichischer Entwerfer, u.a. von Hans Hollein.
1974 / Zum ersten Mal außerhalb Chinas werden Archäologische Funde der Volksrepublik China im Rahmen einer Wanderausstellung in der sogenannten westlichen Welt gezeigt.
1979 / Gerhart Egger wird zum Direktor ernannt.
1980 / Die Ausstellung Neues Wohnen. Wiener Innenraumgestaltung 1918–1938 bietet die erste umfassende Darstellung der Raumkunst im Wien der Zwischenkriegszeit.
1981 / Herbert Fux folgt Gerhart Egger als Direktor.
1984 / Ludwig Neustifter wird interimistisch zum Direktor ernannt. // Ausstellung Achille Castiglioni: Designer. Erste Ausstellung des italienischen Designers in Österreich
1986 / Peter Noever wird zum Direktor bestellt und beginnt mit dem Aufbau der Sammlung Gegenwartskunst.
1987 / Josef Hoffmann. Ornament zwischen Hoffnung und Verbrechen ist die erste umfassende Ausstellung zum Werk des Architekten und Designers.
1989–1993 / Generalsanierung der alten Gebäude und Bau eines zweigeschossigen Tiefspeichers sowie eines Verbindungstrakts. Ein großzügiges Depot für die Sammlung und zusätzliche Ausstellungsflächen entstehen.
1989 / Ausstellung  Carlo Scarpa. Die andere Stadt, erste umfassende Ausstellung zum Werk des Architekten außerhalb Italiens.
1990 / Ausstellung  Verborgene Impressionen. Japonismus in Wien 1870–1930, erste Ausstellung zum Thema des japanischen Einflusses auf die Wiener Moderne.
1991 / Ausstellung  Donald Judd Architektur, erste große Präsentation des Künstlers in Österreich.
1992 / Magdalena Jetelová: Domestizierung einer Pyramide (Installation in der MAK-Säulenhalle)
1993 / Die Schausammlung wird neu aufgestellt, Interventionen international anerkannter KünstlerInnen (Barbara Bloom, Eichinger oder Knechtl, Günther Förg, GANGART, Franz Graf, Jenny Holzer, Donald Judd, Peter Noever, Manfred Wakolbinger sowie Heimo Zobernig) aktualisieren die Perspektiven, im Sinne von „Tradition und Experiment“. Die Säle am Stubenring beherbergen darüber hinaus die Studiensammlung und die temporären Ausstellungen zeitgenössischer KünsterInnen vorbehaltene Galerie. Das Gebäude in der Weiskirchnerstraße ist wechselnden Ausstellungen gewidmet. // Die Eröffnungsausstellung  Vito Acconci. The City Inside Us zeigt eine Rauminstallation des New Yorker Künstlers.
1994 / Der Gefechtsturm Arenbergpark wird Außenstelle des MAK. // Beginn der Kooperation MAK / MUAR – Schusev Staatsmuseum für Architektur Moskau. //Ilya Kabakov: Der Rote Waggon (Installation auf dem MAK-Terrassenplateau)
1995 / Das MAK gründet die Außenstelle MAK Center for Art and Architecture in Los Angeles, im Schindler House und in den Mackey Apartments; MAK Artists and Architects-in-Residence Program startet im Oktober 1995. // Ausstellung Sergej Bugaev Afrika: Krimania
1996 / Für die Ausstellung Philip Johnson: Turning Point entwirft der amerikanische Doyen der Architektur die Skulptur Wiener Trio, die sich seit 1998 am Franz-Josefs-Kai/Schottenring befindet.
1998 / Der für die Ausstellung  James Turrell. The other Horizon entworfene Skyspace ist heute im Garten der MAK-Expositur Geymüllerschlössel aufgestellt. //  Die Überwindung der Utilität. Dagobert Peche und die Wiener Werkstätte, erste umfassende Personale zum Werk des Wiener-Werkstätte-Designers nach dem Zweiten Weltkrieg.
1999 / Aufgrund des Restitutionsgesetzes und der Provenienzforschung werden ab nun zahlreiche in der NS-Zeit entzogene Objekte zurückgegeben.
2000 / Ausgliederung der Bundesmuseen, Umwandlung des Museums in eine „Wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts“. // Die Ausstellung  Kunst und Industrie. Die Anfänge des Österreichischen Museums für angewandte Kunst in Wien beschäftigt sich mit der Gründungsgeschichte des Hauses und der Sammlung.
2001 / Im Zuge der Ausstellung Franz West: Gnadenlos, für die der Bildhauer und Installationskünstler seine bis dahin umfangreichste Arbeit entwickelt, werden die "Vier Lemurenköpfe" an der neben dem MAK befindlichen Stubenbrücke aufgestellt. //Dennis Hopper: A System of Moments
2001–2002 / Das Projekt CAT – Contemporary Art Tower wird nach New York, Los Angeles, Moskau und Berlin in Wien vorgestellt.
2002 / Die Ausstellung  Knoten. symmetrisch-asymmetrisch. Die historischen Orientteppiche des MAK präsentiert die umfangreiche Teppichsammlung.
2003 / Ausstellung Zaha Hadid. Architektur. // Zum Jubiläum der Künstlerwerkstätte findet die Ausstellung Der Preis der Schönheit. 100 Jahre Wiener Werkstätte statt. // Richard Artschwager: The Hydraulic Door Check. Skulptur, Malerei, Zeichnung
2004 / James Turrells  MAKlite ist seit November 2004 permanent an der Fassade des Gebäudes installiert. //  Ausstellung Peter Eisenmann. Barfuß auf weiß glühenden Mauern, groß angelegte Architekturinstallation zum Werk des einflussreichen amerikanischen Architekten und Theoretikers.
2005 / Ausstellung Atelier Van Lieshout: Der Disziplinator // Die Ausstellung Ukiyo-e Reloaded präsentiert erstmals die Sammlung japanischer Farbholzschnitte des MAK in großem Umfang.
2006 / Seit Anfang des Jahres wird das Geburtshaus Josef Hoffmanns in Brtnice von der Mährischen Galerie in Brno und vom MAK Wien als gemeinsame Expositur geführt und präsentiert jährliche Sonderausstellungen. // Die Ausstellung Der Preis der Schönheit. Die Wiener Werkstätte und das Palais Stoclet führt die Objekte der Wiener Werkstätte nach Brüssel. // Ausstellung Jenny Holzer: XX
2007/2008 / Ausstellung COOP HIMMELB(L)AU. Beyond the Blue, ist die bis dahin größte und umfangreichste museale Präsentation des weltweit tätigen Architektenteams.
2008 / Das 1936 nach Plänen von Rudolph M. Schindler errichtete Fitzpatrick-Leland House, eine großzügige Schenkung von Russ Leland an das MAK Center LA, wird mithilfe einer Förderung, die das Bureau of Educational and Cultural Affairs des US-Außenministeriums dem MAK Center gewährte, zum Zentrum des Projekts MAK UFI – MAK Urban Future Initiative. //  Julian Opie: Recent Works // Die Ausstellung Recollecting. Raub und Restitution beleuchtet den Stand der Bemühungen um die Restitution enteigneter Objekte aus jüdischem Eigentum aus Wiener Museen.
