König Ödipus und Siegmund Freud, Legende

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Sagen und Legenden
König Ödipus und Siegmund Freud
Relevante Orte: Arkadenhof, Universität

Es war im Jahr 1906, als Siegmund Freud seinen 50. Geburtstag feierte. Zum Geburtstag bekam er von seinen Freunden eine Medaille geschenkt, die auf der Vorderseite das Profil des Professors zeigte, auf der Rückseite war eine griechische Zeichnung des Königs Ödipus vor der Sphinx graviert. Die Zeichnung war von einem Vers aus Sophokles "König Ödipus" umrahmt:
Der das berühmte Rätsel löste
und ein gar mächtiger Mann war.
Als Freud die Münze entgegennahm, erbleichte er, und forderte ihm zu sagen, wer dazu die Idee gehabt hätte. Sein Schüler Paul Federn bekannte sich dazu. Mit erstickter Stimme erzählte Freud, dass er als junger Student geträumt habe, er würde im Arkadenhof der Universität gestanden sein und die Büsten früherer, berühmter Professoren betrachtet habe. Er habe sich im Traum ausgemalt, dass hier einmal seine Büste stehen würde, darunter eingraviert waren diese Worte.

Am 4.2.1955 wurde in den Arkaden der Wiener Universität eine Büste von Freud enthüllt. Auf ihrem Sockel ist eine Inschrift eingraviert - es handelt sich dabei um diese Zeile aus Sophokles "König Ödipus".[1]



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Quellen

  1. R. Federmann, H. Schreiber: Botschaft aus dem Jenseits, Tübingen, 1968, S. 327 f.