Die Hinrichtung von Graf Nadasdy

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Sagen und Legenden
Die Hinrichtung von Graf Nadasdy
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Einst lebte ein reicher ungarischer Graf namens Nadasdy in Wien, der sich für die Unabhängigkeit der Ungarn mit anderen Rebellen verschwor. Als das Komplott aufgedeckt wurde, wurde er zum Tode verurteilt. Vor der Enthauptung sollte ihm die rechte Hand (Schwurhand) abgeschlagen werden, so wie man es mit allen Verrätern machte. Leopold der I. ließ jedoch Gnade walten und änderte das Urteil ab – dem Grafen solle die Schmach auf eine abgehackte Hand erspart bleiben, er solle „nur“ den Kopf verlieren.

Man brachte Nadasdy am 27.4.1671 in Begleitung seiner Diener in einen unterirdischen Saal des Rathauses. In diesem Raum stand ein Altar, der mit einem schwarzen Tuch bedeckt war, der Graf musste sich auf einen schwarzen Sessel auf einem schwarzen Teppich setzen. Nachdem ihm sein Lieblingspage den Rock aufgeknöpft hatte, die Haare gerichtet hatte und ihm eine Augenbinde umgelegt hat, wurde noch einmal das Urteil und die Gnade Leopolds vorgelesen. Der Graf schrie siebenmal „Jesus und Maria“, dann hieb ihm der Scharfrichter den Kopf ab.

Drei maskierte Männer legten den blutigen Leichnam in einen Sarg, setzten den Kopf auf den Rumpf und trugen ihn auf den Hof des Rathauses, und präsentierten ihn so dem Volk.

Der wahre Kern der Legende

Genau geschildert ist die Enthauptung des ungarischen Rebellen Graf Nadasdy, die am 30.4.1671 vorgenommen wurde, in der Bürgerstube des Alten Rathauses in der Wipplingerstraße. Graf Franz III. Nadasdy wurde wegen seiner verräterischen Beziehungen zu den ungarischen Rebellen von Leopold dem I. zum Tode durch Enthauptung verurteilt.

Auf dem Bild hier ist zu sehen, dass Nadasdy auf einem Sessel vor dem geöffneten Sarg sitzt, ein Franziskaner hält ihm das Kreuz vor das Gesicht, der Scharfrichter Michael Langmann zieht das Schwert auf, triff aber erst beim siebenten Streich, als Nadasdy „Jesus und Maria“ gerufen hatte. Seine Leiche wurde dann im Hof des Rathauses aufgebahrt.

1669 soll sich der Graf selbst - der Sage nach - als blutiges Vorzeichen im Traum gesehen haben: "Ungarisch gekleidet, ohne Kopf und um den untern Theil des Rumpfes gantz blutig anzusehen". Er soll dieses "Gesicht" selbst in seinem "Geheimen Tagebuch unter dem 11ten Hornung 1669 aufgezeichnet" haben.

Nach seiner Hinrichtung soll der Graf mehrfach in Schloss Pottendorf und im Kloster Loretto als Gespenst gesehen worden sein. "Aus diesem Kloster werden dir die Patres einhellig erzehlen, wie sehr sie von diesem Gespenste, welches seinen vermeinten Kopf unterm Arm träget, beunruhiget werden, wenn sie des Nachts ihre gewöhnlichen Betrachtungen anzustellen haben." ("Monatliche Unterredungen", Leipzig 1731)



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Quellen