Fischerstiege 9

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Haus: Fischerstiege 9 Grund-Informationen
Fischerstiege 13.JPG
Aliasadressen =Fischerstiege 9, =Salzgries 11-13
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 206, 207, 208 | vor 1821: 214, 215, 216 | vor 1795: 433, 435, 436
Baujahr 1897
Architekt Arnold Lotz


Bärringerhof, zuvor: Haus "Zum weissen Rössl", und "Zum weißen Löwen" - Architektur und Geschichte

Bärringer-Hof, Stadtwappen

Das heutige Gebäude, der Bärringerhof, wurde 1897 durch Arnold Lotz erbaut.

Besitzer war Wilhelm Meinl, der hier eine Niederlassung seiner Spitzen- und Weißwarenfabrik eröffnete. Benannt wurde das Haus nach der Heimat von Meinl, Bärringen (eigentlich auf tschechisch: Pernink). An der schrägen Kante des Hauses findet man heute noch das Wappen dieser Stadt.

Vorgängerhäuser

Das Haus 206, Zum weißen Rössl

Das Haus 206 war einst ein freistehendes Haus, das Mitte des 14. Jahrhunderts die "Brandstatt" des Schottenstiftes war. 1648 wird erstmal das Hausschild erwähnt, das dem Haus den Namen gab: "Zum weißen Rössl". in diesem Haus dürfte 1846 die Innung der Schuhmachergenossenschaft gewesen sein. Das Gebäude wurde 1896 abgerissen.

Das Haus 207, Zum weißen Löwen

Das Haus "Zum weißen Löwen" wurde 1377 erstmals urkundlich erwähnt (in Besitz des Konrad Wächters). Das Hausschild bezog sich auf die Legende der Löwenbraut - allerdings scheint der in der Sage erwähnte Bräutigam Hanns Rechberger nicht unter den Besitzern des Hauses auf.

1651 wurde das Haus neu erbaut und beherbergte ein Gasthaus, in dem sich die Brünner Kutscher und Boten einquartierten. Noch Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich hier ein Hotel dieses Namens ("Zum weißen Löwen"). In dem Hotel hatte sich auch eine Winkelloge (nicht anerkannte Freimaurerloge) eingenistet, die unter einem Herrn Steinert arbeitete.[1]

1707 kaufte der Bürgermeister Jakob Daniel Tepser das Gebäude.

Das Haus wurde 1897 abgerissen.

Die Sage Die Legende der Löwenbraut
Menagerie.löwenbraut.bild.jpg

Einst lebte im Schloss Neugebäude ein gelbweißer Berberlöwe. Eines Tages fand ein großes kaiserliches Fest in den Festsälen des Schlosses statt, das unterbrochen wurde, als der Löwe plötzlich im Raum stand. Die vierjährige Tochter des Löwenwärters, Berta, hielt die Gäste davon ab, den Löwen zu erschießen, und führte ihn in seinen Käfig zurück.

Aus Dankbarkeit schenkte der Kaiser dem Kind den Löwen und nannte sie von da an "Löwenbraut".

Berta ging seither jeden Tag zu ihrem Löwen und wurde allmählich erwachsen. Als sie sich verliebte, wurden ihre Besuche beim Löwen seltener. Schließlich machte ihr der Hausbesitzer Hanns Rechberger einen Heiratsantrag, und sie beschloss, sich von ihrem Löwen zu verabschieden.

Berta ging also in den Käfig, ihr Verlobter wartete davor auf sie. Kaum hatte der Löwe den Mann erblickt, hob er die Pranke und erschlug das Mädchen damit, als hätte er geahnt, dass es ihr letzter Besuch sein sollte. Demütig, fast willenlos, ließ sich der Löwe dann von Hanns erschießen. [2]

Das Haus 208

Erstmals erwähnt wird hier 1459 ein Haus. 1831 scheint urkundlich auf, dass Katharina Vonsenin das Haus an die Schuhmacherinnung verkaufte, die hier einen Neubau, die "Bürgerliche Schuhmacher Herberg" errichten ließ. 1897 wurde das Gebäude demoliert.



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Quellen

  1. Georg Schuster, die geheimen Gesellschaften, Verbindungen und Orden, 2. Band, Leipzig 1906, S. 126
  2. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 2. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 102