Buchbinder

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THEMA: Buchbinder in Wien was ist hier zu finden
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Um das Jahr 1450 wurde in Mainz der Buchdruck von Johannes Gutenberg entwickelt. In Wien entwickelte sich das Buchdruckergewerbe durch die Niederlassung des Rheinländers Johannes Winterbruger, der sich 1492 in der Kugerstraße ansiedelte und hier ein Offizin gründete, das vorwiegend religiöse Bücher druckte.
Durch die Universität und die Gelehrten, die sich schon im Mittelalter in der Stadt ansiedelten, war das Handwerk des Buchbinders in Wien rasch ein angesehenes.

Der Franzband

Auf König Franz I. (Frankreich) ist zurückzuführen, dass ein Buch ganz in Leder gebunden wurde. Eine Bindung dieser Art wird daher "Franzband" genannt. Die billigere Version, nämlich nur den Rücken und die Ecken mit Leder bezogen, nennt sich "Halbfranz". Dazu gibt es aus dem Jahr 1846 eine kleine Anekdote:

"Ein gewisser Herr N. kaufte sich ein Buch, weil er gehört hatte, dass selbes keinem Stande fehlen sollte. Er schickte es zum Buchbinder, um es einbinden zu lassen. Der Buchbinder wusste nicht, wie er es einbinden sollte, fragte deshalb schriftlich den N., ob er es Halbfranz oder Franz eingebunden wolle. Herr N. verstand das nicht, und schrieb daher folgende Antwort: "Binder Er mir's nur halb Franz und halb George ein, denn so heiße ich."[1]


Quellen

  1. J. Hofmann: Alt und Neuer Crackauer, auf Wien berechneter und verbesserter Schreib-Kalender auf das Jahr nach der Geburt Jesu Christi 1846, Band 92, Ueberreuter, Wien, 1846, S. 40