Erotische Symbole in der Kunst

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Erotische Symbole in der Kunst
In der Kunst wird Erotik verschlüsselt dargestellt. Einige dieser Symbole finden sich in der nachfolgenden Auflistung.


Akelei

Die Heilpflanze steht für den Heiligen Geist, Lebenskraft, Überwindung irdischer Begrenzung, umfassendes Heil, Triumph und Erlösung, war aber aufgrund ihrer Wirkung gegen Frauenleiden auch Symbol für Fruchtbarkeit. Im Altertum war die Akelei der Fruchtbarkeitsgöttin Freya geweiht, im Mittelalter sagte man der Pflanze aphrodisische Kräfte nach. Es hieß, dass - wenn man deren Samen zu Pulver zerrieb und ihre Handflächen damit berührte - eine Frau sofort sexuell erregt sein würde.

Apfel

Die Frucht galt schon in der Antike als Symbol für Fruchtbarkeit und Unsterblichkeit. Iduna, eine altnordische Götting, hütete Äpfel, die ewige Jugend verliehen, die Kelten sagten ihm Erkenntnis und überliefertes Wissen nach. Eva gab Adam im Paradies den Apfel als Verführung, die Form des Apfels erinnert auch an weibliche Brüste, das Kerngehäuse, wenn der Apfel der Länge nach durchgeschnitten ist, an eine Vulva. Er gilt daher als Zeichen für sinnliche Reize und Begierden. Der Reichsapfel verkörpert die Erdkugel und ist Symbol für die Herrscherwürde.

Auster

Das Symbol für die Frau (vaginales Zeichen) findet sich erst ab dem 17. Jahrhundert, vorher wurden Muscheln verwendet.

Biene

Die Biene steht jedenfalls für Fleiß, auch für Tod und Auferstehung. So wurde schon Zeus als Säugling von einer Biene genährt, Honig ist Götterspeise. Im Mittelalter sah man in ihr auch den Geist eines Verstorbenen, träumte man von einer Biene, dann wurde das als Todesahnung gedeutet. Da man in dieser Zeit annahm, dass Bienen ihre Nachfolge aus Blumen einsammelten, galt die Biene auch als Symbol für Jungfräulichkeit und Keuschheit (Jungfrau Maria).

Bock

Der Ziegenbock wurde schon in der Antike mit einem stark ausgeprägten Geschlechtstrieb und sexueller Aktivität und Fruchtbarkeit in Verbindung gebracht. In Abbildungen wurde er mit Menschen oft gemischt dargestellt (Pan, Satyr). Im Mittelalter wurden Hexen oft auf einem Bock (Teufel) reitend dargestellt, in der Bibel wird der Bock geopfert (die Israeliten opfern beim Versöhnungsfest zwei Ziegenböcke - der "Sündenbock" geht in den Sprachgebrauch ein).

Bogen

Der Bogen ist Teil einer Waffe und damit Sinnbild für Krieg und Macht. Zusammen mit Amor ist er Symbol für Fruchtbarkeit und männliche Zeugungskraft.

Delphin

Der Delphin war in der Antike das Symbol für Apollon, dem Herren der Delphine. In der christlichen Kunst ist er Sinnbild des Weiblichen, vielleicht aufgrund eines Übersetzungsfehlers (Ähnlichkeit der griechischen Worte delphis - "Delphin" und delphys - "Schoß"). Im Mittelalter fand der Delphin öfters Verwendung als Wappentier.

Dolch

Im Mittelalter ersetzte der Dolch den Phallus.

Dose

Ein Symbol für das Weibliche.

Eber

Die Darstellung eines Ebers findet sich meist in Form eines Wildschweines (Keilers). Er gilt als Darstellung der männlichen Sexualität und steht für Wildheit und für ungezügelte Naturkraft. Im Gegensatz dazu werden weibliche Schweine meist als Hausschwein dargestellt und symbolisieren die Wollust.

Ei

Das Symbol der Geburt, der Schöpfung, findet sich natürlich im Osterfest. Oft wird mit Eiern auch Potenz und Sexualität assoziiert. In der bildenden Kunst ist das Ei kaum zu finden.

Fleisch

Wurden auf Bildern Würste oder Fleischstücke dargestellt, wurde das mit „Mutwillen des Fleisches“ – also Sexualität – gleichbesetzt. Fleisch kam selten auf den Tisch. Es hieß, dass vor allem Männer durch die Eiweißzufuhr mit verstärkter sexueller Aktivität reagierten.

Geflügel

Symbol für sinnliche Lüste, da im Frühjahr die Paarungswilligkeit von Vögeln deutlich sichtbar war. Vor allem der Hahn assoziiert Manneskraft und stetige Paarungsbereitschaft.

Herz

In der Antike wurde das Herz – neben der Leber – als Sitz des Lebens angesehen, vor allem im Biedermeier entwickelte sich die Darstellung von Herzen als Liebessymbol.

Kiefernzapfen

Symbol für Fruchtbarkeit (so wie „Zapfen“ im Allgemeinen)

Mörser und Stößel

Das alte Sexualsymbol des Mörsers versinnbildlicht das Weibliche. Das Männliche wird durch den Stößel (Pistill) verkörpert.

Muschel

Neben vielen anderen Bedeutungen (bei geschlossener Schale mit Perle wurden sie mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht, geöffnet sind sie auch ein Memento-mori-Symbol) gilt die Muschel als Umschreibung der „weiblichen Scham“.

Pantoffel

aphrodisische, den Geschlechtstrieb stimulierende Wirkung

Pflug

Als Vorbereitung für die Aussaat wird der fruchtbare Schoss der Erde geöffnet. Er gilt damit als Phallisches Symbol.

Raute

Seit dem Altertum Symbol für die Vulva und Verkörperung des weiblichen, empfangenden Prinzips.

Rubin

Altes Symbol der leidenschaftlichen Liebe und der Lebenskraft.

Vogelbauer, Vogelkäfig

Wird in der Kunst ein Jüngling dargestellt, der einer jungen Frau einen Vogelkäfig überreicht, gilt das als erotisches Symbol. Verstärkt wird dieses, wenn der Käfig geöffnet is, um den Vogel freizulassen.

Widder

Symbol für die männliche Zeugungskraft