Am Hof

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Namensgebung und Geschichte

„Am Hof“ ist einer der ältesten Plätze Wiens. Hier war schon ein Teil des römischen Vindobonas (bei Grabungen wurden Nachweise für Werkstätten und Kasernen gefunden) – und der Standort der ersten Residenz der Babenberger. Heinrich Jasomirgott hat 1155 hier seinen Palast errichten lassen, und Kaiser Barbarossa empfangen, als dieser auf dem Weg zum dritten Kreuzzug war.

Auch die Minnesänger Reinmar von Hagenau und Walther von der Vogelweide (1200) waren hier zu Gast, regelmäßig fanden hier Minnesang-Wettbewerbe statt. Walther von der Vogelweide verewigte den Hof in seinem Lied: „Das ist der wunnigliche Hof ze Vienne“.

Eingegrenzt war der Hof durch die römischen Stadtmauern und das Tor zur Juden-stadt. Ab 1280 übersiedelte der Hofstaat in die Hofburg – danach wurde das Gelände als Marktplatz für den Verkauf von Fisch und Krebsen verwendet. Ab 1418 wurden auch andere Waren, wie Obst Gemüse und Bäckereien verkauft.

Einen Teil erhielten die Karmeliter, die um 1400 die Klosterkirche erbauen ließen (und dann 1554 den Karmelitern übergaben).

1463 wurde hier der Bürgermeister der Stadt Wien hingerichtet – und auch Graf Hardegg wurde hier geköpft, weil er die Festung Raab kampflos den Türken überlas-sen hatte. (Die Grafen von Hardegg waren Protestanten und dürften Intrigen zum Opfer gefallen sein).

Bis Ende 1848 standen hier 2 riesige Gaskandelaber – an einem von beiden wurde Graf Latour gehängt. Danach wurden beide Lampen entfernt und durch die heutigen ersetzt.

Der Hof kam auch im Film der Dritte Mann vor – die Litfaßsäule ist der Eingang zur Wiener Kanalisation. (In Wahrheit stieg das Filmteam über die Öffnung bei der Secession ein – es gab auch nur einen Drehort – nämlich in der Sammelkammer nahe dem Naschmarkt)


Markttreiben Am Hof

Im 14. Jahrhundert wurde der Platz als Seefisch- und Krebsmarkt genutzt. Das städtische Rentenbuch aus dem Jahr 1418 schrieb sogar vor, dass Seefisch nur mehr hier verkauft werden dürfe – und nicht, wie bisher, Am Hohen Markt (dem Fischmarkt). Auch Obst, Gemüse und Backwaren wurden hier angeboten.

Nachdem 1753 eine Regierungsverordnung eine Bereinigung des Marktwesens bekannt gab, wurden die Waren schrittweise auf andere Marktplätze verlegt – Grünzeug wurde ans „Schanzl“ verlegt, der Fischmarkt an den Donaukanal, Am Hof blieb nur das Backwerk.

Zwischen 1842 und 1918 befand sich am Hof ein beliebter Christkindelmarkt, seit einigen Jahren ist dieser Markt wieder aufgelebt.

1973 entstand hier der Flohmarkt, der 1977 aus Platzgründen auf den Naschmarkt übersiedelt ist. Freitag und Samstag wird zwischen März und November ein Kunst und Antiquitätenmarkt abgehalten



Die Häuser des Platzes


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