Am Hof 6/6a
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- Bezirk
1., Innere Stadt
- Aliasadressen
- =Am Hof 6/6a
- =Tiefer Graben 2/2a
- =Heidenschuß 2
- Konskriptionsnummer
- vor 1862: 323, 324, 325, 326, 327, 328, 236
- vor 1821: 351, 352, 353, 354, 355, 356, 243
- vor 1795: 315, 314, 313, 312, 311, 310, 316
- Baujahr
- 1952
- Architekten (Bau)
- Carl Appel
Das Haus - Architektur und Geschichte
1857 wurden für den Bau der Creditanstalt sieben kleinere Häuser abgerissen, damaliger Architekt war Franz Xaver Fröhlich. [1] Als dieser Neubau im zweiten Weltkrieg zerstört wurde, errichtete Carl Appel 1952 das heutige Gebäude.
Vorgängerhäuser
Von den sechs Häusern (Stadt 323 bis 328) waren fünf dem Hofspital dienstbar, es sind daher wenig Daten überliefert. Gesichert ist, dass Haus 323 ein Hausschild "Zum weißen Hasen" trug. Den Namen dürfte es vom Besitzer, dem Spezereiwarenhändler Franz Haas erhalten haben und war durch einen Schwibbogen mit Haus 236 verbunden. Haus 325 war als Haus "Zur Stadt Frankfurt" bekannt, es wurde 1566 erstmals urkundlich erwähnt. Haus Stadt 327 trug den Namen "Zum goldenen Kreuz".
Etwas mehr weiß man über Haus 236, es handelt sich um das Heiligengeisthaus. Einst dürfte es aus zwei Gebäuden bestanden haben, die 1274 vom Heiligengeistspital erworben wurden. Als man an der Südseite des Areals Ausgrabungen vornahm, fand man sogar Mauern aus dem 12. Jahrhundert, offensichtlich gehörten diese zu einer Brücke, die das Schottenkloster mit der Babenbergerpfalz verband und über einen Fluss führte. (siehe Heidenschuß). Im 16. Jahrhundert findet sich für das Haus der Name "Im Kiel", das deutet ebenfalls darauf hin, dass das Haus nahe am fließenden Wasser gelegen hatte, heute würde man anstelle von "Im Kiel" "Zum Schiff" sagen. [2]
Als das Spital 1531 aufgehoben wurde, übernahm das Bistum Wien die Häuser. 1639 riss man sie ab, um sie durch einen großen Neubau zu ersetzen, an dessen Portal ein riesig großes erzbischöfliches Wappen angebracht war.
Scheckelkeller
Im Keller des Hauses (begehbar durch den Tiefen Graben 2) soll sich der Scheckelkeller befunden haben (wahrscheinlich im Haus 328). Der Keller war das Stammlokal der Sesselträger (Sänften, in denen Bürger durch die Stadt getragen wurden). Der Name kam von den Scheckeln (auch Schekeln), die häufig Wirtshausraufereien verursacht hatten. Der letzte Wirt der Gaststätte war Kölbel, nach Auflassung der Gaststätte hier übersiedelte er in das Lokal "Fünf Lerchen" in der Gentzgasse 107. [3]
Galerie und Kunstobjekt
Vertikale Galerie und Yellow Fog
Seit 2004 werden in den Räumen der Verbundzentrale Werke zeitgenössischer Künstler gezeigt – in der Vertikalen Galerie. Eines der Kunstspektakel der Galerie kann man seit dem Oktober 2008 täglich in der Dämmerung bewundern – den Yellow Fog. Der Künstler Olafur Elisasson dieses Kunstwerk installiert, das für 20 Minuten die Fassade in einen gelben Nebel hüllt. Der Nebel ist täglich zu sehen, nur in den Wintermonaten, wenn die Temperatur weniger als -3 Grad beträgt, kann die Installation nicht gestartet werden.
Auf einer Tafel wird das Kunstobjekt näher erklärt:
Wer das Spektakel erleben will, kann hier die Beginnzeiten ablesen:
Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten
Wohnhaus des Bildhauers Tobias Kracker
Ende des 17. Jahrhunderts wohnte hier der Bildhauer Tobias Kracker der Jüngere (* 21. April 1655, † 5. Februar 1736, Wien Bürgerspital), dessen zweieinhalbjähriger Sohn Wilhelm hier am 10. Juni 1690 starb. Kracker arbeitete viel mit Johann Lukas von Hildebrandt zusammen. Auch an der Wiener Pestsäule hatte er mitgearbeitet.
Alte Ansichten
Creditanstalt nach 1904 <ref> P. Leclerc (Verlag), Am Hof Wien I. Kredianstalt für Handel und Gewerbe. Mariensäule., nach 1904, Wien Museum Inv.-Nr. 167792, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/341098/)y/ref>
Creditanstalt um 1870 <ref<Carl Haack (Fotograf, Verleger), Franz Rollinger (Drucker), 1., Am Hof 6 - Creditanstalt, um 1870, Wien Museum Inv.-Nr. 47865/19, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/423333/)</ref>
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Quellen
- ↑ http://www.architektenlexikon.at/de/1068.htm
- ↑ Richard Groner: Wien wie es war, vollst. neu bearb. von Felix Czeike, Verlag Molden, Wien-München, 1965, 6. Auflage, S. 220
- ↑ Richard Groner: Wien wie es war, vollst. neu bearb. von Felix Czeike, Verlag Molden, Wien-München, 1965, 6. Auflage, S. 502