Obere Weißgerberstraße 24
Stein des Gedenkens - Maimonides Institut
Vor dem Haus befindet sich ein Erinnerungszeichen an die Gewalt des Nationalsozialismus, ein Stein des Gedenkens für das Maimonides Institut. Er wurde am 13.11.2011 gelegt. Seine Inschrift besagt: 1938 - 1945 beraubt, vertrieben, ermordet Hier war das Maimonides-Institut Dr. Abel Kaminka 1936 lebten dreißig jüdische Personen im Haus. Obere Weißgerberstraße 24 2011 Maimonides Institut Dr. Abel Kaminka. Weitere 31 jüd. BewohnerInnen wohnten 1938 im Haus
Rudolf Hönigsfeld (21. August 1902 in Auspitz, Südmähren – 23. März 1977 in Wien) war ein österreichischer Architekt. Von 1925 an wohnte er und hatte sein Atelier in Wien 3., Obere Weißgerberstraße 24. (An dieser Adresse wurde in Lehmanns Wiener Adressbuch zuletzt 1939 die Beamtin Elisabeth Hönigsfeld verzeichnet.) Er soll damals der KPÖ angehört haben;[1] dies könnte seine geringe Beauftragung nach 1945 erklären, da Kommunisten speziell in der Nachkriegszeit, als Österreich zum Teil von der Roten Armee besetzt war, von der großen Mehrheit der Österreicher abgelehnt wurden. Er soll „die Nazizeit in Österreich als Obdachloser auf der Straße“ überlebt haben.[2] Im von Friedrich Stadler herausgegebenen Werk Vertriebene Vernunft wurde er in einem Text von Friedrich Achleitner in der Liste jener angeführt, die Österreich in der Zeit des Nationalsozialismus (zu) verlassen hatten.[3] Später gab Achleitner an, Hönigsfeld habe die Jahre 1942–1945 als „U-Boot“ in Wien überlebt. Hönigsfeld wurde wohl aus rassischen wie auch politischen Gründen vom NS-Regime verfolgt und überlebte nur durch Glück. In der Gedenkstätte Yad Vashem in Israel wird in der Abteilung für mündliche Zeugenaussagen die 1975 in Wien protokollierte Aussage vermutlich dieses Rudolf Hönigsfeld (es gab einen in der NS-Zeit ermordeten Mann gleichen Namens im heutigen Tschechien) aufbewahrt, die mit dem Titel „Aktion Gildemeester“ – als U-Boot in Wien versehen wurde.[4] Hönigsfeld starb 1977. Er wurde eingeäschert, die Asche am 1. April 1977 im Urnenhain der Feuerhalle Simmering in Wien (Abt. 7, Ring 2, Gruppe 5, Nr. 19) bestattet.[5]