Stephansdom: Das Gnadenbild der Maria Pötsch

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Das wundersame Gnadenbild der Maria Pötsch Relevante Orte: Stephansdom
Wien - Stephansdom, Maria-Pötsch-Altar.JPG


Am Hochaltar des Stephansdoms befand sich seit dem 1.12.1697 ein Gnadenbild der Maria Pötsch.

Das eigentlich unauffällige, ja sogar primitiv gemalte Bild war 1676 ein für einen ungarischen Bauern namens Cigri geschaffen worden, doch er konnte schlussendlich den Kaufpreis nicht bezahlen. So ging das Bild in Besitz eines Lorenz Hurter über, der es der Kirche in Pötsch (Poecz in Nordungarn) schenkte. In der Landkirche hing das Bild, ohne dass ihm viel Beachtung geschenkt wurde - bis eines Tages ein Bauer Tränen in den Augen des Bildnisses wahrnahm. Die Tränen versiegten manchmal, doch kamen dann wieder zum Vorschein, und sorgte dafür, dass nun ein reger Zustrom zu der Mariendarstellung folgte.

Das kam auch hohen Herren in Wien zu Ohren, General Graf von Corbelli sorgte dafür, dass das Bild nach Wien geholt wurde. Schließlich landete es im Stephansdom und wurde dort mit einer diamantenen Rose, einer "rosa mystica" geschmückt.

Auch im Dom sah man Tränen fließen, vor allem, wenn sich ein Türkenkrieg ankündigte, so war der Sieg bei Zenta am 11.9.1697 (Prinz Eugen besiegte an der Theiß die Osmanen) der Legende nach ihr zu verdanken. Es sind aber weitere wunderliche Geschichten zu dem Bild bekannt.

So soll der dunkle Fleck auf dem Bild von einem protestantischen Unteroffizier verursacht worden sein, er hatte das Bild berührt und nasse Finger bekommen. Sofort wischte er sich den - vermeintlich vom Schweiß nassen - Finger an seinem Rock ab und berührte abermals die Wange der Maria. Dabei entstand plötzlich der Fleck. Der Soldat bekam einen großen Schrecken, aber in ihm entstand ein großer Glaube, sodass er zur katholischen Kirche übertrat.

Die Maria Pötsch galt aber auch als Schutz vor Feuer. Hatte man von der Turmstube aus ein Feuer in Wien entdeckt, wurde sofort eine rote Fahne mit dem Bildnis der Maria Pötsch auf die Seite des Turms gehisst, in dessen Richtung das Feuer entdeckt wurde.

Letztlich wurden Paria Pötsch auch heilende Kräfte zugeschrieben. Sie wurde bei Viehseuchen, wie der bei Himberg, angerufen und bei Krankheiten oder Kopfschmerzen reichte, ein Bändchen an das Gemälde zu hängen, das man danach an die verletzte oder schmerzende Stelle legte, die dann bald heilte.

Heute (seit 1945) ist das Bildnis unter dem spätgotischen Öchsel-Baldachin zu finden. [1]


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  1. Die Sagen und Legenden der Stadt Wien, herausgegeben von Gustav Gugitz, Wien 1952, Nr. 73, S. 90f