2009 / Die Dauerausstellung Josef Hoffmann: Inspirations wird im Josef Hoffmann Museum, Brtnice eröffnet. // Ausstellung  Anish Kapoor. Shooting into the Corner // Das Museum versteht sich als Propagator des Cultural Interchange und thematisiert in der Ausstellung Global:lab. Kunst als Botschaft. Asien und Europa 1500–1700 den interkulturellen sowie interkontinentalen Kulturaustausch anhand von Objekten aus dem MAK und aus internationalen Sammlungen.
2011 / Nach Peter Noevers Rücktritt übernimmt Martina Kandeler-Fritsch interimistisch die Geschäftsführung.
2011 / Seit 1. September ist Christoph Thun-Hohenstein MAK-Direktor und erklärt „Veränderung durch angewandte Kunst“ zum neuen Leitthema des Museums.
2012 / Mit zukunftsorientierten Beispielen für Mobilität, Gesundheits- und Bildungswesen, Kommunikation, Arbeitswelt und Freizeitgestaltung zeigt die Ausstellung MADE4YOU. Design für den Wandel das neue Bekenntnis zum positiven Wandel unserer Gesellschaft durch angewandte Kunst. // Ausstellungsreihe MAK DESIGN SALON öffnet die MAK-Expositur Geymüllerschlössel für zeitgenössische Designpositionen.
2012/2013 / Eröffnung der neu konzipierten MAK-Schausammlung Wien 1900. Design / Kunstgewerbe 1890–1938 in zwei Stufen als Auftakt der sukzessiven Umgestaltung der Schausammlung unter Direktor Christoph Thun-Hohenstein
2013 / ZEICHEN, GEFANGEN IM WUNDER. Auf der Suche nach Istanbul heute zeigt eine einmalige, gegenwärtige Momentaufnahme zeitgenössischer Kunstproduktion im Kontext Istanbuls. // Das Potenzial ostasiatischer Länder als Katalysatoren für eine sozial und ökologisch orientierte, visionäre Architektur erforscht die Architekturausstellung EASTERN PROMISES. Zeitgenössische Architektur und Raumproduktion in Ostasien. // Mit Fokus auf den Bereich des Möbeldesigns untersucht NOMADIC FURNITURE 3.0. Neues befreites Wohnen? die zwischen Subkultur und Mainstream zu verortende „Do-it-yourself“ (DIY)-Bewegung erstmals auch im historischen Kontext.
2014 / Jubiläumsjahr 150 Jahre MAK // Eröffnung der MAK-Schausammlung Asien. China – Japan – Korea // Eröffnung der MAK-Schausammlung Teppiche // Als zentrales Jubiläumsprojekt eröffnet das dynamische MAK DESIGN LABOR (Neugestaltung der MAK-Studiensammlung) exakt zum 150. Geburtstag des Museums am 12. Mai 2014 // Weitere Großprojekte zum Jubiläum: VORBILDER. 150 Jahre MAK: Vom Kunstgewerbe zum Design // HOLLEIN // WEGE DER MODERNE. Josef Hoffmann, Adolf Loos und die Folgen
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Schwerpunkte sind europäische kunstgewerbliche Objekte von der Romanik bis zur Gegenwart (insbesondere Glas und Keramik, Metalle, Möbel und Holzarbeiten, Textilien und Teppiche [Sammlung von Orientteppichen]), eine ostasiatische Sammlung sowie Erzeugnisse der Wiener Werkstätte; außerdem besitzt das Museum eine Bibliothek samt Kunstblättersammlung, eine Abteilung für Restaurierung, ein Graphikatelier und ein Fotolabor. Außenstellen befinden sich im Geymüllerschlössel (Uhrensammlung Sobek) und in Niederösterreich.
Das MAK verfügt über eine einzigartige Sammlung angewandter Kunst, Design, Architektur und Gegenwartskunst, die im Laufe von seit nunmehr 150 Jahren entstanden ist.
Das 1864 eröffnete k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie war von seiner Sammlungsgeschichte aus gesehen ein Sonderfall in der damals gerade in Entwicklung befindlichen Museumslandschaft Wiens.
In seinen Gründungsintentionen auf Innovation ausgerichtet, wurde mit dem 1863 gegründeten Museum eine Kulturinstitution ins Leben gerufen, die nicht auf einer imperialen oder adeligen Sammlung fußte, sondern nach neuem Konzept von Grund auf zusammengestellt wurde und eher einem bürgerlich-liberalen Verständnis der Gewerbeförderung als adeliger Repräsentation entspricht. Ein modernes Museum, das sich an Bedürfnissen der Bevölkerung und der Produzenten orientieren sollte.
Kritik an der Praxis der Kunstmuseen, ihre Räume ausschließlich den „reinen“ Künsten vorzubehalten und diese Werke dann ohne Berücksichtigung ihrer ursprünglichen Entstehungszusammenhänge zu präsentieren, gab es im 19. Jahrhundert ebenso zahlreich wie Forderungen, auch die Herstellungsverfahren der Ausstellungsstücke in den Museen angemessen zu berücksichtigen. Die Vernachlässigung der technologischen Aspekte durch die Kunstmuseen wurde für den verhältnismäßig geringen Fortschritt in den Künsten mitverantwortlich gemacht. Gottfried Semper entwickelt als Antwort auf solche Defizite im Jahr 1852 seinen „Idealplan“ für ein fiktives „metallotechnisches“ Museum. Dem detaillierten, jedoch kaum zu realisierenden Konzept zufolge sollte das Museum sowohl eine vorbildliche Sammlung mit aktuellen Beispielen aus der metallverarbeitenden Industrie als auch ein „musée imaginaire“ der Metallkunst in sich vereinigen. Semper projektierte nicht weniger als ein universelles Museum, dessen „historisch, ethnografisch und technologisch“ geordnete Sammlung einen „Längsschnitt, Querschnitt und Grundriss“ durch die gesamte Kulturwissenschaft geben sollte. Damit ist sein Konzept jenen heutiger Science-Museen vergleichbar.
Zu Sempers Zeiten galten die Begriffe Kunst, Gewerbe und Industrie noch nicht als gegensätzlich, wie es ihre heutigen Bedeutungen vermuten lassen. Industrie wurde im lateinischen Sinn des Wortes industria als Fleiß angesprochen und ging einher mit der handwerklichen und künstlerischen Produktion und Innovation. In Deutschland und Österreich, wo sich die Zünfte länger als etwa in Frankreich und England ihren Einfluss bewahrt hatten, wurden die Begriffe Kunst und Handwerk lange nicht voneinander geschieden. Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts vollzog sich die begriffliche Trennung auch dort, wo man zuvor von Kunstmanufaktur, Manufaktur und mechanischen Künsten gesprochen hatte.
In Österreich standen am Anfang der Förderung der mechanischen Künste die Gründung des Polytechnikums (1815) und des Niederösterreichischen Gewerbevereins (1839) und innovative Sammler, Denker und Lehrkräfte an der Wiener Akademie wie Johann Daniel Böhm (1794–1865), Leiter der Graveurschule, und Rudolf von Eitelberger (1817–1885), der aus seiner kunstpublizistischen und didaktischen Tätigkeit heraus suchte, den erkannten Missstand der mangelhaften Qualität der Gewerbeerzeugnisse durch Sammeln von Vorbildern und Lehre daran zu beheben.
