Kriminalfall: Selbstmord im Laurenzerkloster
Johann Mayrhofer, Selbstmord im Laurenzerkloster
Johann Baptist Mayrhofer (22.10.1787-5.2.1836) wuchs als Sohn eines Gerichtsprokurators in Oberösterreich auf. Zum Studium der Rechtswissenschaften und Theologie ging er nach Wien, und lernte dabei Theodor Körner kennen. Von 1814 an, bis zu seinem Lebensende, arbeitete er beim „K.K. Bücher-Revisionsamt“ in der Postgasse 17 und zensurierte im Rahmen der staatlichen Zensur des Metternich-Regimes Bücher, obwohl das seiner Gesinnung widersprach. Ebenfalls 1814 lernte er Franz Schubert kennen, mit dem er zwischen 1818 und 1821 in einer Wohngemeinschaft lebte. Schubert hat einige Gedichte von Mayrhofer als Vertonung seiner Lieder verwendet, wie das „Lied eines Schiffers an die Dioskuren“ oder „Der zürnenden Diana“.
Mayrhofer hatte stets einen Hang zur Melancholie, klagte über schlechtes Befinden und unternahm 1830 einen Selbstmordversuch; Man rettete ihn damals aus der Donau.
1836 stürzte er sich schließlich aus dem Fenster des dritten Stocks seiner Arbeitsstätte. Er dürfte einen depressiven Schub erlitten haben, der ihn zu dieser Entscheidung getrieben hatte.
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