Mahlerstraße 2: Unterschied zwischen den Versionen

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== Das Hotel Bristol - Architektur und Geschichte ==
== Das Hotel Bristol - Architektur und Geschichte ==


Informationen folgen in Kürze
Der Hotelbetrieb wurde zunächst 1892 in einem 1863 von Ludwig Förster erbauten Wohnhaus (1, Kärntner Ring 7) eingerichtet und 1898 nach dem Erwerb des 1861-1863 ebenfalls von Förster erbauten Hoyos-Sprinzensteinschen Majoratshauses (1, Kärntner Ring 5) und des Wohnhauses Nummer 3 nach Plänen von Emil Breßler und Gustav Wittrisch grundlegend umgebaut.
 
1913 kam es nach Kauf der Häuser 1, Kärntner Straße 55 (erbaut 1911) beziehungsweise Kärntner Straße 53, Mahlerstraße 2, nach Plänen von Ladislaus Fiedler und Pietro Palumbo zu einem völligen Umbau (Ausführung Wilhelm Schallinger; erhalten blieben bis heute das bemerkenswerte Treppenhaus und die ovale Halle).
 
Das Stammhaus (Nummer 7) wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört und durch ein modernes Bürohaus (von Carl Appel, errichtet 1955/1956) ersetzt (später Besitz der Firma Steyr-Fiat, 1987 ausgebrannt, dann verkauft, demoliert und durch den Kärntnerringhof ersetzt), der Hoteleingang ins Haus Nummer 1 verlegt.
 
Das Hotel wendet sich mit seiner balkongezierten Front zur Ringstraße und hat an der Ecke zur Kärntner Straße verglaste Erker. Diese Ecke ist unter der Bezeichnung Sirkecke bekannt geworden (benannt nach einem Geschäft, später, nach dem zweiten Weltkrieg befand sich hier eine Bankfiliale [CA-BV], heute eine Ankerbrotfiliale. Das Kaffeehaus befindet sich jetzt Ecke Kärntner Straße-Mahlerstraße. Der Abgang in die Opernpassage wurde bei deren Anlage [1955] errichtet).
 
Eine Veränderung wurde 1948 von Carl Appel und Otto Mayr vorgenommen (Einbau einer Abgangstreppe zur Ringstraßenunterführung); Oswald Haerdtl gestaltete im selben Jahr den Mezzanin des Hauses Mahlerstraße 4 um.
 
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel Bristol während der Zeit der Alliierten Besatzung (1945-1955) durch das sogenannte Zonenabkommen der Interalliierten Zone zugeteilt und von den USA besetzt. Nach dem Abzug der US-amerikanischen Besatzer wurden der Festsaal im Souterrain und der ovale Biedermeiersalon (unter der Halle) durch Otto Mayr neu gestaltet, vermutlich auch der Blaue Salon, der Bristol-Salon im Mezzanin und das Restaurant im Erdgeschoß (Kassettendecke); im Haus Kärntner Ring 3 (von dem nur der Mezzanin mitbenutzt wird) befinden sich der Jettel-, der Musik- und der Maria-Theresien-Salon.


== Sirk-Ecke ==
== Sirk-Ecke ==


An der "Sirk-Ecke" befand sich früher das Lederwaren-Geschäft, später eine Filiale der Bank Austria.  
An der "Sirk-Ecke" befand sich früher das Lederwaren-Geschäft von August Sirk, der Volksmund übernahm daher den Namen für die Ecke, später befand sich hier eine Filiale der Bank Austria. Um die Jahrhundertwende war hie ein beliebter Treffpunkt adeliger und bürgerlicher junger Menschen zum Rendezvous. Bekannt wurde die Ecke auch durch das Drama von Karl Kraus "Die letzten Tage der Menschheit", in dem jeder Akt an dieser Ecke beginnt.
 
Die "neue Sirk-Ecke" befand sich bei der Mahlerstraße / Kärntner Straße, hier war das Café Sirk angesiedelt.


Das Kaffee Sirk übersiedelte an die andere Ecke, Mahlerstraße / Kärntner Straße.