Als Gottfried Semper sein „ideales Museum“ entwarf, hatte er das in der Nachfolge der Great Exhibition 1851 in London gegründete South Kensington Museum und die zur Gewerbeförderung ebendort schon bestehenden Schools of Design vor Augen. Diese waren gegründet worden, um die „vorbildliche Anwendung von Kunst im Handwerk“ in Sammlung und Lehre zu präsentieren. Die Gründung des „k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie“ erfolgte ebenfalls im Anschluss an eine Weltausstellung. Rudolf von Eitelberger war als österreichischer Korrespondent nach London zur zweiten Weltausstellung 1862 entsandt worden und verfasste einen Bericht für das Kaiserhaus, in dem er die mangelnde Konkurrenzfähigkeit der österreichischen Kunstindustrie im internationalen Vergleich, vor allem im Vergleich mit französischen und englischen Produkten, wie schon auf der Pariser Weltausstellung 1855 zu sehen war, hervorhob und Vorschläge zu einer Reform und Gründung entsprechender Institutionen zur Gewerbeförderung in Österreich machte. Jacob von Falke, Mitbegründer des von Rudolf von Eitelberger als Direktor in kaiserlichem Auftrag 1863 initiierten Museums, spricht von der Forderung nach einem Museum, das sich den „dynamischen Kräften von Wissen und Industrie anschließen sollte, die in der modernen Gesellschaft am Werk sind“.
Das Museum, das anfangs über keine Sammlung verfügte, gab sich selbst Statuten, die den grundsätzlich innovativen Zugang dokumentieren und Ansätze für eine heutige Identifikation mit den formulierten Zielen bieten, und war von Anfang international orientiert: Korrespondenten informierten über den Stand der Handels- und Gewerbeförderung von London über Shanghai bis Tokyo und machten den Erwerb hervorragender Sammlungsstücke und Dokumente möglich.
Seinen Auftrag definierte das Museum in zweifacher Weise: Wissens- und Gewerbeförderung, aber auch Geschmacksbildung. Der Anspruch, Innovation in Designproduktion und Stil zu fördern und zu präsentieren ist ein bis heute gültiger. Das Modell des Vorbildwesens wurde als Lehr- und Lernmodell für die breite Kunstindustrie nach dem Vorbild der Kunstakademien adaptiert. Das Vorbild hierfür fand man in England: Dort wurde im Zuge der Etablierung eines neuen Bildungssystems in den 1830er Jahren ein Dualismus zwischen humanistisch geprägter Bildung an der Universität und merkantil ausgerichteter Ausbildung etabliert, wobei die Ausbildung im Ornamentzeichnen eine zunehmende Bedeutung für die industrielle Produktion gewann und von den Akademien an technische Institutionen ausgelagert wurde. Damit wurde die Museumssammlung zum dynamischen Element der Innovation in Geschmacks- und Gewerbeförderung, und man machte sogar Vorschläge für einen österreichischen Nationalstil.
Die Sammlung des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie, die den hohen Anspruch auf die Zusammenstellung von Hauptwerken der angewandten Kunst aus allen Epochen und Materialien stellte, wurde interkulturell angelegt und bot bzw. bietet die einzigartige Möglichkeit, Entwicklungen, etwa der Formgebung, durch Jahrhunderte, Materialien und Kulturen zu verfolgen.
Die Sammlungsbereiche des Museums spiegeln in ihrer Geschichte auch den Wandel von Geschmack und Anspruch an das Museumsobjekt wieder. Waren es am Anfang vor allem Objekte, die aufgrund ihrer handwerklichen wie kunstästhetischen Qualität zu Lehr- und Lernzwecken durch Schenkung, Kauf und Tausch erworben wurden, also den Vorbildcharakter der Sammlung für die gegenwärtige kunstindustrielle Produktion innerhalb der Monarchie betonten, wandelte sich dieser Zugang mit dem Zusammenbruch der ästhetischen Vorherrschaft des Historismus grundlegend. Die Musealisierung der Objekte ging einher mit der Eröffnung neuer Aspekte der Vorbildlichkeit. Etwa durch Übernahme der Ostasiatika aus den Beständen des k. k. Handelsmuseums, die Arthur von Scala als Direktor bis 1907 der Museumssammlung integrierte und die bis heute einen wichtigen Sammlungsschwerpunkt darstellen.
Während sich das Museum als Verfechter neuer ästhetischer Konzepte, etwa der Orientierung am englischen Vorbild um 1900 präsentierte, was sich in den Erwerbungen der Zeit niederschlägt, wurden andere Innovationen, wie etwa die Entwicklung der Wiener Werkstätte nur teilweise in der Erweiterung der Sammlung nachvollzogen, obwohl die Professoren der bis 1909 affilierten Kunstgewerbeschule Josef Hoffmann und Koloman Moser als Entwerfer der Wiener Werkstätte tätig waren: Die Lücken, die hier entstanden, konnten erst durch Erwerb des Wiener-Werkstätte-Archivs 1955 und gezielte Ankäufe bzw. die Anbahnung von Schenkungen und Dauerleihnahmen in den Jahren danach notdürftig geschlossen werden. Das k. k. Österreichische Museum für Kunst und Industrie wandelte sich mit dem Ende der Monarchie 1918 auch zu einem Ort der musealen Bewahrung imperialer Sammlungen, etwa durch Übernahme der ärarischen Teppiche des Kaiserhauses. Eine Orientierung an der Moderne schlug sich in der Sammlung lediglich durch Ankäufe auf den Weltausstellungen und den periodisch stattfindenden Ausstellungen, etwa den Winterausstellungen, durch gezieltes Sammeln einzelner Kustoden sowie in der Übernahme von Schenkungen (etwa von modernem Glas der Firma J. & L. Lobmeyr) nieder. Erst 1930 wurde etwa ein umfassenderer Bestand an Entwürfen von Josef Hoffmann für das Museum erworben.
Eine Neuorientierung der angewandten Kunst an der bildenden Kunst und die Gründung der Sammlung Gegenwartskunst und Gegenwartsarchitektur brachte die Direktion Peter Noevers ab 1986. Das Ausstellen und Sammeln von Gegenwartskunst wurde zu einer wesentlichen Inspirationsquelle für angewandte Kunst. Werke aus Personalen bekannter zeitgenössischer KünstlerInnen und ArchitektInnen im MAK sowie der StipendiatInnen des MAK Artists and Architects-in-Residence Program in Los Angeles bildeten den Grundstock für die Sammlung, die durch gezielte Aktionen wie Künstler im Fokus ab 2006 zusätzlich um ausgesuchte Positionen erweitert werden konnten.
