Elektrizitäts-Gesellschaften

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Am 15.8.1881 stellte Thomas Alva Edison seine neue Erfindung vor, die Glühbirne, sie wurde mit Gleichstrom betrieben. Nikola Tesla erfand zeitgleich den Wechselstrom, der noch heute in Wien sämtliche Lichter und Geräte versorgt. Um Aber Glühbirnen nutzen zu können, ist die Erzeugung von Strom unumgänglich.

1883 fand in Wien die Internationale Elektrizitäts-Ausstellung statt, die zuvor schon in Paris und London große Erfolge gefeiert hatte. Diese neue Energie faszinierte die Wiener, und schon bald wurde der Beschluss gefasst, die Elektrizität zum Antrieb von Motoren, Beleuchtung und Verkehr zu nutzen. Dafür waren Unternehmen erforderlich, die auch fleißig gegründet wurden.

Allgemeine Österreichische Elektrizitäts-Gesellschaft

Der erste Freigeist, der in Wien - am 24.10.1885 - eine Konzession für den Bau und Betrieb einer elektrischen Zentralstation erwarb, war der Ingenieur G. Franz Fischer. Da er sich die Finanzierung nicht zur Gänze leisten konnte - und mit der Stadt entsprechende Verträge geschlossen werden mussten - übertrug er die Lizenz auf die Firma Siemens & Halske. Die erste Zentralstation wurde am 14.9.1889 von der "Allgemeinen Österreichischen Elektrizitäts-Gesellschaft" (AÖEG) in Betrieb genommen, die Anglo-österreichisch Bank war Besitzer der Gesellschaft. Sie befand sich in der Neubadgasse 6.

Aufgrund der hohen Nachfrage entstand, errichtet von Wilhelm Schimitzek, bald eine zweite Station in der Oberen Donaustraße 23-27. Die Gesellschaft hatte das Recht, das "erweitere" Stadtgebiet zu versorgen, also den 19. Bezirk. Unterstationen befanden sich in der Helblinggasse 7 und in der Billrothstraße 2. Erzeugt wurde hier Gleichstrom mit 4 × 110 V. Die AÖEG versorgte die Bezirke 1 bis 5, 7 bis 9 und 16 bis 19.

Wiener Elektrizitäts-Gesellschaft, E-Werk

Schon 1887 kam es zur Gründung eines Konkurrenzunternehmens, der Wiener Elektrizitäts-Gesellschaft (WEG). Die Dampfzentrale befand sich in der Kaunitzgasse 4. Am 30.4.1907 wurde die Gesellschaft in das Städtisches Elektrizitätswerk der Gemeinde Wien integriert. Der hier erzeugte 2000 Volt Wechselstrom musste in 110 V Wechselstrom umgeformt werden. Die W.E.G. lieferte ihren Strom in die Bezirke 6 und 7 sowie Teile des 1., 4. und 5. Bezirkes.

Internationale Elektrizitäts-Gesellschaft

Das dritte konkurrierende Unternehmen war die Internationale Elektrizitäts-Gesellschaft (IEG), Sie ließ ihre Dampfzentrale in der Engerthstraße 199 von Ganz & Co. erbauen. Hier wurde Gleichstrom mit 2 × 110 V erzeugt.

Wiener Stadtwerke Elektrizitätswerk

1897 wurde Karl Lueger Bürgermeister von Wien. Er stellte schnell fest, dass Strom nur reichen Bürgern vorbehalten war, diese nutzten die Energie zur Beleuchtung. Die Stadt erwarb daher 1899 auf Betreiben Luegers eine Konzession für ein Kleinbahnnetz und gründete zusammen mit der Siemens & Halske AG eine Tramway-Gesellschaft. Dieses sollte durch eigenen Strom betrieben werden, so wurde im Mai 1899 entschieden, 18 MW-Dampfkraftwerk für die Abgabe von Licht- und Kraftstrom zu errichten. den ersten Strom (für die Wiener Straßenbahnen) lieferte die neue Firma "Gemeinde Wien – städtisches Elektricitätswerk" am 8.4.1902, einen Monat später wurde Strom für Beleuchtung im Werk Mariahilf erzeugt. Da sich die privaten Unternehmen weiterhin konkurrenzierten und jeder seine eigenen Leitungen durch die Häuser zig, kam es vor, dass drei verschiedene Leitungen von unterschiedlichen Anbietern in einem Haus verfügbar waren. Diesen Wildwuchs beseitigte das das städtisches Elektricitätswerk mit dem Kauf der drei Unternehmen (1907 bis 1914). Damit war der Grundstein für die Harmonisierung der Stromversorgung gelegt.

Wienstrom

Aus den Stadtwerken entstand Wienstrom als Teil des Unternehmens "Wien Energie", es umfasste die städtischen Gaswerken, die Wiener Elektrizitätswerke und die Heizbetriebe Wien, die ab 1994 in "Fernwärme Wien Gesellschaft m.b.H." aufgringen.

Wiener Netze GmbH

Die heutige Wiener Netze GmbH gibt es, nach umfangreichen organisatorischen Änderungen, seit Juli 2013, sie entstand aus der Fusion der Stadtwerke-Betriebe "Wien Energie Gasnetz" und "Wien Energie Stromnetz".

Heute erfolgt die Stromgewinnung überwiegend aus fossil befeuerten kalorischen Kraftwerken in Wien-Simmering und Donaustadt. Es werden aber auch Wasserkraftwerke, Windparks und Photovoltaikanlagen betrieben. Besonders erwähnenswert ist das Biomasseheizkraftwerk in Wien-Simmering, das das größte von Österreich ist.