6. Bezirk - Mariahilf

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6. Bezirk - Mariahilf
Mariahilf Bezirksteile.png
Der sechste Bezirk, Mariahilf, wurde 1850 - damals noch als 5. Bezirk - aus den Vorstädten Gumpendorf, Magdalenengrund und Windmühle, sowie einen Teil der Orte Laimgrube und Mariahilf (der andere Teil wurde dem 7. Bezirk zugerechnet) gebildet. Als Margareten von der Wieden abgetrennt wurde, und damit der 5. Bezirk Margareten wurde, wurde Mariahilf zum sechsten Bezirk.


Das Bezirkswappen

Das Wappen von Mariahilf

Das Wappen wurde 1904 von Hugo Gerard Ströhl entworfen und beinhaltet die Grundgerichtssiegeln der ehemaligen Vorstädte. [1]

Mariahilf

In der Mitte ist ein Herzschild zu sehen, das ein braunes Schiff auf wogendem Gewässer zeigt. Das Schiff steht für den früheren Namen der Vorstadt, sie wurde auch "im Schiff" genannt. Am Heck weht eine goldene Fahne mit Doppeladler, an Deck steht in einer goldenen Rüstung ein Ritter, laut Interpretation von Ströhl handelt es sich um Don Juan d'Austria, er hält in seiner rechten Hand das goldene Schwert. Don Juan d'Austria soll am 7. Oktober 1571 in der Seeschlacht bei Lepanto gegen die Türken gesiegt habe, die heilige Maria hatte ihm der Legende nach dabei geholfen.

Laimgrube

Links oben (heraldisch rechts) sieht man einen braunen gekleideten Mönch, es handelt sich um den Heiligen Theobald. Er steht auf grünem Boden und zeigt auf die Theobaldkirche, die Mitte des 15. Jahrhunderts dem Mönch geweiht worden war (die Vorgängerkapelle aus dem Jahr 1349 war noch der Heiligen Katharina und ihm gewidmet). Zu seiner rechten Seite steht ein Altar mit Kruzifix

Windmühle

Rechts oben (heraldisch links) sieht man wieder den heiligen Theobald, diesmal im Bischofsornat. Wieder sieht man hier die Theobaldkirche, und einen Teil des dazugehörigen Klosters, das am Grund der Vorstadt Laimgrube stand.

Magdalenengrund

Magdalenengrund1

Links unten sieht man die Heilige Maria Magdalena im blauen Mantel, die unter dem Gekreuzigten kniet. Nach ihr wurde die Vorstadt genannt.

Gumpendorf

Rechts unten sind drei Lilien in gelber und schwarzer Farbe zu sehen, es handelt sich dabei um das ehemalige Wappen der Familie Muschinger, die im 16. Jahrhundert (ab 1540) die Herrschaft von Gumpendorf war.

Bevölkerungswachstum der Vorstädte

Die Bevölkerung in den Vorstädten nahm stetig zu, bis zur Eingliederung in Wien konnten 1.125 Häuser gezählt werden. [2]

Jahr Laimgrube Windmühl Mariahilf Magdalenengrund Gumpendorf Obere Windmühl SUMME
1591 96 - - - 65 - 161
1736 80 40 144 28 65 - 357
1776 91 39 135 36 135 - 436
1779 124 42 139 36 139 - 480
1783 140 54 139 36 165 - 534
1795 172 64 157 37 194 19 643
1800 174 64 157 37 195 19 646
1803 175 65 157 38 220 19 674
1805 178 67 157 38 241 20 701
1812 184 68 158 38 288 21 757
1816 185 70 160 38 319 21 793
1829 190 70 164 39 352 37 852
1833 196 72 156 38 414 38 914
1847 203 72 158 38 552 38 1061
1857 206 72 158 38 589 38 1101
1861 214 72 158 38 605 38 1125



Quellen

  1. Erich Domitz: 6. Bezirksmuseum Mariahilf, Wiener Geschichtsblätter, Beiheft 5/2011, Wien 2011, S. 47
  2. Hubert Kaut: Das Wiener Heimatbuch - Mariahilf. Verlag Austria Press Wien, 1963, Wien. S. 112