Die innovativen Gewerbeförderungsansätze der Gründungszeit des Museums sind in vielen Feldern bis heute gültig, dazu tritt aber der durch ein neues Geschichtsbild und eine veränderte Geschmackskultur geprägte museale Bildungsauftrag. Das Österreichische Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst sollte heute als „intelligenter Speicher“ im Sinne der Museumsdefinition von Boris Groys fungieren, der Wissenschaftler, Vermittler und eine interessierte Öffentlichkeit durch Erarbeitung von Präsentation, Vermittlung und Dokumentation in Neuen Medien sowie Publikation anzieht, die die Sammlung in immer neuen Zusammenhängen präsentieren können und dem gesellschaftlichen Anspruch an die Lehr-, Lern- und Genussinstitution Museum entsprechen. Das MAK verfügt in vielen Bereichen über herausragende Bestände und ist heute international gefragtes Zentrum für Kunst, Kunsttheorie, Architektur und Design.
Im Museum hat auch die Redaktion der Zeitschrift "alte und moderne kunst" ihren Sitz.
Sammlung Design-Info-Pool
Als größtes Online-Archiv versammelt der MAK Design-Info-Pool (dip) Informationen und Medienmaterial zu mehr als 2.500 österreichischen DesignerInnen und nahezu 8.000 Designobjekten mit dem Ziel, einen fundierten Überblick der österreichischen Designproduktion anzubieten. Der MAK-DIP versteht sich als Forschungsplattform und Ansprechpartner für die Creative Community, die Scientific Community, die Creative Industries sowie als zentrale Schnittstelle zur Vermittlung österreichischen Designs.
Sammlung Design
Die 2005 angelegte MAK-Sammlung Design vertritt ein breites Spektrum österreichischen Designschaffens. Dabei spannt sich der Designbegriff von industrieller Produktion über handwerkliche Fertigung bis hin zum künstlerischen Einzelstück und Prototypen, vom Gebrauchsgegenstand über Mode bis hin zu Grafik- und Mediengestaltung
Sammlung Möbel und Holzarbeiten
Das MAK besitzt eine umfangreiche Sammlung von Möbeln und Holzarbeiten, anhand derer sich die künstlerischen und stilistischen Tendenzen der Möbelgeschichte – mit Fokus auf Österreich und Wien – ebenso wie kulturhistorische und politische Entwicklungen der letzten 150 Jahre nachvollziehen lassen. Die Sammlung umfasst mehr als 4.600 Objekte, von kleinen Schnitzereien und zierlichen Kistchen bis hin zu massiven Schränken und ganzen Inneneinrichtungen.
Sammlung Gegenwartskunst
Der Bestand mit rund 1.500 Arbeiten, Werkgruppen und Konvoluten umfasst die Bereiche bildende Kunst und Architektur: Beginnend mit avantgardistischen Strömungen der 1920er Jahre bis zu aktuellen Positionen sind Arbeiten unterschiedlicher Medien wie Zeichnung, Malerei, Fotografie, Video und Film ebenso vertreten wie Objekt, Skulptur, Installation, Environment und Beiträge zur Architektur, wie Entwürfe, Modelle und Animationen
Sammlung Asien
Die MAK-Sammlung Asien umfasst mit rund 25.000 Objekten aus China, Japan, Korea und Vietnam, datiert vom Neolytikum bis in die Gegenwart, eine große Auswahl der Kunst und des Kunstgewerbes aus dem asiatischen Raum und gibt gleichzeitig Einblick in die jahrhundertelange Wechselbeziehung zwischen Europa und Asien. Wie vergleichbare Kollektionen ist sie ein Orientalismus an sich: Alle hier gesammelten Objekte wurden von Europäern ausgesucht und repräsentieren damit auch europäischen Geschmack.
Bibliothek und Kunstblättersammlung
Die MAK-Bibliothek und Kunstblättersammlung ist die größte und älteste Museumsbibliothek Europas mit Schwerpunkt auf angewandter Kunst. Neben klassischen Bibliotheksfunktionen widmet sich die Sammlung dem Kunstaspekt des Bildhaften in allen möglichen Varianten und initiiert eine neue Auseinandersetzung mit Papier gewordener Kunstproduktion.
Wiener-Werkstätte-Archiv
Die Wiener Werkstätte prägte die Designgeschichte nachhaltig und ist bis heute Impulsgeber in ästhetischen Fragen. Neben zahlreichen Objekten verwahrt das MAK seit 1955 auch ihr Archiv, das Einblicke in die Produktions- und Entstehungsprozesse ihres umfassenden Œuvre ermöglicht.
Sammlung Textilien und Teppiche
Die im MAK aufbewahrten Textilien umfassen die Zeit von der Spätantike bis heute; sie umspannen den Globus mit Stücken aus fast allen Teilen Asiens und Europas bis hin nach Südamerika. Dieses umfassende materielle Archiv spiegelt die künstlerischen, technischen und wirtschaftlichen Entwicklungen dieses speziellen Bereichs während der letzten 1.500 Jahre und zeigt die internationalen kulturellen Verbindungen, die sich durch die Jahrhunderte ziehen.
Sammlung Metall
Die MAK-Sammlung Metall verfügt über einen umfangreichen Bestand an Objekten aus Europa und Nordamerika vom 14. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Von Beginn an wurden neben historischen Objekten auch zeitgenössische Arbeiten für die Sammlung erworben. Dadurch umfasst sie heute so unterschiedliche Bereiche wie Kleinplastik, Bestecke, Uhren, Schmuck, Goldschmiedearbeiten, Leuchter, astronomische Geräte und galvanoplastische Reproduktionen.
Sammlung Keramik
Mit repräsentativen Beständen zur österreichischen Keramikerzeugung vom 16. Jahrhundert bis heute, einmaligen Objektgruppen wie dem Nachlass der Wiener Porzellanmanufaktur, sowie der umfangreichen Sammlung an Kachelöfen, Hafnerkeramik und Majoliken des 16. bis 19. Jahrhunderts zählt die Keramiksammlung des MAK zu den international bedeutendsten ihrer Art.
Sammlung Glas
Mit einzigartigen Beständen vom Mittelalter bis zur Gegenwart zählt die MAK-Sammlung Glas zu den international bedeutendsten Kollektionen ihrer Art. Die optisch und technisch beeindruckenden Erzeugnisse aus fragilen Materialien lassen die individuelle, gestalterische Handschrift und den Zeitgeist der jeweiligen Epoche lebendig werden.
Öffnungszeiten
Di 10:00–22:00 Uhr; Mi–So 10:00–18:00 Uhr / Jeden Dienstag 18:00–22:00 Uhr Eintritt frei / Barrierefreier Zutritt: Lift, Behinderten-WC
=== Direktoren des Museums ===
* 1864 - 1885: Rudolf Eitelberger
* 1885 - 1895: Jakob von Falke
* 1895 - 1897: Bruno Bucher
* 1897 - 1909: Arthur von Scala
* 1909 - 1925: Eduard Leisehnig
* 1925 - 1927: Hermann Trenkwald
* 1927 - 1932: August Schestag
* 1932 - 1950: Richard Ernst
* 1951 - 1958: Ignaz Schlosser
* 1959 - 1968: Viktor Griessmaier
* 1968 - 1978: Wilhelm Mrazek
* 1978 - 1981: Gerhard Egger
* 1981 - 1984: Herbert Fux
* 1984 - 1986: Ludwig Neustifter (interimistischer Leiter)
* 1986 - 2011: Peter Noever
* 2011 - dzt.: Christoph Thun-Hohenstein


== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==
== Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten ==

Version vom 24. Juli 2016, 09:41 Uhr

Grund-Information
Stubenring 5.jpg

Stubenring 5

Aliasadressen =Stubenring 5
Ehem. Konskriptionsnummer 1377
Baujahr 1860-1883
Architekt Heinrich Ferstel, Carl Appel


Das Österreichische Museum für Angewandte Kunst - Architektur und Geschichte

Österreichisches Museum für angewandte Kunst / Gegenwartskunst (1, Stubenring 5, Weiskirchnerstraße 1; Zubau 1, Weiskirchnerstraße 3; ursprünglich Österreichisches Museum für Kunst und Industrie). Es wurde auf Initiative von Rudolf Eitelberger begründet und am 12. Mai 1864 in den Räumen des früheren Ballhauses, in dem 2.000 kunstgewerbliche Leihgaben präsentiert wurden, eröffnet.

Am 4. November 1871 übersiedelte das Museum in das 1866-1871 von Heinrich Ferstel im Stil der florentinischen Renaissance in Rohziegelbauweise errichtete Gebäude am Stubenring (mit gewaltigem glasgedeckten Arkadenhof [32 Monolithsäulen]), dessen Zubau in der Weiskirchnerstraße (mit glasgedecktem Ausstellungssaal im Hochparterre) 1906-1908 Ludwig Baumann auf einem durch die Wienflussregulierung gewonnenen Terrain errichtet. Die Sgraffiti der Friese des Hauptgebäudes schuf Karl Schönbrunner nach Zeichnungen von Ferdinand Laufberger beziehungsweise (im Mittelrisalit) Karl Karger, Majolikamedaillons mit Porträts berühmter Künstler Otto König und Reliefs Franz Melnitzky. Über die Haupttreppe spannt sich ein Spiegelgewölbe mit einem Fresko von Laufberger.

Das Museum ist mit dem Gebäude der Kunstgewerbeschule (Universität für angewandte Kunst), das Ferstel 1875-1877 erbaute, durch einen Verbindungsbau (mit dem Minervabrunnen) verbunden. An der Weiskirchnerstraße Gedenktafel zur Erinnerung an die am 12. August 1461 bei der erfolgreichen Abwehr des Angriffs Albrechts VI. auf die Stadt gefallenen Wiener Bürger und an die der Stadt aus diesem Anlass von Friedrich III. am 26. September 1461 verliehenen "Wappenbesserung" (goldener Doppeladler auf schwarzem Grund; Stadtwappen).

1863 / Nach langjährigen Bemühungen Rudolf von Eitelbergers beschließt Kaiser Franz Joseph I. am 7. März auf Initiative seines Onkels Erzherzog Rainer, dem Vorbild des 1852 gegründeten South Kensington Museums (heute Victoria and Albert Museum, London) folgend, die Gründung des „k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie“ und bestellt Rudolf von Eitelberger, erster Professor für Kunstgeschichte an der Universität Wien, zum Direktor. Das Museum soll als Mustersammlung für Künstler, Industrielle und Publikum und als Aus- und Weiterbildungsstätte für Entwerfer und Handwerker dienen.

1864 / Am 12. Mai wird das Museum eröffnet – vorerst provisorisch in Räumlichkeiten des Ballhauses neben der Wiener Hofburg, die Architekt Heinrich von Ferstel für museale Zwecke adaptiert hat. Erste ausgestellte Objekte sind Leihgaben und Schenkungen aus den kaiserlichen Sammlungen, Klöstern, Privatbesitz sowie aus dem k. k. Polytechnikum in Wien. Reproduktionen, Galvanos und Gipsabgüsse stehen wertneutral neben Originalen.

1865–1897 / Das Museum für Kunst und Industrie gibt die Zeitschrift Mittheilungen des k. k. Österreichischen Museums für Kunst und Industrie heraus.

1866 / Aufgrund der Raumnot im Ballhaus wird die Errichtung eines eigenen Museumsgebäudes schneller vorangetrieben. Ein erstes Projekt von Rudolf von Eitelberger und Heinrich von Ferstel sieht die Integration des Museums in das Projekt der Hofmuseen auf dem Kaiserforum vor der Hofburg vor. Erst nach dem Scheitern dieses Projekts wird das Gelände des ehemaligen Exerzierfelds der Defensionskaserne vor dem Stubentor neben dem neu angelegten Stadtpark an der hier noch in Entstehung befindlichen Ringstraße dem Museum zugewiesen.

1867 / Theoretische und praktische Ausbildung sind mit der Gründung der Kunstgewerbeschule vereint. Diese wird vorerst in der alten Gewehrfabrik, Währinger Straße 11–13 / Schwarzspanierstraße 17, Wien 9, untergebracht.

1868 / Mit der Errichtung des Gebäudes am Stubenring wird begonnen, sobald Heinrich von Ferstels zweiter Entwurf von Kaiser Franz Joseph I. genehmigt ist.


1871 / Die Eröffnung des Gebäudes am Stubenring findet nach dreijähriger Bauzeit, am 15. November, statt. Nach Plänen von Heinrich von Ferstel im Renaissancestil gestaltet, ist es der erste am Ring errichtete Museumsbau. Objekte können ab nun permanent und nach Materialschwerpunkten gegliedert aufgestellt werden. // Die Kunstgewerbeschule zieht ins Haus am Stubenring. // Eröffnung der Österreichischen Kunstgewerbeausstellung.

1873 / Wiener Weltausstellung. // Das Museum für Kunst und Industrie und die Kunstgewerbeschule stellen gemeinsam am Stubenring aus. // Rudolf von Eitelberger organisiert im Rahmen der Weltausstellung den weltweit ersten internationalen kunstwissenschaftlichen Kongress in Wien und betont damit die Orientierung des Museums an Lehre und Forschung. // Während der Weltausstellung werden bedeutende Ankäufe für das Museum aus Mitteln des Ministeriums getätigt, z.B. 60 Blatt der indo-persischen Mogulhandschrift Hamzanama.

1877 / Beschluss zur Einführung von Taxen für die Verleihung von Hoftiteln. Mit den eingenommenen Beträgen kann die heimische Kunstindustrie gefördert werden. // Der an das Museum angrenzende Neubau der Kunstgewerbeschule, Stubenring 3, ebenfalls nach Plänen von Heinrich von Ferstel, wird eröffnet.

1878 / Beteiligung des Museums für Kunst und Industrie sowie der Kunstgewerbeschule an der Pariser Weltausstellung.


1884 / Gründung des Wiener Kunstgewerbevereins mit Sitz im Museum. Viele namhafte Firmen und Werkstätten (allen voran J. & L. Lobmeyr), Persönlichkeiten und Professoren der Kunstgewerbeschule schließen sich dem Kunstgewerbeverein an. Vorhaben dieses Vereins ist, alle schöpferischen und ausführenden Kräfte, die das Kunsthandwerk seit den 1860er Jahren erlangt hat, weiter auszubauen. Aus diesem Grund werden mehrmals wechselnde, öffentlich zugängliche Ausstellungen im k. k. Österreichischen Museum für Kunst und Industrie organisiert. Die Exponate können zudem käuflich erworben werden. Diese neuartigen, großzügig durchgeführten Ausstellungen verschaffen dem Verein die notwendige nationale wie internationale Resonanz.

