Renngasse 3: Unterschied zwischen den Versionen

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Um 1860 wurde das Zeughaus abgerissen, das Areal wurde neu parzelliert und die heutigen Gebäude errichtet.
Um 1860 wurde das Zeughaus abgerissen, das Areal wurde neu parzelliert und die heutigen Gebäude errichtet.
Das Haus A liegt näher bei der Freyung und wird 1343 erstmal erwähnt. Nach vielfachem Besitzerwechsel kaufte es, am 24. Juni 1795 um 54.000 Gulden der Gelehrte Gottfried Freiherr van Swieten, Sohn des bekannten Leibarztes des Kaiserin Maria Theresia, Gerhard Freiherrn van Swieten.
Am 8. März erwarb es der Haus,- Hof- und Staatskanzler Clemens Wenzel Lothar Freiherr von Metternich und von ihm am 15. November 1844 um 160.000 Gulden Salomon Mayer von Rothschild.
Haus B
Erstmals erwähnt im Jahr 1290. Nach vielfachem Besitzerwechsel kaufte es am 3. Oktober des Jahres 1383 um 88 Pfund Wiener Pfennig Oswald Pauch. Im Jahr 1444 kam das Haus B in den Besitz des Schottenstiftklosters, im Schottengrundbuch ist dazu vermerkt: "Johann IV. von Ochsenhausen und der Konvent zu den Schotten zu Wien haben empfangen zu Nucz und Gwer ains haus, gelegen auf der Renngasse zu Wienn an aim tail zneachst der von Salczpurg haus, als das mit geschefft von Fraun Elsbeten Oswalts Pauch des goltsmidt wittiben nach abgang Jorgen des Aiher und Agnesen seiner hausfrauen lediglich an si kommen ist" (Zitat aus dem Schottengrundbuch: WStLA, Grundbuch Schotten, B 29: 21, fol. 597).
Im gleichen Jahr erlaubte der Abt dem Stadtschreiber Ulrich Hirssauer und dessen Frau nächst seines Gartens einen Stadel zu bauen, wobei er ihnen gleichzeitig den Durchgang zum Haus gestattete. Der Stadel scheint auch im Jahr 1453 auf, als die Frau des Veit Willerstorfer an Nutz und Gewer geschrieben "eines Hauses und Staldel hinden daran samt dem halben Brunnen zwischen diesem und dem Haus des Friedrich Harrer und dem Wasserlauf, der aus Haus und Stadel in den Garten der Schotten geht" (Zitat aus dem Schottengrundbuch: WStLA, Grundbuch Schotten, B 29: 24, fol. 97).
Im Hofquartierbuch des Jahres 1563 scheint dieses Haus nicht mehr auf, dies lässt daraus schließen, dass es zu jener Zeit bereits mit dem Haus A vereinigt, beziehungsweise verbaut worden war.





Version vom 30. Dezember 2015, 11:55 Uhr

Grund-Information
Palais Rothschild-Renngasse 3.JPG

Renngasse 3

Aliasadressen =Renngasse 3
Ehem. Konskriptionsnummer 139, 140, 141
Baujahr 1847
Architekt Ludwig Förster


Ehem. Gurker Hof, ehem. Palais Rothschild - Architektur und Geschichte

1847 erhielt Architekt Förster den Auftrag von Salomon Mayer von Rothschild zum Bau eines Bankhauses.

1938 musste das Bankhaus Rothschild schließen, die jüdische Familie wurde von der NS verfolgt. Das Haus wurde von den Nazis beschlagnahmt und Eigentum des Deutschen Reiches, Louis Nathaniel Rothschild wurde verhaftet.

Am 9.7.1948 entscheid die Rückstellungskommission, dass das Gebäude wieder seinem ursprünglichen Besitzer Louis Nathaniel Rothschild zurückzugeben sei.

Vorgängerhäuser

Der Gurker Hof, ehem. Stadt 139

Erstmals wird der Hof zwischen 1345 und 1360 erwähnt, den Namen erhielt er von seinem Besitzer, dem Bischof von Gurk. Dieser Bischof war bei schwacher Gesundheit und musste laufend Ärzte aufsuchen, natürlich waren die Kapazitäten in Wien daheim. So tauschte der Geistliche seine Burg zu Mettnitz gegen diesen Hof ein. Der Hof war ursprünglich ein weitläufiges Gebäude, er erstreckte sich von der Renngasse 5 bis zum Garten des Schottenklosters.

Im 16. Jahrhundert wurde aus ihm das Kaiserliche Zeughaus (Renngasse 5-9)

Das Kaiserliche Zeughaus, auch: Oberes Arsenal

Als die Stallburg, in der das Arsenal des Kaisers ehemals untergebracht war, durch Erzherzog Maximilian besiedelt wurde, mussten die Waffen in ein neues Quartier gebracht werden. Zwischen 1584 und 1587 wurde daher aus Teilen des Gurker Hofes das neue Zeughaus erbaut.

Im Volksmund war das Haus auch als "Zeughausmuttergottes" bekannt. Über dem Tor hatte sich ein steinernes Muttergottesbild befunden. Als in der Nacht vom 6. auf den 7. Oktober 1848 ein Kugelregen die Stadtmauern im Umkreis komplett zerstörte, blieb dieses Bild wie durch ein Wunder unversehrt erhalten. Die Skulptur wurde 1855 in das neue Arsenal übersiedelt - mit ihr auch die kostbare Waffensammlung, die noch heute besichtigt werden kann.

Um 1860 wurde das Zeughaus abgerissen, das Areal wurde neu parzelliert und die heutigen Gebäude errichtet.



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