Braillegasse
| Braillegasse (14., Penzing, Breitensee) | |
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Namensgebung und Geschichte
Benannt wurde die Braillegasse am 1. August 1930 nach dem französischen Blindenlehrer Louis Braille (* 4. Jänner 1809 Coupvray, † 6. Jänner 1852 Paris), der als junger Mensch sein Augenlicht verlor und in den 1820er-Jahren das nach ihm benannte Punktschrift-System entwickelte, das blinden Menschen weltweit den Zugang zu Literatur und Bildung eröffnet hat. [1], [2] Damit fügt sich die Gasse in ein kleines thematisches Ensemble naturwissenschaftlicher und technikbezogener Straßennamen in Breitensee: In unmittelbarer Nachbarschaft erinnern die Abbégasse an den Optiker Ernst Abbé und die Torricelligasse an den Physiker Evangelista Torricelli. [3][4][5]
In den 2010er-Jahren erhielt die bisher unbenannte Verkehrsfläche zwischen Altebergenstraße und Braillegasse nördlich der Breitenseer Straße den Namen Klaghofergasse, wodurch die Braillegasse heute noch deutlicher als nördliche Rückgratachse der Siedlung Flötzersteig wahrnehmbar ist. [6]
Lage
Die Braillegasse ist eine ruhige Wohnstraße im 14. Bezirk (Penzing), im Stadtteil Breitensee. Sie liegt in der Gartensiedlung Flötzersteig südlich des Hochquellenwasserbehälters Breitensee und verläuft von der Gottfried-Alber-Gasse bis zur Steinbruchstraße; am nördlichen Rand münden unter anderem die kurze Abbégasse sowie die Torricelligasse in die Gasse. Die Umgebung ist durch Kleingartenanlagen, Siedlungshäuser und einzelne Gewerbebetriebe geprägt, darunter das Schutzhaus „Am Ameisbach“ (Braillegasse 1–3) und das traditionsreiche Restaurant Musil (Braillegasse 14). [7][8][9]
An der Adresse Braillegasse 35 befindet sich der Wasserbehälter Breitensee der I. Wiener Hochquellenleitung, dessen breit gelagerter Schieberkammerbau aus den 1890er-Jahren heute unter Denkmalschutz steht und den nördlichen Abschluss der Gasse markiert. Nördlich davon, bereits an der Abbégasse, liegt das ehemalige Zeiss-Werk mit seiner markanten Observatoriumskuppel, das als Produktionsstätte für optische Geräte errichtet wurde und lange Zeit eines der prägenden Industriebauwerke im Westen Wiens war. [10][11]
Louis Braille
Louis Braille war ein französischer Blindenlehrer, der nach einem Unfall als Kind erblindete und im Alter von sechzehn Jahren das aus sechs Punkten aufgebaute Braille-System entwickelte. Mit dieser taktilen Schrift schuf er die Grundlage dafür, dass blinde Menschen selbstständig lesen und schreiben können; sie wird bis heute weltweit verwendet und in zahllosen Sprachen adaptiert. [12]
Häuser der Gasse
- Braillegasse 1-3, Schutzhaus „Am Ameisbach“ und Kleingartenanlage
- Braillegasse 2
- Braillegasse 3
- Braillegasse 4
- Braillegasse 5
- Braillegasse 6
- Braillegasse 7
- Braillegasse 8
- Braillegasse 9
- Braillegasse 10
- Braillegasse 11
- Braillegasse 12
- Braillegasse 13
- Braillegasse 14, Restaurant Musil
- Braillegasse 15-33
- Braillegasse 16
- Braillegasse 18
- Braillegasse 20
- Braillegasse 22
- Braillegasse 24
- Braillegasse 26
- Braillegasse 28
- Braillegasse 30
- Braillegasse 32
- Braillegasse 34
- Braillegasse 35, Wasserbehälter Breitensee (I. Wiener Hochquellenleitung)
- Braillegasse 36
- Braillegasse 38
- Braillegasse 40
- Braillegasse 42
- Braillegasse 44
- Braillegasse 46
- Braillegasse 48
- Braillegasse 50
- Braillegasse 52
- Braillegasse 54
- Braillegasse 58
- Braillegasse 60
Verkehrsanbindung
- Bus 51A (Haltestelle „Braillegasse“) an der Breitenseer Straße, mit Anschluss zur U3-Station Kendlerstraße.
- Straßenbahn 49 an der Hütteldorfer Straße (Haltestelle „Hütteldorfer Straße/Lützowgasse“); nachts N49.
- Schnellbahn S45 (Station Wien Breitensee) in Gehweite.
Quellen
- ↑ https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Braillegasse
- ↑ Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 1. Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 438
- ↑ Austria-Forum / verschiedene Straßennamen-Verzeichnisse: Eintrag Braillegasse (Breitensee), 1930 benannt nach dem französischen Blindenlehrer Louis Braille (1809–1852).
- ↑ Wien Geschichte Wiki: Penzing (Straßennamen) – Eintrag Braillegasse (benannt nach Louis Braille).
- ↑ Wikipedia: Louis Braille – biografische Angaben zu Leben und Werk.
- ↑ Breitensee: Gasse hat endlich Namen – Bericht zur Benennung der Klaghofergasse als Verbindung zwischen Altebergenstraße und Braillegasse.
- ↑ k.A.: Straßen, Gassen und Plätze von Wien, Wien, 1949, Eintrag Braillegasse (Siedlung Flötzersteig; südlich des Wasserbehälters; Verlauf von der Gottfried-Alber-Gasse zur Steinbruchstraße).
- ↑ Liste der denkmalgeschützten Objekte in Wien/Penzing: Eintrag Braillegasse 35 (Wasserbehälter Breitensee).
- ↑ Diverse Lokal- und Vereinsseiten (u. a. Schutzhaus Am Ameisbach, Restaurant Musil) zu den Adressen Braillegasse 1–3 und 14.
- ↑ Wikipedia: Pumpwerk Breitensee; Liste der denkmalgeschützten Objekte in Wien/Penzing – Wasserbehälter Breitensee an der Braillegasse 35.
- ↑ Zeiss-Werk, Wien Penzing (diverse topografische und industriegeschichtliche Webseiten) zu Bauzeit, Nutzung und Lage des Werkskomplexes.
- ↑ Wikipedia: Louis Braille – Entwicklung der Brailleschrift und ihre Bedeutung für die Blindenbildung.
