Wienerwald
Der Wienerwald
Die hügelige Landschaft im Westen von Wien war einst dicht besiedelt. Hier lagen Bauerndörfer und kleine Klöster,
Das 45 km lange und 20 bis 30 km breite Mittelgebirge ist der nördlichste und gleichzeitig östlichste Punkt der Alpen. Das Gebirge war bis vor 50 Millionen Jahren das Ufer des Ur-Ozeans, man findet daher immer noch Relikte wie Ammoniten, Muscheln, Haizähne und Schnecken im Gestein. Besiedlungen sind bereits um 200 vor Christus nachweisbar, damals war der Wienerwald Teil des Königreichs von Noricum, dessen Hauptstadt Noreia wahrscheinlich um Neumarkt in der Steiermark oder im kärntnerischen Sankt Veit an der Glan lag.
Erst als Wien sich langsam zur Hauptstadt entwickelte, entstand der Bedarf nach nahe gelegenen Jagdgebieten und auch Brennholz wurde benötigt. Der Adel erwarb also die Häuser und Gebiete und löste sie auf, um die Landschaft zu bewalden. Bis ins 19. Jahrhundert wurde der Wald genutzt - aus den Föhren wurde Pech zur Herstellung von Lack gezapft, Kalk, Gips und Sand wurde abgebaut, an den Flüssen siedelten sich zur Nutzung der Wasserkraft Mühlen und Schmieden an.
Als das Habsburgerreich um 1870 schwer verschuldet war, wurde überlegt, das Gebiet zu roden, das Holz sollte die Kassa aufbessern, der Holzhändler Moriz Hirschl hatte sogar schon den Zuschlag erhalten. Die Öffentlichkeit rebellierte gegen das Vorhaben, besonders Josef Schöffel, der Bürgermeister von Baden, galt als Kämpfer für die Erhaltung des Waldgürtels. Schließlich gelang es, das Gebiet zu erhalten, das heute noch als Erholungsraum der Wiener für Spaziergänge genutzt wird.[1]
Quelle
- ↑ Wiener Geschichtsblätter, Wien Archiv, Geschichte Wiens, Blatt W06050