Wiener Essen
Das Wiener Schnitzel
Das beliebteste Sonntagsessen vieler Wiener ist immer noch das Wiener Schnitzel. Ob es tatschlich aus Wien kommt, wurde schon mehrfach in Frage gestellt, obwohl das eigentlich egal ist, denn Wien war immer schon durch seine geographische Lage dafür prädestiniert, aus allen Kulturen und den hier lebenden Völkern das Beste für sich zu beanspruchen.
Nun gibt es seit vielen Jahren das Gerücht, das Schnitzel sei eigentlich eine italienische Erfindung. Entstanden ist dieses Gerücht durch einen Konflikt der 1960er Jahre, als Italien und Österreich um Südtirol stritten. Der Zorn auf die Hauptstadt Wien verleitete wohl einen Journalisten, Felice Cùnsolo, dazu, eine Geschichte zu erfinden, die im viele Jahrzehnte lang auch abgenommen wurde. Er behauptete, dass in Norditalien, als Mitte des 19. Jahrhunderts (1857) die Habsburger Truppen Revolten niedergeschlagen hätten, Feldmarschall Radetzky eine entscheidende Rolle dazu beigetragen hätte. Der Feldherr soll bei einem Bericht an den Kaiser erwähnt haben, dass es in Italien ein wunderbares Gericht, nämlich ein paniertes Kottelett gäbe. Als er nach Wien zurückgekehrt war, habe der Kaiser ihn persönlich um das Rezept gebeten, und so sei es in Wien zu dem traditionellen italienischen Gericht (Cotoletta alla Milanese) gekommen.
Dass es sich dabei um Fake News handelt, wurde durch Forscher bestätigt, die sich 2001 auf die Suche nach dem Bericht des Feldmarschalls begeben hatten, und nichts vorfanden - weder eine Randnotiz noch ein Rezept. Den frühesten Beleg als "Gebachene Schnitzeln" findet man im „Kleinen Österreichischen Kochbuch“ von 1798., auch fand man ein Wiener Kochbuch einer Maria Anna Neudecker, die bereits 1831 in ihrem Kochbuch ein Schnitzel-Rezept veröffentlicht hatte.
So ist das Wiener Schnitzel wohl doch ein Stück Altes Wien. [1]