Hafnersteig 6

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Haus: Hafnersteig 6 Grund-Informationen
Hafnersteig 6 IMG 6916.JPG
Aliasadressen =Hafnersteig 6, =Griechengasse 7
Ehem. Konskriptionsnummer vor 1862: 710 | vor 1821: 754 | vor 1795: 699
Baujahr 17. Jahrhundert, Fassade um 1780
Architekt unbekannt


Das Haus "Zum gelben Adler" - Architektur und Geschichte

Marienstatue mit schmiedeeiserner Rokkokolaterne

Die Fassade des Wohnhauses, das im 17. Jahrhundert erbaut worden war, wurde im 1780 erneuert. In einer Hausnische steht eine Marienstatue mit schmiedeeiserner Rokkokolaterne.

Geht man durch den Gang in den Innenhof des Hauses, bietet sich eine Überraschung: Von hier aus ist der einzige erhaltene gotische Wohnturm Wiens, der eigentlich zu Haus 9 gehört, besonders gut zu sehen. In einer alten Ansicht von Jacob Hoefnagel (1609) waren noch mehrere derartige Türme in Wien zu finden.

Im Innenhof sind außerdem zwei Holztafeln mit ottomanischen Inschriften zu sehen, deren Bedeutung nicht klar ist, denn die Schriftzeichen ergeben keinen Zusammenhang. Eine alte Hausbewohnerin meint, sie seien von den Türken während der Belagerung hier angebracht worden, ein Forscher der Orientalisitik kam jedoch zu dem Schluss, dass es sich hier um Bruchteile eines arabischen Textes handle, etwa einem Gedicht. Die Tafeln dürften als Souvenir von einem Reisenden nach Wien gebracht und hier angebracht worden sein.

Der alte Brunnen, rechts vor dem Tor, hat einen Teil der Wiener mit Wasser versorgt.

Der Platz vor diesem Haus diente zur Versammlung der Bürgermiliz, die anrückte, sobald die Glocken Sturm läuteten.

Der Gelbe Adler

Der Hafnersteig aus Sicht des 19. Jahrhunderts [1]

Die tiefen Keller des Hauses beherbergten ein bekanntes Wirtshaus, den "Gelben Adler", später als "Zum goldenen Adler" bekannt. 1770 gehörte das Wirtshaus einer Frau Rosina Buchwein, die die Büchsenmacher beherbergte. Dort entstand ein - heute nicht mehr bekanntes - Sprichwort: "Er sieht aus wie der Adler im Sauerkrautgassel!" [2] Das Sauerkrautgassel lag damals an der rechten Ecke des Hauses. Das Sprichwort bezeichnete einen Neidhammel, der beim Wohlergehen Anderer gelb vor Galle wurde. [3], [4]

Das Wirtshaus war namensgebend für die Adlergasse, die heute nicht mehr existiert (heute Teil des Schwedenplatzes). [5]

Lokale

El Pulpos

Die alte Bausubstanz des Hauses ist besonders erkennbar, wenn man im spanischen El Pulpo ein mediterranes Menü genießt. Montags wird das Angebot "Tapas all you can eat" geboten, aber auch die Steaks und das Käse Fondue von hier sind als besonders gut beschrieben.[6]

Ausgrabungen

Adresse Ausgrabungscode zeitliche Lagerung Beschreibung der Fundstücke
Hafnersteig 6 197801 Mittelalter Im Sommer 1978 wurden am Hafnersteig Leitungsrohre ausgetauscht. Im Aushub der Künette lagen Tierknochen, zwei Eisennägel und mittelalterliche Keramik aus verschiedenen Jahrhunderten.



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Quellen

  1. Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze Wiens und ihre historisch interessanten Häuser. Gottlieb, Wien, 1883. S. 488
  2. Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze Wiens und ihre historisch interessanten Häuser. Gottlieb, Wien, 1883. S. 488
  3. Realis: Curiositaten und Memorabilien-Lexicon von Wien, Anton Köhler Verlag, Wien, 1846. S. 18
  4. Eugen Meßner: Die Innere Stadt Wien. Ein Beitrag zur Heimatkunde des I. Wiener Gemeindebezirkes. Wien, Österreichische Staatsdruckerei, 1928, S. 19
  5. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 18
  6. http://lokaltipp.at/jsp-content/homepage.jsp?chn=9&id=2326&title=3