Kriminalfall: Mord auf der Mölkerbastei

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KRIMINALFALL: Mord auf der Mölkerbastei was ist hier zu finden
Mord auf der Mölkerbastei.jpg
Verbrechen: Mord

Der Mord an der Geliebten, in ein Moritat gefasst


Die Mordtat auf der Mölker Bastei
Verfasst von Johann Ernst
Melodie: Das verliebte Paar[1]

Schon wieder ist jüngst hier in Wien
Ein Meuchelmord geschehen.
Mich schauderts, wenn ich denk daran,
Ich muss es selbst gestehen.
Da ging ein Mann auf die Bastei
O glaubet meinen Worten,
Und tat so wie es sich erwies,
Sein Liebchen dort ermorden.

Das Mädchen hat durch diesen Mord
Den größten Schmerz gelitten,
Der Mörder hat nach ihrem Tod
Den Kopf gar abgeschnitten.
Dann hatte die Gedärme er
Aus ihrem Leib gerissen,
Warum er diese Tat vollzog,
Wird er am besten wissen.

Den Körper warf der Bösewicht
Ins Wasser ganz im Stillen,
Und tat, was sich leicht denken lässt,
Gar keine Reue fühlen.
Dann wurden die Gedärme gar
Wo im Kanal gefunden,
Man denke sich den großen Schreck,
Den man da hat empfunden.

Unglaublich ist's, doch mancher Mensch
Sich kann so weit verirren,
Dazu gehört ein Tigerherz
Um so was auszuführen.
Das kommt daher wenn stets der Mensch
Im Leichtsinn dahin schwebet,
Auf Gott vergisst als Freigeist nur
Auf dieser Erde lebet.

Doch sicher kommt der Mörder bald
In seines Richters Händen
Da wird er seine Tat gesteh'n
Das Blatt wird sich dann wenden.
Es quälet ihm ganz sicherlich
Sehr schrecklich sein Gewissen
Und wird sodann auf Lebenslang
Zur Straf im Kerker büßen.

Man weiß, dass jede böse Tat
An Tag ist noch gekommen,
Un der Verbrecher hat hernach
Ein wildes End genommen.
Darum soll stets ein jeder Mensch
Gerecht und edel handeln
So kann er dann aus dieser Welt
Vergnügt durchs Leben wandeln.




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Quellen

  1. Christoph Einseidl: Beschreibung der gräusslichen Mordthaten, Moritaten und Bänkelliedern aus Wien, Wien 1782, S. 37