Fischerstiege 9: Unterschied zwischen den Versionen
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[[File:Fischerstiege 14.JPG|thumb|Bärringer-Hof, Stadtwappen]] | |||
Der Bärringerhof wurde 1897 anstelle von drei Vorgängerhäusern erbaut. Besitzer war Wilhelm Meinl, der hier eine Niederlassung seiner Spitzen- und Weißwarenfabrik eröffnete. Benannt wurde das Haus nach der Heimat von Meinl, Bärringen (eigentlich auf tschechisch: Pernink). An der schrägen Kante des Hauses findet man heute noch das Wappen dieser Stadt. | |||
=== Das Haus 206 === | |||
Das Haus 206 war einst ein freistehendes Haus, das Mitte des 14. Jahrhunderts die "Brandstatt" des Schottenstiftes war. 1648 wird erstmal das Hausschild erwähnt, das dem Haus den Namen gab: "Zum weißen Rössl". in diesem Haus dürfte 1846 die Innung der Schuhmachergenossenschaft gewesen sein. Das Gebäude wurde 1896 abgerissen. | |||
=== Das Haus 207 === | |||
Das Haus "Zum weißen Löwen" wurde 1377 erstmals urkundlich erwähnt. Dieses Hausschild bezog sich auf die Legende der Löwenbraut - allerdings scheint der in der Sage erwähnte Bräutigam Hanns Rechberger nicht unter den Besitzern des Hauses auf. | |||
1651 wurde das Haus neu erbaut und beherbergte ein Gasthaus, in dem sich die Brünner Kutscher und Boten einquartierten. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich hier ein Hotel dieses Namens. | |||
1707 kaufte der Bürgermeister Jakob Daniel von Tepser das Gebäude. | |||
Das Haus wurde 1897 abgerissen. | |||
==== Die Legende der Löwenbraut ==== | |||
Einst lebte im Schloss Neugebäude ein gelbweißer Berberlöwe. Eines Tages fand ein großes kaiserliches Fest in den Festsälen des Schlosses statt, das unterbrochen wurde, als der Löwe plötzlich im Raum stand. Die vierjährige Tochter des Löwenwärters, Berta, hielt die Gäste davon ab, den Löwen zu erschießen, und führte ihn in seinen Käfig zurück. | |||
Aus Dankbarkeit schenkte der Kaiser dem Kind den Löwen und nannte sie von da an "Löwenbraut". | |||
Berta ging seither jeden Tag zu ihrem Löwen und wurde allmählich erwachsen. Als sie sich verliebte, wurden ihre Besuche beim Löwen seltener. Schließlich machte ihr der Hausbesitzer Hanns Rechberger einen Heiratsantrag, und sie beschloss, sich von ihrem Löwen zu verabschieden. | |||
Berta ging also in den Käfig, ihr Verlobter wartete davor auf sie. Kaum hatte der Löwe den Mann erblickt, hob er die Pranke und erschlug das Mädchen damit, als hätte er geahnt, dass es ihr letzter Besuch sein sollte. Demütig, fast willenlos, ließ sich der Löwe dann von Hanns erschießen. | |||
=== Das Haus 208 === | |||
Erstmals erwähnt wird hier 1459 ein Haus. 1831 scheint urkundlich auf, dass Katharina Vonsenin das Haus an die Schuhmacherinnung verkaufte, die hier einen Neubau errichten ließ. 1897 wurde das Gebäude demoliert. | |||
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Version vom 25. Oktober 2015, 19:16 Uhr
Grund-Information | |
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Fischerstiege 9 | |
Aliasadressen | =Fischerstiege 9, =Salzgries 11-13 |
Ehem. Konskriptionsnummer | 206, 207, 208 |
Baujahr | 1897 |
Architekt | Arnold Lotz |
Bärringerhof, das Haus "Zum weissen Rössl", auch: "Zum weißen Löwen" - Architektur und Geschichte
Der Bärringerhof wurde 1897 anstelle von drei Vorgängerhäusern erbaut. Besitzer war Wilhelm Meinl, der hier eine Niederlassung seiner Spitzen- und Weißwarenfabrik eröffnete. Benannt wurde das Haus nach der Heimat von Meinl, Bärringen (eigentlich auf tschechisch: Pernink). An der schrägen Kante des Hauses findet man heute noch das Wappen dieser Stadt.
Das Haus 206
Das Haus 206 war einst ein freistehendes Haus, das Mitte des 14. Jahrhunderts die "Brandstatt" des Schottenstiftes war. 1648 wird erstmal das Hausschild erwähnt, das dem Haus den Namen gab: "Zum weißen Rössl". in diesem Haus dürfte 1846 die Innung der Schuhmachergenossenschaft gewesen sein. Das Gebäude wurde 1896 abgerissen.
Das Haus 207
Das Haus "Zum weißen Löwen" wurde 1377 erstmals urkundlich erwähnt. Dieses Hausschild bezog sich auf die Legende der Löwenbraut - allerdings scheint der in der Sage erwähnte Bräutigam Hanns Rechberger nicht unter den Besitzern des Hauses auf.
1651 wurde das Haus neu erbaut und beherbergte ein Gasthaus, in dem sich die Brünner Kutscher und Boten einquartierten. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich hier ein Hotel dieses Namens.
1707 kaufte der Bürgermeister Jakob Daniel von Tepser das Gebäude.
Das Haus wurde 1897 abgerissen.
Die Legende der Löwenbraut
Einst lebte im Schloss Neugebäude ein gelbweißer Berberlöwe. Eines Tages fand ein großes kaiserliches Fest in den Festsälen des Schlosses statt, das unterbrochen wurde, als der Löwe plötzlich im Raum stand. Die vierjährige Tochter des Löwenwärters, Berta, hielt die Gäste davon ab, den Löwen zu erschießen, und führte ihn in seinen Käfig zurück.
Aus Dankbarkeit schenkte der Kaiser dem Kind den Löwen und nannte sie von da an "Löwenbraut".
Berta ging seither jeden Tag zu ihrem Löwen und wurde allmählich erwachsen. Als sie sich verliebte, wurden ihre Besuche beim Löwen seltener. Schließlich machte ihr der Hausbesitzer Hanns Rechberger einen Heiratsantrag, und sie beschloss, sich von ihrem Löwen zu verabschieden.
Berta ging also in den Käfig, ihr Verlobter wartete davor auf sie. Kaum hatte der Löwe den Mann erblickt, hob er die Pranke und erschlug das Mädchen damit, als hätte er geahnt, dass es ihr letzter Besuch sein sollte. Demütig, fast willenlos, ließ sich der Löwe dann von Hanns erschießen.
Das Haus 208
Erstmals erwähnt wird hier 1459 ein Haus. 1831 scheint urkundlich auf, dass Katharina Vonsenin das Haus an die Schuhmacherinnung verkaufte, die hier einen Neubau errichten ließ. 1897 wurde das Gebäude demoliert.
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