Reichskanzleitrakt
Der Reichskanzleitrakt ist einer der zentralen und geschichtsträchtigen Bauteile der Hofburg. Er liegt direkt am Inneren Burghof („In der Burg“) und ist für Besucher leicht erkennbar.
Lage & Orientierung
Der Reichskanzleitrakt bildet die Ostseite des Inneren Burghofs.
Gegenüber steht die Amalienburg, links und rechts schließen der Schweizerhof und der Leopoldinische Trakt an.
Vor dem Trakt, mitten im Burghof, steht die große Denkmalgruppe Kaiser Franz I. (Franz II.).
Architektur
Errichtet in den Jahren 1723–1730 im Auftrag von Kaiser Karl VI.
Stil: Barock, mit einer streng symmetrischen, aber repräsentativen Fassade.
Architekt: Johann Lucas von Hildebrandt (einer der wichtigsten Barockbaumeister Wiens).
Dreigeschossiger Bau mit Mittelrisalit und betontem Portal.
Nutzungsgeschichte
Ursprünglich als Sitz der Reichskanzlei (höchste Verwaltungsbehörde des Heiligen Römischen Reichs) konzipiert.
Später beherbergte er Teile der Hofkanzlei und diente als kaiserliche Amtsräume.
Unter den Habsburgern war er ein Zentrum der Verwaltung des riesigen Reiches.
Heute
Der Reichskanzleitrakt gehört zu den Präsidialräumen der Hofburg.
Er wird bis heute als Amtssitz des Bundespräsidenten der Republik Österreich genutzt.
Damit ist er – neben dem Leopoldinischen Trakt – politisches Machtzentrum im historischen Herz der Hofburg.
Besonderheiten
Der Reichskanzleitrakt ist architektonisch klar vom Wohn- und Museumsbereich getrennt: Er dient seit seiner Erbauung fast ausschließlich Verwaltungszwecken.
Er markiert den Übergang von der alten Burganlage (Schweizerhof, Amalienburg) zu den repräsentativen Neubauten des 18. Jahrhunderts.
Für die Öffentlichkeit ist der Zutritt stark eingeschränkt – er wird nur bei besonderen Anlässen oder Führungen zugänglich gemacht.
✨ Orientierungstipp für Besucher: Wenn du im Inneren Burghof stehst, erkennst du den Reichskanzleitrakt an seiner geradlinigen, barocken Fassade auf der östlichen Seite. Die Flagge des Bundespräsidenten auf dem Dach ist oft sichtbar.