20. Bezirk - Brigittenau

Aus City ABC

Bezirke Wiens
20., Brigittenau
Die Brigittenau liegt auf der Insel zwischen Donau und Donaukanal.

Das Gebiet hieß früher Unterer Werd sowie Wolfsau/Schottenau; nach der Brigittakapelle (1645–1651) bürgerte sich der Name Brigittenau ein. Die Donauregulierung 1868–1875 schuf viel Bauland; ab 1850 war das Gebiet Teil der Leopoldstadt und wurde am 24. März 1900 als eigener 20. Bezirk abgetrennt (inkl. Teilen von Zwischenbrücken).

Seither prägten Industrie, Bahnanlagen (v. a. Nordwestbahnhof) und dichter Wohnbau den Arbeiterbezirk. Seit den 1990ern wandeln Großprojekte wie Millennium City/Tower und die Entwicklung des Nordwestbahnhof-Areals das Bezirksbild.

Die Geschichte im Überblick

Timeline (kurz)

1645–1651
Bau der Brigittakapelle; Namensgebung „Brigittenau“.
1868–1875
Donauregulierung: Neulandgewinn in der Brigittenau.
1874
Eröffnung der Kaiser-Franz-Josephs-Brücke (heute Floridsdorfer Brücke).
24.03.1900
Abtrennung von der Leopoldstadt; 20. Bezirk Brigittenau entsteht.
1905
Männerwohnheim Meldemannstraße eröffnet.
11.02.1913
Franz Schuhmeier in der Halle des Nordwestbahnhofs ermordet.
1924
Winarsky-Hof (kommunale Wohnhausanlage) übergeben.
1999
Millennium Tower fertiggestellt.
seit 2018/…
Nordwestbahnhof: Zwischennutzung, neues Stadtquartier bis ca. 2035 geplant; neue Straßenbahnlinie 12 durch das Areal ab 2025 vorgesehen

Zwischenbrücken

Das Areal gehörte einst zum Unteren Werd, zwischen dem Donaustrom und dem mittleren Donauarm. Als man Brücken über die beiden Flüsse legte, entstand der Name, "Zwischenbrücken". Als die Donau 1871 reguliert wurde, verschwand der mittlere Donauarm und damit auch ein Großteil der Ortschaft. An seiner Stelle entstand am nun neuen linken Donauufer die Siedlung "Mühlschüttel". In die Brigittenau gehörte der Bereich erst seit 1850, damals allerdings noch dem 2. Bezirk; im Jahr 1900 wurde durch die Teilung des 2. Bezirks Brigittenau ein eigenständiger Bezirk. [1], [2] 1905 wurde in Zwischenbrücken eine Allerheiligenkapelle errichtet, die 1945 zerstört wurde. Das ehemalige Hochaltarbild der Kapelle von Joachim Sandrart wurde ins Schottenstift transferiert.

Lage des Bezirks

Der Bezirk ist eine Insel zwischen Donaukanal (im Westen) und der Donau (Osten) und hat eine Grundfläche von 5,67 km². Die Nachbarbezirke sind:

  • Südlich: die Leopoldstadt (2.)
  • gegenüber über den Kanal der Alsergrund (9.),
  • über die Donau Floridsdorf (21.).

Bezirkswappen

Geteilter Schild:

  • Oben: silberner Anker auf Blau – Symbol für Donau/Donaukanal und Schifffahrt.
  • Unten: Zunge mit Heiligenschein und fünf Sternen – Attribut des hl. Johannes Nepomuk, Patron der Brücken; steht für den historischen Bezirksteil Zwischenbrücken.

Besondere Orte

  • Brigittakirche & Brigittaplatz (neugotisch, Friedrich von Schmidt; Bezirksidentität).
  • Millennium City / Millennium Tower (202 m; Handelskai, 1999).
  • Hannovermarkt (größter Markt des Bezirks).
  • Stadtentwicklungsgebiet Nordwestbahnhof (ca. 44 ha; neuer Stadtteil in Entstehung).
  • Traumazentrum Wien – Standort Brigittenau (ehem. UKH Lorenz Böhler).
  • Brigittenauer Brücke & Floridsdorfer Brücke – wichtige Donauquerungen mit Zugang zur Donauinsel.
  • FH Technikum Wien (Höchstädtplatz) & TGM – Technologisches Gewerbemuseum (Wexstraße).

Bekannte Persönlichkeiten

  • Anton Karas (1906–1985) – Zitherspieler (Der dritte Mann); geboren Leystraße 46.
  • Sel. Maria Restituta (Helene Kafka) (1894–1943) – Ordensschwester & NS-Opfer; in der Brigittenau aufgewachsen, Erstkommunion & Firmung in St. Brigitta.
  • Peter Patzak (1945–2021) – Filmregisseur (Kottan ermittelt); in der Brigittenau aufgewachsen.

Video

https://www.youtube.com/watch?v=laVGfxiQruM

YouTube • Wien
Mein Brigittenau, ein Film von Chico Klein

Quelle: YouTube • Direktlink


Weiterführendes

→ Zahlreiche Details des 20. Bezirks können über die Seite Kategorie:20. Bezirk gefunden werden.

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  1. Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien. Bd. 6., Kremayr & Scheriau, Wien 1992, S. 719-720
  2. Richard Groner: Wien wie es war, vollst. neu bearb. von Felix Czeike, Verlag Molden, Wien-München, 1965, 5. Auflage, S. 676f