Kronen Zeitung

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Kronen Zeitung
Die Kronen Zeitung (häufig kurz Krone; historische Schreibweisen u. a. Österreichische Kronen-Zeitung, Illustrierte Kronen-Zeitung) ist eine in Wien erscheinende österreichische Tageszeitung, die als Boulevardmedium zu den reichweiten- und auflagenstärksten Pressemarken des Landes zählt.[1][2]

Überblick

Die Zeitung erscheint traditionell im Kleinformat und wird in Selbst- und Fremdbeschreibungen als breit zugängliches Massenmedium positioniert. Bereits die Gründung 1900 war mit einem Niedrigpreis-Konzept verbunden, aus dem sich auch der Titel ableitete (Abonnementpreis von "einer Krone").[3] Im 2. Halbjahr 2024 weist die ÖAK für die Krone (Gesamtausgabe) im Wochenschnitt (Montag bis Samstag) eine verkaufte Auflage von 525.427 Exemplaren aus; für Sonntags-/Feiertagsausgaben werden 893.812 verkaufte Exemplare (Gesamtausgabe) ausgewiesen.[4][5]

Geschichte

Die erste Ausgabe erschien am 2. Jänner 1900; Gründer war Gustav Davis. [6][7] In der Zwischenkriegszeit und bis in die NS-Zeit hinein änderten sich Titel und organisatorische Rahmenbedingungen mehrfach; in einer späteren Selbstdarstellung wird geschildert, dass das Blatt 1938 unter Kontrolle der Nationalsozialisten geriet, in eine „Kleine Kriegszeitung“ überführt und am 31. August 1944 eingestellt wurde.[8] Das Haus der Geschichte Österreich (hdgö) fasst die Zäsur 1938 ebenfalls als Ende der damaligen Kronenzeitung zusammen und betont, dass in der Folge vor allem die Titelrechte als wirtschaftlich verwertbarer Rest verblieben.[9]

Der publizistische Neuanfang der modernen (Neuen) Kronen Zeitung erfolgte im April 1959 unter Hans Dichand (in Zusammenarbeit mit Kurt Falk); zur Startfinanzierung und den Eigentümer- bzw. Kreditkonstruktionen existiert eine umfangreiche zeitgeschichtliche Diskussion, in der insbesondere die Rolle von Franz Olah und seinem Umfeld hervorgehoben wird.[10] In Überblicksdarstellungen wird außerdem vermerkt, dass die Zeitung 1967–1971 als Unabhängige Kronen-Zeitung erschien und danach wieder zur Bezeichnung Neue Kronen Zeitung zurückkehrte.[11]

Wien-Bezug

Der Wien-Bezug ist von Beginn an zentral. Die Gründung und frühe Redaktion werden in einer historischen Selbstdarstellung mit Redaktionsräumen im 9. Bezirk verknüpft.[12] Für die Nachkriegszeit wird berichtet, dass 1963 ein Pressehaus in Wien-Heiligenstadt bezogen wurde, womit die Zeitung auch räumlich dauerhaft im Wiener Mediencluster des Nordwestens verankert wurde.[13]

Aktuell sind zentrale Unternehmens- und Kontaktadressen in Wien dokumentiert, u. a. mit der Anschrift Muthgasse 2 in 1190 Wien (Mediaprint sowie Krone-Multimedia/krone.at). Der großtechnische Druck für Zeitungsrollen-Offsetdruck wird bei Mediaprintin der Richard-Strauss-Straße 16, 1230 Wien, genannt.

Verlag, Produktion und Eigentum

Die Kronen Zeitung ist eng mit dem Wiener Medien- und Produktionsverbund Mediaprint verbunden (u. a. Druck, Vertrieb, Vermarktung).[14] Im November 2025 wurde zudem gemeldet, dass die Kronen Zeitung künftig vollständig im Besitz der Familie Dichand stehen werde, nachdem die Übernahme der Anteile der deutschen Funke Mediengruppe bekanntgegeben worden war; eine wettbewerbsbehördliche Prüfung wurde in diesem Zusammenhang erwähnt.[15]

Profil und Wirkung

In medienanalytischen Darstellungen wird die Krone als besonders einflussreiches Boulevardmedium beschrieben, dessen Reichweite historisch eine erhebliche politische und gesellschaftliche Resonanz erzeugte. In solchen Analysen wird auch darauf verwiesen, dass politische Akteure die Zeitung über Jahrzehnte als relevanten Faktor der Meinungs- und Kampagnenbildung wahrnahmen und entsprechend um ihre Positionierungen bemüht waren.<ref>dieMedien.at: „Kronen Zeitung – Österreichs mächtiger Boulevardriese“, Abschnitte „Die Krone macht Politik“ und Kontext zur Reichweite.

Digitale Angebote

Die digitale Präsenz der Marke ist insbesondere über krone.at ausgebaut; Krone Multimedia wird in einer Eigendarstellung als Trägerin des Multimedia-Engagements des Verlags (u. a. Online-Portal und Video-Angebote) beschrieben.

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Quellen

  1. Wikipedia: „Kronen Zeitung“, Kurzbeschreibung und Grunddaten
  2. Österreichische Auflagenkontrolle (ÖAK): „Auflagenliste 2. Halbjahr 2024“, Tabelle „Tageszeitungen – Kauf (Wochenschnitt)“, Spalte „KRONE GESAMT“ (Screenshot Seite 7)
  3. krone.at: „Die Geschichte der Kronen Zeitung“ (19.05.2011), Abschnitt „Gründung“
  4. Österreichische Auflagenkontrolle (ÖAK): „Auflagenliste 2. Halbjahr 2024“, Tabelle „Tageszeitungen – Kauf (Wochenschnitt)“, Spalte „KRONE GESAMT“ (Screenshot Seite 7)
  5. Österreichische Auflagenkontrolle (ÖAK): „Auflagenliste 2. Halbjahr 2024“, Tabelle „Sonntags-/Feiertagszeitungen – Kauf“, Spalte „KRONE GESAMT“ (Screenshot Seite 33)
  6. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 621
  7. krone.at: „Die Geschichte der Kronen Zeitung“ (19.05.2011), Abschnitt „Gründung“
  8. krone.at: „Die Geschichte der Kronen Zeitung“ (19.05.2011), Abschnitt zum Ende 1938/1944
  9. Haus der Geschichte Österreich (hdgö): „1959: Startfinanzierung Kronenzeitung“, Abschnitt zur Vorgeschichte
  10. Haus der Geschichte Österreich (hdgö): „1959: Startfinanzierung Kronenzeitung“
  11. Austria-Forum (AEIOU): „Kronen-Zeitung“, Abschnitt zur „Neuen Kronen Zeitung“ (Titelzusatz 1967–1971)
  12. krone.at: „Die Geschichte der Kronen Zeitung“ (19.05.2011), Hinweis „Die Redaktionsräume befanden sich im 9. Wiener Gemeindebezirk“
  13. krone.at: „Die Geschichte der Kronen Zeitung“ (19.05.2011), Hinweis „Pressehaus in Wien Heiligenstadt“
  14. Mediaprint: Startseite (Markenfamilien „KRONE & KURIER“, Adresse)
  15. ORF: „‚Krone‘-Übernahme: ‚Riesiger Schritt auf schwierigem Weg‘“ (03.11.2025)