Körner, Theodor

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Persönlichkeit
Theodor Körner
Daten
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Geboren
24. April 1873, Neu-Szőny bei Komorn (Komárom, Ungarn)
Gestorben
4. Jänner 1957, Wien
Weitere Namen
Theodor Körner, Edler von Siegringen (1900–1919)
Beruf
General, Politiker (SPÖ), Bürgermeister von Wien, Bundespräsident

Theodor Körner (1873–1957) war zunächst Berufsoffizier der k.u.k. Armee und Generalstabschef an der Isonzofront, bevor er nach 1918 zu einer der prägenden Persönlichkeiten der österreichischen Sozialdemokratie wurde. Nach dem Ersten Weltkrieg war er am Aufbau des Bundesheeres beteiligt, trat 1924 der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei bei und vertrat Wien im Bundesrat; zugleich profilierte er sich als militärpolitischer Publizist und Kritiker autoritärer und faschistischer Tendenzen in Europa.[1]

1934 wurde Körner nach den Februarkämpfen verhaftet und verlor seine Funktionen; während der NS-Zeit stand er unter Beobachtung und wurde nach dem Attentat vom 20. Juli 1944 neuerlich kurz festgenommen. 1945 kehrte er in die Politik zurück, wurde Bürgermeister von Wien und spielte bei den Verhandlungen mit den alliierten Besatzungsmächten eine wichtige Rolle. 1951 wählte ihn die Bevölkerung zum ersten direkt gewählten Bundespräsidenten der Republik Österreich, ein Amt, das er bis zu seinem Tod 1957 innehatte. In Wien erinnern der große Gemeindebau Theodor-Körner-Hof in Margareten, das Denkmal im Rathauspark und seine Grabstätte in der Präsidentengruft am Zentralfriedhof an den General und Politiker.[2]

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Lebenslauf

Körner entstammte einer Offiziersfamilie und wuchs in Kratzau in Böhmen auf. Nach der Militäroberrealschule in Mährisch Weißkirchen und der Technischen Militärakademie in der Wiener Stiftskaserne trat er als Pionieroffizier in die k.u.k. Armee ein, absolvierte die Kriegsschule und machte im Generalstab Karriere. Im Ersten Weltkrieg war er als Generalstabschef an der Isonzofront eingesetzt und galt als fähiger militärischer Planer, blieb aber der Monarchie loyal verbunden.[3]

Nach 1918 übernahm er Aufgaben im Staatsamt für Heereswesen und beim Aufbau des Bundesheeres; Konflikte mit christlichsozialen Ministern führten 1924 zu seiner Pensionierung als General. Im selben Jahr trat er der Sozialdemokratie bei, wurde Bundesratsmitglied und militärischer Berater des Republikanischen Schutzbundes. Nach Verhaftung und politischer Ausschaltung 1934 und erneuter kurzer Haft 1944 kehrte er 1945 als Bürgermeister von Wien in das öffentliche Leben zurück; seine militärische Erfahrung und seine Sprachkenntnisse waren in den Verhandlungen mit den Besatzungsmächten von großer Bedeutung. 1951 wurde er zum ersten direkt vom Volk gewählten Bundespräsidenten Österreichs gewählt, als dessen Amtsinhaber er bis zu seinem Tod 1957 eine ausgleichende und pragmatische Rolle im politischen System der Zweiten Republik spielte.[4]

Ausführlicher Lebenslauf externe Quellen

Quellen

  1. Zu Herkunft, Militärkarriere und politischem Einstieg: Wien Geschichte Wiki, Eintrag „Theodor Körner (Bundespräsident)“; de.wikipedia.org, Eintrag „Theodor Körner (Bundespräsident)“; Eric C. Kollman: Theodor Körner. Militär und Politik. Wien 1973.
  2. Zu Bürgermeisteramt, Bundespräsidentschaft und Erinnerungsorten: de.wikipedia.org, Eintrag „Theodor Körner (Bundespräsident)“; CityABC: „Rathauspark“, Station Bundespräsident Dr. Theodor Körner; Wiener Wohnen und die Liste der Wiener Gemeindebauten/Margareten zum Theodor-Körner-Hof.
  3. Zur militärischen Laufbahn bis 1918: de.wikipedia.org, „Theodor Körner (Bundespräsident)“, Abschnitt „In der k.u.k. Armee“; Eric C. Kollman: Theodor Körner. Militär und Politik. Wien 1973.
  4. Zu politischer Karriere, Februar 1934, Bürgermeisteramt und Bundespräsidentschaft: Wien Geschichte Wiki: „Theodor Körner (Bundespräsident)“; Munzinger-Archiv: „Theodor Körner“; ORF Ö1: „Theodor Körner“.