Wipplingerstraße 11
Haus: Wipplingerstraße 11 | Grund-Informationen | ||||||||
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Das Haus - Architektur und Geschichte
Das Mietshaus wurde 1875 durch Johann Schieder erbaut.
Vorgängerhäuser
Der Händler Morchel und sein Keller
Entlang der Wipplingerstraße wurden in der Zeit des Gettos sämtliche Keller als Warenlager genutzt, sie garantierten Schutz vor Dieben und Feuer. Einer dieser Keller ist auch im Haus 11 als Warenlager genutzt worden. Das Haus hatte dem jüdischen Händler Morchel gehört, sein Keller ist unverändert bis heute erhalten geblieben, sodass das Denkmalamt daran Interesse zeigte. Es gibt einen ausführlichen Bericht über die Details des mittelalterlichen Souterrainraumes, der 7 x 7,5 Meter groß ist.
„Morchel der Jude“ ist auch in anderer Hinsicht eine interessante Persönlichkeit, er war möglicherweise einer der Auslöser der Judenhetze im 15. Jahrhundert.
Sein Haus lag in unmittelbarer Nachbarschaft der Salvatorkirche, wo zu dieser Zeit Jakob de Poll Oberster war. Poll verklagte Morchel, weil dieser an Freitagen Gänse briet – der Küchenduft wehte während der Fastenzeit in die Räume der Pfarrherren, die sich dadurch extrem belästigt fühlten. Der Prozess heizte die Stimmung in der Bevölkerung gegen Juden weiter auf, sodass es 1421 zur Gesirah kam.
Weitere Besitzer
Das Haus selbst wurde als Tukhaus - als rituelles Frauenbadehaus - genutzt. Nach der Vertreibung der Juden wurde das Haus von Albrecht V. beschlagnahmt, vier Jahre später erhielt es der Pfarrer von Oberhollabrunn, Thomas Paumgartner, zum Geschenk - als Gegenleistung für Glasfenster, die er für die Burgkapelle angefertigt hatte. Zwischen 1457 und 1482 besaß das Haus Kaiser Friedrich III, 1490 machte König Maximilian seinem Diener Peter Röhrl mit der Übertragung des Hauses an ihn eine Freude.
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