Kategorie:16. Bezirk

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16. Bezirk

Kurze Historie

1147 wird erstmals „Otachringen“ in einer Urkunde erwähnt, als das Stift St. Peter in Salzburg einen Weingarten in "Otachringen" geschenkt bekam. Der Name dürfte auf eine Person namens Ottacher zurückzuführen sein, die bereits im 9. Jahrhundert gelebt hatte. Die ersten beiden Siedlungsgebiete lagen etwa beim heutigen Ottakringer Friedhof und entlang des Ottakringer Baches.

Zu dieser Zeit waren die Ottakringer hauptsächlich Wein- und Milchbauern und unterstanden dem Stift Klosterneuburg und der Markgrafschaft Leopold III.

1230 wurde die erste Kirche errichtet, sie war dem Heiligen Lambert geweiht und trug den Namen „ad septem nuces“, „bei den sieben Nussbäumen“. Sie befand sich am Ende der späteren Thaliastraße, an der Gabelung Gallitzinstraße / Johann-Staud-Gasse. 1484 wurde die Kirche teilweise durch die ungarischen Truppen unter deren Anführer Matthias Corvinus zerstört. Ein weiteres Mal wurde sie durch die Türkenbelagerung 1529 in Mitleidenschaft gezogen, jedes Mal wurde sie wieder aufgebaut. Auch die zweite Türkenbelagerung richtete schwere Schäden an, und obwohl die Kirche 1714 wieder aufgebaut wurde, verfiel sie bald und wurde 1790 schließlich ganz abgetragen.

An jener Stelle, an der heute die Alt-Ottakringer-Kirche zu finden ist, wurde 1416 eine kleine Kapelle geweiht, die Wolfgangskapelle. 1788 veranlasst Pfarrer Karl Wöß die Vergrößerung der Kapelle und beauftragt dafür den Baumeister Lorenz Lechner. Am 17.7.1790 wird die Kirche zu Ehren des heiligen Kreuzes und der Heiligen Lambrecht und Wolfgang geweiht. Ende 17. und Anfang des 18. Jahrhunderts war für die Ottakringer eine besonders leidvolle Epoche: 1679 raffte eine Pestemidemie viele Menschen aus, 1683 richteten die Türken bei ihrer zweiten Belagerung großen Schaden an und 1713 wütete, nach einigen Missernten, wieder die Pest.

Um der Gegend wieder Aufschwung zu verliehen, vergab der Propst von Klosterneuburg, Christian II. Matthäi, östlich von Ottakring Gründe und verlieht der Bevölkerung das Schankrecht. Damit entstanden in dieser Zeit zahlreiche Wirtshäuser (von 165 Häusern schenkten 69 aus). Auch Musikanten fanden sich hier zahlreich, weshalb die Gegend bald den Beinamen „größtes Wirtshaus des Heiligen Römischen Reiches“ erhielt. 1704 wurde der Linienwall um Wiens Vorstädte errichtet, nun müssen alle Waren, die nach Wien gebracht werden, versteuert werden.

1835 brannte es im Dorf und vernichtete nahezu alles. Dadurch entstand das neue Siedlungsgebiet Neu-Ottakring, zwischen Ottakring und Neuleichenfeld liegend. Hier siedeln sich vor allem Gewerbetreibende an, vor allem fand man Kunstdrechsler und Harmonikaerzeuger.

Bis 1848, der Zeit der Revolution, war Ottakring Teil der Bezirkshauptmannschaft Klosterneuburg. Zu diesem Zeitpunkt war der Dorfrichter der Oberste des Dorfes Ottakring. Am 8.8.1850 trat das erste Mal der Gemeinderat der neuen Gemeinde zusammen, und wählte seinen ersten Bürgermeister, Otto Georg Eisner, der schon zwischen 1841 und 1846 als Ortsrichter berufen war. In diese Zeit fiel ein reger Zuzug an Bevölkerung, was schließlich dazu führte, dass 1881 Ottakring an die Hochquellwasserleitung angeschlossen wurde.

1892 wurden schließlich die Gemeinden rund um den Linienwall in die Stadt einbezogen. Auch die Ottakringer waren davon betroffen, auch wenn sie sich stark dagegen verwehrten, und wurden gemeinsam mit den Neulerchenfeldern der 16. Bezirk. Zu dieser Zeit bestand das Ortsbild aus zahlreichen „Bassena-Häusern“, in nur 1.404 Häusern lebten 61.817 Bewohner. Durch die Industrialisierung zogen zahlreiche Tschechen her, es entwickelte sich ein Zentrum der Arbeiterbewegung.