Renngasse 1

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Haus: Renngasse 1 Grund-Informationen
Renngasse 1 Vienna b.JPG
Aliasadressen =Renngasse 1
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 138 | vor 1821: 145 | vor 1795: 388
Baujahr Ende 17. Jahrhundert
Architekt Wilhelm Kroupa, Fritz Waage


Das Haus Bundesländerversicherung - Architektur und Geschichte

Das riesige Haus dürfte Ende des 17. Jahrhunderts erbaut worden sein. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde es von einer Bombe getroffen - der rechte Flügel stürzte bis zum ersten Stock ein. Das Gebäude wurde wieder hergestellt, den Umbau nahm 1948 Fritz Waage mit Wilhelm Kroupa vor.[1]

Vorgängerhäuser

Das erste Haus hier wurde 1304 erwähnt, es wurde damals der Schottenkirche gestiftet.

Gasthof "Zu den drei Hacken"

1667 war hier das Wirtshaus "Zu den drei Hacken" angesiedelt. Besitzer war der ehemalige Wirt des Matschakerhofes, Wilhelm Radlmayer. Seine Kundschaft bestand hauptsächlich aus sächsischen und böhmischen Cavaglieri. Damals gehörte das Haus noch dem kaiserlichen Kammermaler Franz Leux von Luxenstein, bis es ihm 1679 der Wirt abkaufte.

Am 14.7.1683, während der 2. Türkenbelagerung, wurde das Haus vom Feuer ergriffen, das durch türkische Geschosse auf den Schottenhof ausgelöst worden war. Im gleichen Jahr starb Radlmayer und hiterließ das Haus mit dem Gasthaus seinen Kindern. Das Gasthaus bestand bis 1714, dann wurde es zum Hotel "Römischer Kaiser" umgebaut.

Hotel "Zum römischen Kaiser"

1814 - zur Zeit des Wiener Kongresses - wurde das Hotel deutlich vornehmer, hier stiegen Staatsmänner, Diplomaten und Politiker ab. Zu den berühmten Gästen zählte auch Ludwig van Beethoven (1816).

Besonderen Ruhm erlangte das Hotel als kultureller Treffpunkt: Franz Schubert trat mit seiner Komposition "Schäfers Klagelied" erstmals hier auf, das Schuppanzigh-Quartett gab Kammermusikabende, im Tanzsaal wurden Veranstaltungen abgehalten und Friedrich Schlegel hielt zwischen 1812 und 1827 Lesungen ab.

Besonderheiten im 19. Jahrhundert

Bis 1803 war in dem Haus eines der letzten Marionettentheater tätig.

Zwischen 1816-1819 befand sich Franz Gräffers Buchhandlung im Haus, 1826 wurden hier mechanisch-optische Vorstellungen geboten.

Weitere Besitzerwechsel

1769 kaufte Graf Abensberg-Traun das Gebäude, 1802 war Freiherr von Arnfeld Besitzer.

1844 kaufte Salomon Mayer Freiherr von Rothschild das Haus (und später auch das Nachbarhaus) und baute das Hotel zum Bankhaus der Unionbank und des Bankhauses Rotschild um, 1887 war hier die Direktion der Bank untergebracht.

Zwischen 1927 und 1953 besaß es die Bundesländerversicherung, bis es in das Eigenturm der Bank Schoeller & Co. gelangte.

Wohnhaus bekannter Persönlichkeiten

Wohnhaus des Adalbert Stifter

Persönlichkeit Adalbert Stifter
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Im Haus "Zum römischen Kaiser", auf Türnummer 10, wohnte zwischen November 1829 bis März 1831 der Schriftsteller Adalbert Stifter.

Gedenktafeln

Ehemals befand sich hier eine Gedenktafel an Franz Schubert, die im Zuge der Sanierung des Hauses abgetragen wurde. [2]

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
Xxx.jpg Schubert, Franz Franz Schubert trat in diesem Hause

als Tondichter zum ersten Mal in die Öffentlichkeit

am 1. März 1818 mit einer Ouvertüre im italienischen Stil,
am 28. Februar 1819 mit seinem Liede 'Schäfers Klagelied'

Wiener Schubertbund 1929


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Quellen