Berggasse

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Rabenstein

An der Kreuzung Porzellangasse / Berggasse / Schlickgasse befand sich einst der "Rabenstein" eine Wiener Hinrichtungsstätte. die schon vor 1270 genutzt wurde. Die Stätte, die auch als "Wiener Hochgericht" bezeichnet wurde, bestand aus einem gemauerten Podest, auf dem eine viereckige Säule stand.

Er bestand aus einer hohen, runden, gemauerten Plattform, die durch eine Tür und über Stufen zugänglich war. Oben stand der Galgen, doch wurden dort auch Strafen wie Köpfen, Rädern und Brandmarken vollzogen. Als man 1747 den Galgen vom Wienerberg in die Roßau verlegte, wurde der Rabenstein vergrößert. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts fanden überwiegend hier die Hinrichtungen statt, eine der letzten (nachdem Joseph II. bereits die Todesstrafe abgeschafft hatte) am 10. März 1786 (Mörder Franz von Zahlheim). Am 25. August begann man mit dem Abbruch des Rabensteins. Das Glacis vor dem Schottentor wurde als Hinrichtungsstätte auch danach wiederholt genutzt. Am 31. Jänner 1818 wurde hier der Räuber Johann Georg Grasel gehängt. Militärexekutionen im Jahr 1848 wurden unweit der Elendbastion im Stadtgraben ausgeführt. Die Deutsche Allgemeine Zeitung berichtete am 20. November 1848 von der Hinrichtung des Oberkommandanten der Nationalgarde Wenzel Messenhauser im Stadtgraben vor dem Neutor beziehungsweise zwischen Neutor und Schottentor am 16. November. Ein großes Holzkreuz aus dem 15. Jahrhundert, das aus der Umgebung des Rabensteins stammen soll, hängt jetzt im Presbyterium der Servitenkirche. Eine ebenso ehemals in der Nähe aufgestellte Steingruppe (Maria, den Leichnam Christi auf dem Schoß haltend) wurde entfernt. Der Rabenstein befand sich in der Nähe der Holzlegestätte in der Roßau, etwa im Schnittpunkt der Türkengasse mit der Schlickgasse.

In dieser Gegend erbaute 1856 der General Franz Heinrich Schlick zu Bassano und Weißkirchen sein Palais (Schlickpalais [9, Türkenstraße 25]). Damit begann die Verbauung des Glacis (Neu-Wien).