Lazaristenkirche

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Lazaristenkirche (7., Kaiserstraße bei 7; Pfarrkirche [seit 1939] "Zur unbefleckten Empfängnis Maria"; Sitz der Erzbruderschaft zur Anbetung und Verherrlichung des Heiligen Geistes). Die dreischiffige Hallenkirche wurde 1860-1862 nach Plänen von Friedrich Schmidt von Baumeister Josef Hláwka als neugotischer Backsteinbau in Anlehnung an frühgotische Architekturformen für die Lazaristen errichtet (erster Spatenstich 9. Juli 1860, Grundsteinlegung 27. September 1860). Den Großteil der erforderlichen Geldmittel stellte Kardinal Othmar Rauscher zur Verfügung, das architektonische Vorbild war die Elisabethkirche in Marburg an der Lahn.

Äußeres: An der Vorderfront drei bemerkenswerte Reliefs (Dreifaltigkeit, Verkündigung, Krönung Maria), außerdem eine Statue der Unbefleckten Empfängnis Maria.

Inneres: Die helle und transparente Raumgestaltung leitet sich von der mittelalterlichen Vorstellung ab, dass die Kirche ihr Vorbild im Neuen Jerusalem der Offenbarung des heiligen Johannes haben solle. Im Licht der Fenster soll die Pracht der Edelsteine des himmlischen Jerusalem aufleuchten. Auch den Schlusssteinen der Gewölbe kommt besonders Symbolik zu. Über dem steinernen Hochaltar (mit Statue der "Unbefleckten Empfängnis Maria", die in der Mitte den Aufbau bekrönt) Darstellung des Lamms Gottes. Die Statuen zu beiden Seiten zeigen die vier Evangelisten. Die vier nebeneinander stehenden Seitenaltäre sind (in Richtung des Hochaltars) dem heiligen Vinzenz von Paul (Statue des Ordensstifters mit einem Findelkind an der Hand), dem Heiligen Kreuz (hier befindet sich das legendenumwobene Bärenkreuz [ Zum braunen Bären ], ein bemerkenswertes aus orientalischem, ölgetränktem Holz geschnitztes Kruzifix des spanischen Bildhauers Calixo, das zur Zeit Karls VI. nach Wien kam und vom Erbauer der Lazaristenkirche erworben wurde), dem heiligen Josef und der heiligen Anna geweiht (über letzterem Glasfenster, das die Marter des 1840 in China gekreuzigten Lazaristenpatrons St. Perboyre darstellt). Bemerkenswerte Kanzel (gegenüber großes Kreuz des Halleiner Bildhauers Jakob Adlhart, dem Bärenkreuz nachgeschnitzt, 1933), achteckiges Taufbecken (Entwurf von Adlhart, 1943) und (gegenüber demselben) modernes Glasfenster (von Alberto Farina, 1984).

Im Kloster befindet sich eine Hauskapelle (Neugestaltung [Fresko an der gesamten Altarwand und Glasfenster]) 1970 durch Anton Lehmden); Kreuzweg (aus Keramik) von Harald Kreiner; im Vorraum Glasgemälde mit Porträt von Erzbischof Franz Xaver Nagl. Im Pfarrhof Fresko von Anton Lehmden. [1]

Kaiserstraße 7 1860–1862: Lazaristenkirche, Wien 7, Kaiserstraße 7, Bauführung (E: F. Schmidt)