1885 / Nach Rudolf von Eitelbergers Tod wird Jacob von Falke, sein langjähriger Stellvertreter, zum Direktor ernannt. Falke plant, sämtliche Sammlungsbereiche in Ausstellungen sowie Publikationen neu und systematisch zu erarbeiten. Mit seinen populären Publikationen beeinflusst er wesentlich den Einrichtungsstil des Historismus in Wien.

1888 / Die Kaiserin-Maria-Theresia-Ausstellung belebt die zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem Hochbarock in der Kunstgeschichte und in der angewandten Kunst im Speziellen.

1895 / Ende der Direktion Jacob von Falke. Bruno Bucher, langjähriger Kustos des Museums für Metall, Keramik und Glas und seit 1885 Vizedirektor, wird zum Direktor ernannt.

1896 / Die Wiener Congress-Ausstellung leitet die Auseinandersetzung mit dem Empire- und Biedermeierstil in die Wege, den Inspirationsquellen der Wiener Moderne.

1897 / Ende der Direktion Bruno Bucher. Arthur von Scala, Direktor des k. k. Orientalischen Museums in Wien seit dessen Gründung 1875 (Umbenennung in k. k. Österreichisches Handelsmuseum 1887), übernimmt die Leitung des Museums für Kunst und Industrie. // Scala gewinnt Otto Wagner, Felician von Myrbach, Koloman Moser, Josef Hoffmann und Alfred Roller zur Mitarbeit an Museum und Kunstgewerbeschule. // Der Stil der Secession wird prägend für die Kunstgewerbeschule. Scala propagiert das Vorbild des Arts and Crafts Movement und tätigt entsprechende Erwerbungen für die Sammlung des Museums.

1898 / Infolge der Differenzen zwischen Scala und dem Kunstgewerbeverein, der seinen Einfluss auf das Museum schwinden sieht, legt Erzherzog Rainer sein Amt als Protektor nieder. // Neue Statuten werden verfasst.

1898–1921 / Die Museumszeitschrift Kunst und Kunsthandwerk löst die Mittheilungen ab und erlangt bald internationalen Ruf.


1900 / Die Administration von Museum und Kunstgewerbeschule wird getrennt.

1904 / Die Ausstellung von Alt-Wiener Porzellan, die bis heute umfassendste Präsentation zu diesem Thema, führt mit dem vom Museum 1867 endgültig übernommenen Nachlass der „k. k. Aerarial Porzellan-Manufaktur“ (Wiener Porzellanmanufaktur) bedeutende Stücke von Sammlern aus allen Teilen der Donaumonarchie zusammen.

1907 / Das Museum für Kunst und Industrie übernimmt den Großteil der Bestände des k. k. Österreichischen Handelsmuseums, darunter die von Arthur von Scala begründete Asiensammlung und die umfangreiche Ostasien-Sammlung Heinrich von Siebolds.

1908 / Eingliederung des Museums für Kunst und Industrie in das k. k. Ministerium für Öffentliche Arbeiten.

1909 / Trennung von Museum und Kunstgewerbeschule, letztere bleibt dem Ministerium für Cultus und Unterricht unterstellt. // Nach dreijähriger Bauzeit wird der nach Plänen von Ludwig Baumann errichtete Erweiterungsbau des Museums (heute Weiskirchnerstraße 3, Wien 1) eröffnet. Das Museum erhält dadurch Räume für Sonder- und Dauerausstellungen. // Arthur von Scala tritt in den Ruhestand, Eduard Leisching folgt ihm als Direktor nach. // Neufassung der Statuten.

1909 / Erzherzog Carl-Ausstellung. Zur Jahrhundertfeier der Schlacht bei Aspern. // Der Biedermeierstil wird in Ausstellungen und Kunst und Kunsthandwerk thematisiert.

1914 / Ausstellung von Arbeiten der österreichischen Kunstindustrie 1850–1914, eine Leistungsschau, die unter anderem die Vorbildwirkung des Museums für das Kunsthandwerk in den fünfzig Jahren seines Bestehens hervorhebt.

1919 / Nach der Gründung der Ersten Republik kommt es zu Zuweisungen von ehemals kaiserlichem Besitz an das Museum, z.B. von orientalischen Teppichen, die 1920 im Rahmen einer Ausstellung gezeigt werden. Das Museum besitzt heute eine der erlesensten Sammlungen an Orientteppichen weltweit.


1920 / Im Zuge der Museumsreform der Ersten Republik werden die Sammlungsgebiete abgegrenzt. Die Antikensammlung des Museums für Kunst und Industrie wird an das Kunsthistorische Museum abgegeben.

1922 / Die Ausstellung von Gläsern des Klassizismus, der Empire- und Biedermeierzeit bietet mit kostbaren Objekten aus dem Museum und Privatsammlungen einen Überblick der Glasmacherkunst aus der ehemaligen österreichisch-ungarischen Monarchie. // Biedermeierglas dient als Vorbild für die zeitgenössische Glasproduktion und für Entwürfe, etwa von Josef Hoffmann.

1922 / Angliederung der musealen Bestände der Hoftafel- und Silberkammer an das Museum. Bis zur institutionellen Trennung wird der ehemals kaiserliche Hausrat und Tafelschmuck vom Museum für Kunst und Industrie mitverwaltet und wird von Richard Ernst erstmals inventarisiert.

1925 / Nach dem Ende der Direktion Eduard Leisching wird Hermann Trenkwald zum Direktor bestellt.

1926 / Die Ausstellung Gotik in Österreich gibt einen ersten umfassenden Eindruck der österreichischen Tafelmalerei und des Kunsthandwerks des 12. bis 16. Jahrhunderts.

1927 / August Schestag löst Hermann Trenkwald als Direktor ab.


1930 / Die Werkbundausstellung Wien, eine erste umfassende Präsentation des Österreichischen Werkbunds, findet anlässlich der Tagung des Deutschen Werkbunds in Österreich statt; sie wird von Josef Hoffmann gemeinsam mit Oskar Strnad, Josef Frank, Ernst Lichtblau und Clemens Holzmeister ausgerichtet.

1931 / August Schestag beendet seine Direktion.

1932 / Richard Ernst wird neuer Direktor.

1936 und 1940 / Im Austausch mit dem Kunsthistorischen Museum gibt das Museum am Stubenring einen Teil der Skulpturen ab und übernimmt kunstgewerbliche Bestände der Sammlung Albert Figdor und des Kunsthistorischen Museums.

1937 / Die Sammlung des Museums für Kunst und Industrie wird durch Richard Ernst nach Epochen neu aufgestellt. // Oskar Kokoschka Ausstellung zum 50. Geburtstag des Künstlers.

1938 / Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland wird das Museum in „Staatliches Kunstgewerbemuseum in Wien“ umbenannt.

