Fink, Jodok
Jodok Fink (1853–1929) war ein aus Andelsbuch im Bregenzerwald stammender Landwirt und führender Politiker der Christlichsozialen Partei, der 1918/19 als einer der drei Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung und 1919/20 als erster Vizekanzler der Republik Österreich eine zentrale Rolle in der politischen Neuordnung nach dem Ersten Weltkrieg spielte.[1]
Vorkommen in CityABC
- Jodok-Fink-Platz – Straßenbenennung (8., Josefstadt) vor der Piaristenkirche Maria Treu
- Jodok-Fink-Platz 2 – Gedenktafel (Piaristengymnasium)
- Jodok-Fink-Hof – Gebäudebenennung (9., Maria-Theresien-Straße 5 / Wasagasse 1)
Lebenslauf
Fink entstammte einer Bregenzerwälder Bauernfamilie; nach einem kurzen Besuch des Gymnasiums in Brixen kehrte er auf den elterlichen Hof zurück und blieb sein Leben lang als Landwirt tätig.[2] Seine politische Laufbahn begann in der Gemeindepolitik: 1879 wurde er in den Gemeindeausschuss von Andelsbuch gewählt, von 1888 bis 1897 war er dort Bürgermeister. 1890 zog er in den Vorarlberger Landtag ein und zählte 1893 zu den führenden Köpfen des neu gegründeten christlichsozialen Volksvereins in Vorarlberg.
Seit 1897 war Fink Abgeordneter im Reichsrat in Wien und rückte nach dem Tod Karl Luegers zu einem der einflussreichsten Politiker der Christlichsozialen Partei auf.[3] In den Umbruchsjahren 1918/19 wurde er zu einer Schlüsselfigur der Staatsgründung: Er gehörte dem Staatsrat an, war 1918 einer der drei Präsidenten der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich und trat früh für die Eigenstaatlichkeit Österreichs ein, indem er sowohl den Anschluss an das Deutsche Reich als auch Bestrebungen zur Angliederung Vorarlbergs an die Schweiz ablehnte.[4] 1919 schmiedete er als christlichsozialer Verhandlungsführer eine große Koalition mit der Sozialdemokratie, wurde Vizekanzler im Kabinett Karl Renner und prägte als Kompromissfigur die österreichische Politik in der Phase des Friedensvertrags von Saint-Germain. Nach dem Ende der großen Koalition 1920 blieb er Abgeordneter und Klubobmann der Christlichsozialen und galt bis zu seinem Tod als einflussreicher, wenn auch nicht mehr amtsführender Brückenbauer innerhalb der Ersten Republik; 1925 verlieh ihm die Universität Innsbruck die Ehrendoktorwürde.[5]
Ausführlicher Lebenslauf externe Quellen
- https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Jodok_Fink
- https://de.wikipedia.org/wiki/Jodok_Fink
- https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Jodok_Fink
- https://www.deutsche-biographie.de/gnd120009889.html
- https://vorarlberg.at/web/landtag/-/fink-jodok-dr-jur-h-c-gemeindevorsteher
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Quellen
- ↑ Biografische Grunddaten nach: Wien Geschichte Wiki: Jodok Fink; de.wikipedia.org: Jodok Fink; Austria-Forum: Jodok Fink; Deutsche Biographie: Fink, Jodok.
- ↑ de.wikipedia.org: Jodok Fink, Abschnitt Leben; Deutsche Biographie: Fink, Jodok.
- ↑ Austria-Forum: Jodok Fink; de.wikipedia.org: Jodok Fink.
- ↑ Wien Geschichte Wiki: Jodok Fink; Vorarlberg.at: Biografie Jodok Fink.
- ↑ de.wikipedia.org: Jodok Fink; Deutsche Biographie: Fink, Jodok; Vorarlberg.at: Festrede zum 150. Geburtstag Jodok Finks.
