Börsegasse 1

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Haus: Börsegasse 1 Grund-Informationen
Börsegasse 07.JPG
Aliasadressen =Börsegasse 1, =Tiefer Graben 25
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 176, 177 | vor 1821: 183, 184 | vor 1795: 354, 352, 353
Baujahr 1892/93
Architekt Hugo Steiner


Das Gebäude - Architektur und Geschichte

Das Eckhaus Börsegasse Nr. 1 wurde 1892/93 von Hugo Steiner erbaut. Besonders hübsch ist das viergeschossige Erker, das durch ein Türmchen bekrönt wird.

Das Stiegenhaus ist mit Türrahmen ausgestattet, die gesprengte Giebel mit weiblichen Masken tragen. Von Anfang an befand sich das Haus in Privatbesitz, als Eigentümer wird schon 1905 E. Groß Co. genannt.

Vorgängerhäuser

Statt diesem Haus standen ehemals zwei kleiner Gebäude hier, das Haus 176, „Zum eisernen Harnisch“ und Haus 177.

Haus 176, zum eisernen Harnisch

Seinen Namen hatte das Haus vom Hausschild "Zum eisernen Harnisch". Bereits im Jahr 1475 wird dieses Haus urkundlich erwähnt, der damalige Besitzer war Peter Grünpekh. Ab 1511 gehörte das Haus dem Ratshaus Lorenz Hüttendorfer, in dessen Familie es länger blieb.

Später (ab 1655) waren hier ein Bettelkotter (bis ins Jahr 1785) und ein Notspital in der Pestzeit. Das Bettlerkotter, das von der Stadt Wien eingerichtet wurde, war ein Arrest für arbeitslose Bettler und Landstreicher. Es wurde vom bürgerlichen Schlossermeister Ignaz Deutsch und seiner Frau Theresia gekauft.

1892 wurde das Haus abgerissen, der Neubau wurde mit Haus 177 zu einem vereint.

Haus 177, Heiligthumb-Stuhl

1488 wird bereits eines der beiden Häuser, das auf diesem Grund war, erwähnt, das zweite Haus kommt erst 1563 in Dokumenten vor. Nach 1700 scheint für dieses zweite Haus der Name Heiligthumb-Stuhl auf. Das Amt des Heiltumstuhl war ursprünglich am Stephansfreithof, musste aber 1699 abgebrochen werden, um dem Verkehr Platz zu machen. In der neuen Unterkunft in der Börsegasse waren die Wohnungen der "Zettelschreiber und Totenbeschauer" zu finden. 1849 wurde dieses Totenbeschauamt dann in das Magistratshaus in der Wipplingerstraße übersiedelt.

Das Totenbeschreibamt

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Das Totenbeschreibamt war in erster Linie für die Totenbeschau zuständig und wurde im Zuge der neu erlassenen Infektionsordnung 1551 notwendig; nachweisbar ist es als Amt ab Anfang des 17. Jahrhunderts. Nach 1874 wurde es dem Konskriptionsamt zugeordnet, das auch für das Beerdigungswesen zuständig war. 1942 wurde als Teil der MA 13a (unter anderem Führung des Totenkatasters, der Gräberprotokolle und des Verzeichnisses der Verstorbenen) aufgelassen. Die Hauptaufgabe des Totenbeschreibers bestand darin, die Feststellungen des Totenbeschauers aufzuschreiben, sie erfassten die Toten, deren Todesursache und Beruf, Wohnung, Krankheit, Lebensalter, Geburtsort (ab 1804), Stand (ab 1811), Religion (ab 1841), Zuständigkeit (ab 1867), Friedhof (ab 1897) und Sterbepfarre, die sie den Hinterbliebenen übergaben. Sinn davon war, dass nur mit diesem Dokument eine Beerdigung gestattet wurde. Ab 1607 wurden die Inhalte der Totenzettel auch in Bücher (Totenlisten) übertragen, die täglich dem Wiener Bürgermeister vorgelegt werden mussten. Diese Bücher sind zwischen 1648 und 1902 nahezu lückenlos noch vorhanden und liegen im Wiener Stadt- und Landesarchiv auf. Einer der Einträge beschreibt auch den Lieben Augustin:

Eintrag vom 11. März 1685 über die Totenbeschau des "Lieben Augustin": Der Augustin N., sakhpfeiffer, ist auf freyer gassen in der Herren Gassen an der lungl beschaut, alt bey 40 jahr.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohn- und Sterbehaus des Malers Paul Troger

Persönlichkeit Paul Troger
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Das Haus war auch Wohn- und Sterbeort des Malers Paul Troger (30.10.1698- 20.7.1762). Troger lehrte an der Akademie der bildenden Künste und schuf zahlreiche Gemälde und Altare in Kirchen. So war er der Erschaffer der Altarbilder „Vermählung der Heiligen Katharina“, „Tod des Heiligen Josef“ und „Immaculata“ in der Dominikanerkirche, ein Altarblatt der Ulrichskirche, das sich heute im Schottenstift befindet, vielleicht auch das Bild „Anbetung des Kindes“ in der Michaelerkirche und „Christus im Spottmantel“ im Stephansdom (nicht gesichert).

Er ist in der Krypta der Schottenkirche beigesetzt, an der Freyung 6 ist eine Gedenktafel angebracht.



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Quellen