1939–1945 / Die Museen übernehmen zahlreiche beschlagnahmte Privatsammlungen. Auch die Sammlung des „Staatlichen Kunstgewerbemuseums in Wien“ vergrößert sich auf diese Weise.

1945 / Teilweise Zerstörung des Museumsgebäudes durch Kriegseinwirkung. // Kriegsverluste an Sammlungsobjekten, auch an den Orten der Bergung der Objekte.

1946 / Die Rückführung der ausgelagerten Kunstobjekte beginnt. Ein Teil der in der NS-Zeit entzogenen Objekte wird in den folgenden Jahren zurückgegeben.

1947 / Das „Staatliche Kunstgewerbemuseum in Wien“ wird in „Österreichisches Museum für angewandte Kunst“ umbenannt.

1948 / Die „Dom- und Metropolitankirche zu St. Stephan“ veranstaltet im Museum für angewandte Kunst die Ausstellung Der Stephansdom. Geschichte, Denkmäler, Wiederaufbau.

1949 / Das Museum wird nach der Behebung der Kriegsschäden wiedereröffnet.

1950 / Als letzte Ausstellung unter Direktor Richard Ernst findet Große Kunst aus Österreichs Klöstern (Mittelalter) statt.


1951 / Ignaz Schlosser wird zum Direktor ernannt.

1952 / Die Ausstellung Soziale Wohnkultur, gestaltet von Franz Schuster, macht die Entwicklung des sozialen Wohnbaus in Wien wieder zum Thema des Museums für angewandte Kunst.

1955 / Das umfassende Archiv der Wiener Werkstätte wird erworben.

1955–1985 / Das Museum gibt die Zeitschrift alte und moderne kunst heraus.

1956 / Ausstellung Neue Form aus Dänemark, moderne Formgebung aus Skandinavien wird zum Thema des Museums und Vorbild

1957 / Anlässlich der Ausstellung Venini Murano Glas, der ersten Präsentation von Venini-Glas in Österreich, kommt es zu bedeutenden Ankäufen und Schenkungen für die Sammlung Glas.

1958 / Ende der Direktion Ignaz Schlosser

1959 / Viktor Griessmaier wird zum neuen Direktor bestellt.


1960 / Ausstellung Künstlerisches Schaffen und Serienproduktion aus Gustavsberg, Schweden. Vorbildwirkung des schwedischen Designs für das österreichische Kunsthandwerk und Design.

1963 / Erstmals in Europa werden im Rahmen einer umfassenden Ausstellung Kunstschätze aus dem Iran gezeigt.

1964 / Die Ausstellung Wien um 1900 (veranstaltet vom Kulturamt der Stadt Wien) präsentiert im Künstlerhaus zum ersten Mal nach dem Zweiten Weltkrieg u.a. Kunsthandwerk des Jugendstils. // Es wird mit der systematischen Aufarbeitung des Archivs der Wiener Werkstätte begonnen. // Anlässlich des Gründungsjubiläums gewährt die Ausstellung 100 Jahre Österreichisches Museum für angewandte Kunst anhand von Beispielen des Historismus Einblicke in die Sammlung.

1965 / Das Geymüllerschlössel wird als Außenstelle dem Museum angegliedert.Gleichzeitig mit dem Gebäude kam die bedeutende Sammlung Franz Sobek – Altwiener Uhren zwischen 1760 und der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden – und Mobiliar aus den Jahren 1800 bis 1840 in den Besitz des MAK.

1966 / In der Ausstellung Selection 66 werden ausgewählte Positionen moderner österreichischer DesignInnen zusammengeführt.

1967 / Die Ausstellung Die Wiener Werkstätte. Modernes Kunsthandwerk 1903 bis 1932 begründet den bis heute andauernden Boom des bedeutendsten österreichischen Designprojekts im 20. Jahrhundert.

1968 / Auf Viktor Griessmaier folgt Wilhelm Mrazek als Direktor.

1969 / Die Ausstellung Sitzen 69 zeigt an der internationalen Moderne orientierte Positionen österreichischer Entwerfer, u.a. von Hans Hollein.

1974 / Zum ersten Mal außerhalb Chinas werden Archäologische Funde der Volksrepublik China im Rahmen einer Wanderausstellung in der sogenannten westlichen Welt gezeigt.

1979 / Gerhart Egger wird zum Direktor ernannt.


1980 / Die Ausstellung Neues Wohnen. Wiener Innenraumgestaltung 1918–1938 bietet die erste umfassende Darstellung der Raumkunst im Wien der Zwischenkriegszeit.

1981 / Herbert Fux folgt Gerhart Egger als Direktor.

1984 / Ludwig Neustifter wird interimistisch zum Direktor ernannt. // Ausstellung Achille Castiglioni: Designer. Erste Ausstellung des italienischen Designers in Österreich

1986 / Peter Noever wird zum Direktor bestellt und beginnt mit dem Aufbau der Sammlung Gegenwartskunst.

1987 / Josef Hoffmann. Ornament zwischen Hoffnung und Verbrechen ist die erste umfassende Ausstellung zum Werk des Architekten und Designers.

1989–1993 / Generalsanierung der alten Gebäude und Bau eines zweigeschossigen Tiefspeichers sowie eines Verbindungstrakts. Ein großzügiges Depot für die Sammlung und zusätzliche Ausstellungsflächen entstehen.

1989 / Ausstellung Carlo Scarpa. Die andere Stadt, erste umfassende Ausstellung zum Werk des Architekten außerhalb Italiens.

1990 / Ausstellung Verborgene Impressionen. Japonismus in Wien 1870–1930, erste Ausstellung zum Thema des japanischen Einflusses auf die Wiener Moderne.


1991 / Ausstellung Donald Judd Architektur, erste große Präsentation des Künstlers in Österreich.

1992 / Magdalena Jetelová: Domestizierung einer Pyramide (Installation in der MAK-Säulenhalle)

1993 / Die Schausammlung wird neu aufgestellt, Interventionen international anerkannter KünstlerInnen (Barbara Bloom, Eichinger oder Knechtl, Günther Förg, GANGART, Franz Graf, Jenny Holzer, Donald Judd, Peter Noever, Manfred Wakolbinger sowie Heimo Zobernig) aktualisieren die Perspektiven, im Sinne von „Tradition und Experiment“. Die Säle am Stubenring beherbergen darüber hinaus die Studiensammlung und die temporären Ausstellungen zeitgenössischer KünsterInnen vorbehaltene Galerie. Das Gebäude in der Weiskirchnerstraße ist wechselnden Ausstellungen gewidmet. // Die Eröffnungsausstellung Vito Acconci. The City Inside Us zeigt eine Rauminstallation des New Yorker Künstlers.

1994 / Der Gefechtsturm Arenbergpark wird Außenstelle des MAK. // Beginn der Kooperation MAK / MUAR – Schusev Staatsmuseum für Architektur Moskau. //Ilya Kabakov: Der Rote Waggon (Installation auf dem MAK-Terrassenplateau)

1995 / Das MAK gründet die Außenstelle MAK Center for Art and Architecture in Los Angeles, im Schindler House und in den Mackey Apartments; MAK Artists and Architects-in-Residence Program startet im Oktober 1995. // Ausstellung Sergej Bugaev Afrika: Krimania

1996 / Für die Ausstellung Philip Johnson: Turning Point entwirft der amerikanische Doyen der Architektur die Skulptur Wiener Trio, die sich seit 1998 am Franz-Josefs-Kai/Schottenring befindet.

