Landskrongasse 8

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Haus: Landskrongasse 8 Grund-Informationen
Hoher Markt 4 Haus.png
Aliasadressen =Landskrongasse 8, Hoher Markt 4
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 544, 545 | vor 1821: 585, 586 | vor 1795: 526, 527, 528
Baujahr 1949
Architekt Franz Klimscha und Gustav Pawek


Das Haus - Architektur und Geschichte

Durchgang haus 4, ehemalige Camesinagasse

Das heutige Haus wurde 1949 von Franz Klimscha und Gustav Pawek erbaut. die Bebauung verschwand die ehemalige "Camesinagasse", sie ist nur mehr in Form des Durchganges erhalten. Zur Erinnerung an die ehemals hier stehenden Häuser wurden Gedenktafeln errichtet.

Gedenktafeln

Im Durchgang zwischen Hoher Markt und Landskrongasse sind Gedenktafeln angebracht, die an die Geschichte des Areals erinnern. Die Tafel Vindobona ist ein Werk von Franz Waldmüller und wurde 1950 aus Carrara-Marmor geschaffen. Die Tafel, die an die Zunfthäuser erinnert, ist aus Granit und wurde ebenfalls 1950 fertiggestellt.

Die Tafel der Münze Österreich erinnert außerdem daran, dass hier die 1326 eine "Schlagstube" - also eine Werkstatt für das Schlagen von Münzen - zu finden war.

Bild Anlass/Persönlichkeit Text der Tafel
250px-Wien01_Hoher_Markt004-Stiege2_2018-03-19_GuentherZ_GD_Vindobona_0982.jpg Vindobona Der Baugrund des

Hauses Hoher Markt 4
liegt innerhalb der
einstigen römischen
Lagerbefestigung Vindo-
bona. Dieses Legions-
lager wurde um 100 n.
Chr. von der 13. und 14. Le-
gion erbaut. Das Haus
überdeckt an dieser
Stelle teilweise die ehe-
malige Lagerhauptstraße "Via Principalis" die von
der Hohen Brücke im Zuge der heutigen Landskron.
gasse verlief. Reges militärisches Treiben verschiede-
ner Legionen spielte sich in diesem Umkreis ab. Beson-
ders lange - von 115 n. Chr. geb. bis zum Zusammenbruch
der Römerherrschaft in unseren Gegenden "4./5.
Jahrhundert" verblieb die 10. Legion in Vindobona.

250px-Wien01_Hoher_Markt004-Stiege1_2018-03-19_GuentherZ_GD_Zunfth%C3%A4user_0985.jpg Zunfthäuser Hier standen im

15. Jahrhundert
das Leinwandhaus,
die Verkaufsstelle
und Börse der Lein-
wandhändler und
das Zunfthaus der
Schuster, das Schuh-
haus, begrenzt vom
Linnengässchen
und der Schranne. Beide Zunfthäuser wurden im
16. und 17. Jahrhundert als Schuldenarrest und Richt-
stätte verwendet. 1861 erstand ein neues Gebäude
das 1877 von der Ersten österreichischen Spar-Casse
erworben wurde. Dieses fiel 1945 Bomben und
Feuer zum Opfer und wurde in den Jahren 1949/50
durch die Erste Österreichische Spar-Casse
aufgebaut, wobei die Camesinagasse, früher Lin-
nengässchen, in die Baufläche einbezogen wurde.

Wien01 Hoher Markt004 2018-03-19 GuentherZ GD Münzprägestätte 0977 03.jpg Münzprägestätte Zur 800 Jahr Feier

In diesem Areal
gründete Herzog
Leopold V.
1194 die erste
Prägestätte in
Wien um Wiener
Pfennige aus
dem Silber des
Lösegeldes für
König Richard
Löwenherz zu prägen.
Münze Österreich 1994

Vorgängerhäuser

Auf dem Areal des heutigen Gebäudes fanden sich ursprünglich zumindest zwei Häuser, das Leinwandhaus und das Schuhhaus, auch "Irchhaus" (Ircher waren Weißgärber).

Das Schuhhaus wird erstmals 1310 als Zunfthaus der Schuster erwähnt. im 15. Jahrhundert gehörte es zum Bürgerspital, 1629 wird es dem Bürgermeister Daniel Moser für seine Verdienste um die Stadt geschenkt, später kaufte es der Bürgermeister Conrad Bramber. Mitte des 17. Jahrhunderts ließ ein neuer Besitzer, Mathias Voltsberger, Renovierungen am Haus vornehmen, der reiche Händler hat ein Grabmal im nördlichen Seitenschiff des Stephansdoms.

Das Leinwandhaus scheint urkundlich erstmals 1277 auf. Das Haus stand in Besitz des Bürgerspitals, die hier tätigen Leinwanderzeuger mussten Teile ihrer Einkünfte damit an das Bürgerspital abgeben - dafür durfte die Ware auch hier verkauft werden..

1877 kaufte die Erste österreichische Spar-Casse beide Häuser und ließ sie zu einem verbauen.

Im April 1945 schlug in das Haus eine Bombe ein und zerstörte es zur Gänze - es musste durch die amerikanische Besatzung gesprengt werden, da es einsturzgefährdet war.

Ausgrabungen

Adresse Ausgrabungscode [1] zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
Landskrongasse 8 190306 Mittelalter Im Jahr 1903 kam ein Mauereck eines neuzeitlichen Vorgängerhauses zum Vorschein sowie mindestens 4 m breite mittelalterliche Straßenreste und Estrichreste unbekannter Zeitstellung.



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Quellen