Sterngasse 5-7: Unterschied zwischen den Versionen
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Das neue Haus wurde 1969 unter großen vorangegangenen Protesten erbaut, denn an seiner Stelle standen zwei gotische Häuser, gegen deren Abriss die Bevölkerung protestierte. | Das neue Haus wurde 1969 unter großen vorangegangenen Protesten erbaut, denn an seiner Stelle standen zwei gotische Häuser, gegen deren Abriss die Bevölkerung protestierte. | ||
Haus 5, "Zur kleinen Presse" und Haus 7 "Zur großen Presse" stammten aus dem Mittelalter und wurden 1492 erstmals erwähnt. Im Keller des großen Presshauses stand eine Weinpresse, die dem Haus zu seinem Namen verholfen hatte. Diese Presse wurde von allen Weinbauern der Umgebung genutzt. Die beiden Häuser, die im 16. und 17. Jahrhundert umgebaut wurden, waren nicht nur wegen ihres Alters in Wien bekannt, sie stellten auch den linken Eckpfeiler des Eingangs vom Salzgries in die Stadt dar. | == Zur großen und zur kleinen Presse == | ||
Haus 5, "Zur kleinen Presse" und Haus 7 "Zur großen Presse" stammten aus dem Mittelalter und wurden 1492 erstmals als "Auf der Preß" erwähnt. Im Keller des großen Presshauses stand eine Weinpresse, die dem Haus zu seinem Namen verholfen hatte. Diese Presse wurde von allen Weinbauern der Umgebung genutzt. Das kleine Presshaus gehörte zwischen 1480 und 1490 der Frau des Modearztes Tichtel, Margret. Zwischen zwei Fenstern im Bereich des 1. Stocks befand sich eine Madonna auf Goldgrund, datiert mit 1736. | |||
Die beiden Häuser, die im 16. und 17. Jahrhundert umgebaut wurden, waren nicht nur wegen ihres Alters in Wien bekannt, sie stellten auch den linken Eckpfeiler des Eingangs vom Salzgries in die Stadt dar. | |||
Zu der Zeit, als die Stadt beschlossen hatte, die Häuser abreißen zu lassen, befanden sie sich in Besitz der "Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft der Eisenbahner". Obwohl sich Mieter im Haus befanden, begann die Stadt 1961 mit der Abtragung der Dachstühle, musste dann aber die Demolierung wegen der Proteste einstellen. Es wurden Gutachten erstellt, die beweisen sollten, dass die beiden Gebäude standfest seien, stattdessen wurde seitens der Baubehörde den Spekulanten der Weg geöffnet und der Auftrag zum Abriss gegeben, da eine"Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" von der Stadt bescheidet wurde.<ref>Dieter Klein, Martin Kupf, Robert Schediwy, Stadtbildverluste Wien: ein Rückblick auf vier Jahrzehnte, LIT Verlag Münster, 2005, S. 122</ref> | Zu der Zeit, als die Stadt beschlossen hatte, die Häuser abreißen zu lassen, befanden sie sich in Besitz der "Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft der Eisenbahner". Obwohl sich Mieter im Haus befanden, begann die Stadt 1961 mit der Abtragung der Dachstühle, musste dann aber die Demolierung wegen der Proteste einstellen. Es wurden Gutachten erstellt, die beweisen sollten, dass die beiden Gebäude standfest seien, stattdessen wurde seitens der Baubehörde den Spekulanten der Weg geöffnet und der Auftrag zum Abriss gegeben, da eine"Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" von der Stadt bescheidet wurde.<ref>Dieter Klein, Martin Kupf, Robert Schediwy, Stadtbildverluste Wien: ein Rückblick auf vier Jahrzehnte, LIT Verlag Münster, 2005, S. 122</ref> |
Version vom 30. Januar 2016, 13:03 Uhr
Grund-Information | |
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![]() Sterngasse 5-7 | |
Aliasadressen | =Sterngasse 5-7, =Marc-Aurel-Straße 4 |
Ehem. Konskriptionsnummer | 508, 509 (Vor 1821: 542, 543; vor 1785: 478) |
Baujahr | 1969 |
Architekt | Novotny und Muttone |
Das Haus - Architektur und Geschichte
Das neue Haus wurde 1969 unter großen vorangegangenen Protesten erbaut, denn an seiner Stelle standen zwei gotische Häuser, gegen deren Abriss die Bevölkerung protestierte.
Zur großen und zur kleinen Presse
Haus 5, "Zur kleinen Presse" und Haus 7 "Zur großen Presse" stammten aus dem Mittelalter und wurden 1492 erstmals als "Auf der Preß" erwähnt. Im Keller des großen Presshauses stand eine Weinpresse, die dem Haus zu seinem Namen verholfen hatte. Diese Presse wurde von allen Weinbauern der Umgebung genutzt. Das kleine Presshaus gehörte zwischen 1480 und 1490 der Frau des Modearztes Tichtel, Margret. Zwischen zwei Fenstern im Bereich des 1. Stocks befand sich eine Madonna auf Goldgrund, datiert mit 1736.
Die beiden Häuser, die im 16. und 17. Jahrhundert umgebaut wurden, waren nicht nur wegen ihres Alters in Wien bekannt, sie stellten auch den linken Eckpfeiler des Eingangs vom Salzgries in die Stadt dar.
Zu der Zeit, als die Stadt beschlossen hatte, die Häuser abreißen zu lassen, befanden sie sich in Besitz der "Gemeinnützigen Wohnungs- und Siedlungsgenossenschaft der Eisenbahner". Obwohl sich Mieter im Haus befanden, begann die Stadt 1961 mit der Abtragung der Dachstühle, musste dann aber die Demolierung wegen der Proteste einstellen. Es wurden Gutachten erstellt, die beweisen sollten, dass die beiden Gebäude standfest seien, stattdessen wurde seitens der Baubehörde den Spekulanten der Weg geöffnet und der Auftrag zum Abriss gegeben, da eine"Gefährdung der öffentlichen Sicherheit" von der Stadt bescheidet wurde.[1]
Immerhin gelang es nach Abriss der Häuser archäologische Forschungen durchzuführen, damals wurde ein Nachweis zur kontinuierlichen Besiedelung Wiens erbracht. Unter Haus 5 fand man eine Badeanlage des Lagers Vindobona.
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Quellen
- ↑ Dieter Klein, Martin Kupf, Robert Schediwy, Stadtbildverluste Wien: ein Rückblick auf vier Jahrzehnte, LIT Verlag Münster, 2005, S. 122