Revolutionen

Aus City ABC

Überblick: Wien 1792–1848

1. Politischer Rahmen

1792–1835 Kaiser Franz II./I.

Franz II. war letzter Kaiser des Heiligen Römischen Reiches (bis 1806) und ab 1804 erster Kaiser von Österreich (Franz I.).

Starke Orientierung an Restauration und konservativer Politik nach den Napoleonischen Kriegen.

Zensur, Polizeiüberwachung und konservative Strukturen prägten das Wiener Leben.


1835–1848 Kaiser Ferdinand I.

Politisch schwach, Regierung lag bei Metternich und dem Staatsapparat.

„System Metternich“: strenge Zensur, Unterdrückung liberaler und nationaler Bewegungen, Überwachung durch Geheimpolizei.


2. Wien im Zeitalter der Restauration

Nach dem Wiener Kongress 1815: Wien als Zentrum der europäischen Diplomatie.

1814/15: Wiener Kongress → politische Neuordnung Europas nach den Napoleonischen Kriegen.

Metternichs Wien: höfische Pracht, zugleich ein Zentrum von Musik und Kultur (Biedermeierzeit).


3. Gesellschaft & Kultur (Biedermeierzeit, ca. 1815–1848)

Biedermeierkultur: Rückzug ins Private, häusliche Gemütlichkeit, bürgerliche Werte.

Literatur: Franz Grillparzer, Adalbert Stifter, später Nikolaus Lenau.

Musik: Franz Schubert, später Johann Strauß (Vater), die „Wiener Walzerkultur“.

Architektur: Schlichte, funktionale Wohnbauten (Biedermeierhäuser), z. B. Vorstadthäuser mit Gärten.

Gesellschaftliche Spaltung: Wohlhabendes Bürgertum vs. Arbeiterschaft und Tagelöhner.


4. Wirtschaft & Soziales

Beginn der Industrialisierung in Wien und Umgebung (Textilindustrie, Maschinenbau).

Starker Zuzug in die Stadt, wachsende Arbeiterviertel.

Soziale Spannungen nahmen zu: Armut, Wohnungsnot, Mangel an politischer Mitbestimmung.


5. Revolution 1848 in Wien

März 1848: Studenten, Bürger und Arbeiter fordern Pressefreiheit, Verfassung, Mitbestimmung.

Metternich muss am 13. März 1848 zurücktreten und flieht.

Errichtung einer Nationalgarde, Bildung von Volksversammlungen.

Verfassungsversprechen (Oktroyierte Märzverfassung).

Mai/Oktober 1848: erneute Aufstände, Barrikadenkämpfe.

Oktober 1848: Wien wird von kaiserlichen Truppen unter Windisch-Grätz blutig niedergeschlagen.

Kaiserhof flüchtet zeitweise nach Olmütz, wo 1848 Franz Joseph I. den Thron besteigt.


6. Folgen

Kurzfristig: Rückkehr zur Repression, Stärkung des Militärs.

Langfristig: 1848 legte den Grundstein für den späteren Konstitutionalismus und das Aufblühen einer bürgerlich-liberalen Bewegung.

   Wien 1792–1848 – Von der Restauration zur Revolution
Wiener Kongress 1814/15
       Politik
• Kaiser Franz II./I. (1792–1835) und Ferdinand I. (1835–1848)
• Restauration und strenge Zensur unter Metternich
Wiener Kongress 1814/15 – Wien wird Zentrum der europäischen Ordnung
• Überwachung, Polizeistaat, Unterdrückung liberaler Bewegungen
Biedermeier-Interieur
       Gesellschaft & Kultur (Biedermeier)
• Rückzug ins Private, bürgerliche Gemütlichkeit
• Literatur: Grillparzer, Stifter, Lenau
• Musik: Franz Schubert, Johann Strauß (Vater)
• Architektur: einfache Vorstadthäuser mit Gärten
Biedermeier-Salon
       Wirtschaft & Soziales
• Beginn der Industrialisierung in Wien
• Textil- und Maschinenbau wachsen
• Zuzug und Entstehung von Arbeitervierteln
• Armut, Wohnungsnot, wachsende soziale Spannungen
Barrikadenkämpfe 1848
       Revolution 1848
• März: Bürger fordern Pressefreiheit und Verfassung
• Metternich tritt am 13. März zurück
• Bildung von Nationalgarde und Volksversammlungen
• Oktober: blutige Barrikadenkämpfe, Wien von Truppen niedergeschlagen
• Thronwechsel: Franz Joseph I. in Olmütz
     Folgen
• Rückkehr zur Repression, Militärherrschaft
• Langfristig: Wegbereiter für bürgerlichen Konstitutionalismus