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Version vom 25. Dezember 2015, 10:07 Uhr

Grund-Information
Bristolvonderoper.JPG

Mahlerstraße 2

Aliasadressen =Mahlerstraße 2, =Kärntner Ring 1, =Kärntner Straße 53-55
Ehem. Konskriptionsnummer 1242
Baujahr 1861
Architekt Christian Ludwig Förster


Das Hotel Bristol - Architektur und Geschichte

Der Hotelbetrieb wurde zunächst 1892 in einem 1863 von Ludwig Förster erbauten Wohnhaus (1, Kärntner Ring 7) eingerichtet und 1898 nach dem Erwerb des 1861-1863 ebenfalls von Förster erbauten Hoyos-Sprinzensteinschen Majoratshauses (1, Kärntner Ring 5) und des Wohnhauses Nummer 3 nach Plänen von Emil Breßler und Gustav Wittrisch grundlegend umgebaut.

1913 kam es nach Kauf der Häuser 1, Kärntner Straße 55 (erbaut 1911) beziehungsweise Kärntner Straße 53, Mahlerstraße 2, nach Plänen von Ladislaus Fiedler und Pietro Palumbo zu einem völligen Umbau (Ausführung Wilhelm Schallinger; erhalten blieben bis heute das bemerkenswerte Treppenhaus und die ovale Halle).

Das Stammhaus (Nummer 7) wurde während des Zweiten Weltkriegs zerstört und durch ein modernes Bürohaus (von Carl Appel, errichtet 1955/1956) ersetzt (später Besitz der Firma Steyr-Fiat, 1987 ausgebrannt, dann verkauft, demoliert und durch den Kärntnerringhof ersetzt), der Hoteleingang ins Haus Nummer 1 verlegt.

Das Hotel wendet sich mit seiner balkongezierten Front zur Ringstraße und hat an der Ecke zur Kärntner Straße verglaste Erker. Diese Ecke ist unter der Bezeichnung Sirkecke bekannt geworden (benannt nach einem Geschäft, später, nach dem zweiten Weltkrieg befand sich hier eine Bankfiliale [CA-BV], heute eine Ankerbrotfiliale. Das Kaffeehaus befindet sich jetzt Ecke Kärntner Straße-Mahlerstraße. Der Abgang in die Opernpassage wurde bei deren Anlage [1955] errichtet).

Eine Veränderung wurde 1948 von Carl Appel und Otto Mayr vorgenommen (Einbau einer Abgangstreppe zur Ringstraßenunterführung); Oswald Haerdtl gestaltete im selben Jahr den Mezzanin des Hauses Mahlerstraße 4 um.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Hotel Bristol während der Zeit der Alliierten Besatzung (1945-1955) durch das sogenannte Zonenabkommen der Interalliierten Zone zugeteilt und von den USA besetzt. Nach dem Abzug der US-amerikanischen Besatzer wurden der Festsaal im Souterrain und der ovale Biedermeiersalon (unter der Halle) durch Otto Mayr neu gestaltet, vermutlich auch der Blaue Salon, der Bristol-Salon im Mezzanin und das Restaurant im Erdgeschoß (Kassettendecke); im Haus Kärntner Ring 3 (von dem nur der Mezzanin mitbenutzt wird) befinden sich der Jettel-, der Musik- und der Maria-Theresien-Salon.

Sirk-Ecke

An der "Sirk-Ecke" befand sich früher das Lederwaren-Geschäft von August Sirk, der Volksmund übernahm daher den Namen für die Ecke, später befand sich hier eine Filiale der Bank Austria. Um die Jahrhundertwende war hie ein beliebter Treffpunkt adeliger und bürgerlicher junger Menschen zum Rendezvous. Bekannt wurde die Ecke auch durch das Drama von Karl Kraus "Die letzten Tage der Menschheit", in dem jeder Akt an dieser Ecke beginnt.

Die "neue Sirk-Ecke" befand sich bei der Mahlerstraße / Kärntner Straße, hier war das Café Sirk angesiedelt.



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