1998 / Der für die Ausstellung James Turrell. The other Horizon entworfene Skyspace ist heute im Garten der MAK-Expositur Geymüllerschlössel aufgestellt. // Die Überwindung der Utilität. Dagobert Peche und die Wiener Werkstätte, erste umfassende Personale zum Werk des Wiener-Werkstätte-Designers nach dem Zweiten Weltkrieg.

1999 / Aufgrund des Restitutionsgesetzes und der Provenienzforschung werden ab nun zahlreiche in der NS-Zeit entzogene Objekte zurückgegeben.


2000 / Ausgliederung der Bundesmuseen, Umwandlung des Museums in eine „Wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts“. // Die Ausstellung Kunst und Industrie. Die Anfänge des Österreichischen Museums für angewandte Kunst in Wien beschäftigt sich mit der Gründungsgeschichte des Hauses und der Sammlung.

2001 / Im Zuge der Ausstellung Franz West: Gnadenlos, für die der Bildhauer und Installationskünstler seine bis dahin umfangreichste Arbeit entwickelt, werden die "Vier Lemurenköpfe" an der neben dem MAK befindlichen Stubenbrücke aufgestellt. //Dennis Hopper: A System of Moments

2001–2002 / Das Projekt CAT – Contemporary Art Tower wird nach New York, Los Angeles, Moskau und Berlin in Wien vorgestellt.

2002 / Die Ausstellung Knoten. symmetrisch-asymmetrisch. Die historischen Orientteppiche des MAK präsentiert die umfangreiche Teppichsammlung.

2003 / Ausstellung Zaha Hadid. Architektur. // Zum Jubiläum der Künstlerwerkstätte findet die Ausstellung Der Preis der Schönheit. 100 Jahre Wiener Werkstätte statt. // Richard Artschwager: The Hydraulic Door Check. Skulptur, Malerei, Zeichnung

2004 / James Turrells MAKlite ist seit November 2004 permanent an der Fassade des Gebäudes installiert. // Ausstellung Peter Eisenmann. Barfuß auf weiß glühenden Mauern, groß angelegte Architekturinstallation zum Werk des einflussreichen amerikanischen Architekten und Theoretikers.

2005 / Ausstellung Atelier Van Lieshout: Der Disziplinator // Die Ausstellung Ukiyo-e Reloaded präsentiert erstmals die Sammlung japanischer Farbholzschnitte des MAK in großem Umfang.


2006 / Seit Anfang des Jahres wird das Geburtshaus Josef Hoffmanns in Brtnice von der Mährischen Galerie in Brno und vom MAK Wien als gemeinsame Expositur geführt und präsentiert jährliche Sonderausstellungen. // Die Ausstellung Der Preis der Schönheit. Die Wiener Werkstätte und das Palais Stoclet führt die Objekte der Wiener Werkstätte nach Brüssel. // Ausstellung Jenny Holzer: XX

2007/2008 / Ausstellung COOP HIMMELB(L)AU. Beyond the Blue, ist die bis dahin größte und umfangreichste museale Präsentation des weltweit tätigen Architektenteams.

2008 / Das 1936 nach Plänen von Rudolph M. Schindler errichtete Fitzpatrick-Leland House, eine großzügige Schenkung von Russ Leland an das MAK Center LA, wird mithilfe einer Förderung, die das Bureau of Educational and Cultural Affairs des US-Außenministeriums dem MAK Center gewährte, zum Zentrum des Projekts MAK UFI – MAK Urban Future Initiative. // Julian Opie: Recent Works // Die Ausstellung Recollecting. Raub und Restitution beleuchtet den Stand der Bemühungen um die Restitution enteigneter Objekte aus jüdischem Eigentum aus Wiener Museen.

2009 / Die Dauerausstellung Josef Hoffmann: Inspirations wird im Josef Hoffmann Museum, Brtnice eröffnet. // Ausstellung Anish Kapoor. Shooting into the Corner // Das Museum versteht sich als Propagator des Cultural Interchange und thematisiert in der Ausstellung Global:lab. Kunst als Botschaft. Asien und Europa 1500–1700 den interkulturellen sowie interkontinentalen Kulturaustausch anhand von Objekten aus dem MAK und aus internationalen Sammlungen.

2011 / Nach Peter Noevers Rücktritt übernimmt Martina Kandeler-Fritsch interimistisch die Geschäftsführung.

2011 / Seit 1. September ist Christoph Thun-Hohenstein MAK-Direktor und erklärt „Veränderung durch angewandte Kunst“ zum neuen Leitthema des Museums.

2012 / Mit zukunftsorientierten Beispielen für Mobilität, Gesundheits- und Bildungswesen, Kommunikation, Arbeitswelt und Freizeitgestaltung zeigt die Ausstellung MADE4YOU. Design für den Wandel das neue Bekenntnis zum positiven Wandel unserer Gesellschaft durch angewandte Kunst. // Ausstellungsreihe MAK DESIGN SALON öffnet die MAK-Expositur Geymüllerschlössel für zeitgenössische Designpositionen.

2012/2013 / Eröffnung der neu konzipierten MAK-Schausammlung Wien 1900. Design / Kunstgewerbe 1890–1938 in zwei Stufen als Auftakt der sukzessiven Umgestaltung der Schausammlung unter Direktor Christoph Thun-Hohenstein

2013 / ZEICHEN, GEFANGEN IM WUNDER. Auf der Suche nach Istanbul heute zeigt eine einmalige, gegenwärtige Momentaufnahme zeitgenössischer Kunstproduktion im Kontext Istanbuls. // Das Potenzial ostasiatischer Länder als Katalysatoren für eine sozial und ökologisch orientierte, visionäre Architektur erforscht die Architekturausstellung EASTERN PROMISES. Zeitgenössische Architektur und Raumproduktion in Ostasien. // Mit Fokus auf den Bereich des Möbeldesigns untersucht NOMADIC FURNITURE 3.0. Neues befreites Wohnen? die zwischen Subkultur und Mainstream zu verortende „Do-it-yourself“ (DIY)-Bewegung erstmals auch im historischen Kontext.

2014 / Jubiläumsjahr 150 Jahre MAK // Eröffnung der MAK-Schausammlung Asien. China – Japan – Korea // Eröffnung der MAK-Schausammlung Teppiche // Als zentrales Jubiläumsprojekt eröffnet das dynamische MAK DESIGN LABOR (Neugestaltung der MAK-Studiensammlung) exakt zum 150. Geburtstag des Museums am 12. Mai 2014 // Weitere Großprojekte zum Jubiläum: VORBILDER. 150 Jahre MAK: Vom Kunstgewerbe zum Design // HOLLEIN // WEGE DER MODERNE. Josef Hoffmann, Adolf Loos und die Folgen


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