Wo die Kuh am Brett spielt: Unterschied zwischen den Versionen
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<div class="display-5" style="text-transform: uppercase; letter-spacing: 1px"">Legende der Kuh, die am Brett spielt </div> | |||
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'''Relevante Orte: [[Bäckerstraße 12]]''' | |||
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Der Stadtrichter Hieronymus Kuh war Eigentümer des Hauses. Er spielte gern mit seinem Freund Hans Kagelwidt, dem Rat des Herzogs Rudolf IV, einige Partien des Brettspiels Dame. In Wien munkelte man schon über das tägliche Auftauchen von Kagelwidt in der Bäckerstraße, man rätselte, ob wirklich nur das Damespiel, die Gesellschaft des Richters oder doch die Tochter namens Trude die Ursache sei. | |||
Eines Tages kam Kagelwidt etwas zu früh – Hieronymus war noch unterwegs. Hans wartete im Hof, genoss den Duft eines Rosenstrauches, als plötzlich die Tochter von Kuh vor ihm stand. Verlegen brach er eine Rose ab und steckte sie dem Mädchen an. | Eines Tages kam Kagelwidt etwas zu früh – Hieronymus war noch unterwegs. Hans wartete im Hof, genoss den Duft eines Rosenstrauches, als plötzlich die Tochter von Kuh vor ihm stand. Verlegen brach er eine Rose ab und steckte sie dem Mädchen an. | ||
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Hieronymus Kuh engagierte also einen Maler, der unter einem Verdeck die Hausbemalung vornahm. Die feierliche Enthüllung fand nun am Sonntag, vor dem Verlobungsmahl, statt. Der Maler zog nach dem vereinbarten Zeichen an einer Schnur – enthüllte das Werk und verursachte lautes Gelächter bei den Schaulustigen: Alle sahen die Kuh am Brett. Die wenig erfreute Familie Kuh beruhigte sich erst wieder, als der Maler ein zweites Mal eine Schnur zog, und das echte Hauszeichen - ein rosen-umranktes Spielbrett – zeigte. Verwunderlich ist nur, dass das heute sichtbare Bild wieder eine Kuh zeigt… <ref>J. Gebhart: Österreichisches Sagenbuch, Lauffer & Stolp, 1862, Wien. S. 14f</ref> | Hieronymus Kuh engagierte also einen Maler, der unter einem Verdeck die Hausbemalung vornahm. Die feierliche Enthüllung fand nun am Sonntag, vor dem Verlobungsmahl, statt. Der Maler zog nach dem vereinbarten Zeichen an einer Schnur – enthüllte das Werk und verursachte lautes Gelächter bei den Schaulustigen: Alle sahen die Kuh am Brett. Die wenig erfreute Familie Kuh beruhigte sich erst wieder, als der Maler ein zweites Mal eine Schnur zog, und das echte Hauszeichen - ein rosen-umranktes Spielbrett – zeigte. Verwunderlich ist nur, dass das heute sichtbare Bild wieder eine Kuh zeigt… <ref>J. Gebhart: Österreichisches Sagenbuch, Lauffer & Stolp, 1862, Wien. S. 14f</ref> | ||
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== Quellen == | == Quellen == |
Version vom 28. September 2024, 09:12 Uhr
Der Stadtrichter Hieronymus Kuh war Eigentümer des Hauses. Er spielte gern mit seinem Freund Hans Kagelwidt, dem Rat des Herzogs Rudolf IV, einige Partien des Brettspiels Dame. In Wien munkelte man schon über das tägliche Auftauchen von Kagelwidt in der Bäckerstraße, man rätselte, ob wirklich nur das Damespiel, die Gesellschaft des Richters oder doch die Tochter namens Trude die Ursache sei.
Eines Tages kam Kagelwidt etwas zu früh – Hieronymus war noch unterwegs. Hans wartete im Hof, genoss den Duft eines Rosenstrauches, als plötzlich die Tochter von Kuh vor ihm stand. Verlegen brach er eine Rose ab und steckte sie dem Mädchen an.
Das Brettspiel verlief unkonzentriert, bis Hans sich ein Herz fasste, und seinen Freund um die Hand seiner Tochter Trude bat. Trude willigte freudig ein, und schlug vor, bei der Verlobungsfeier auch gleich die Namensgebung des Hauses vorzunehmen, was bisher verabsäumt wurde. Man einigte sich auf den Namen des Brettspiels.
Hieronymus Kuh engagierte also einen Maler, der unter einem Verdeck die Hausbemalung vornahm. Die feierliche Enthüllung fand nun am Sonntag, vor dem Verlobungsmahl, statt. Der Maler zog nach dem vereinbarten Zeichen an einer Schnur – enthüllte das Werk und verursachte lautes Gelächter bei den Schaulustigen: Alle sahen die Kuh am Brett. Die wenig erfreute Familie Kuh beruhigte sich erst wieder, als der Maler ein zweites Mal eine Schnur zog, und das echte Hauszeichen - ein rosen-umranktes Spielbrett – zeigte. Verwunderlich ist nur, dass das heute sichtbare Bild wieder eine Kuh zeigt… [1]
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Quellen
- ↑ J. Gebhart: Österreichisches Sagenbuch, Lauffer & Stolp, 1862, Wien. S. 14f