Augustinkapelle: Unterschied zwischen den Versionen
(Die Seite wurde neu angelegt: „Augustinkapelle (St. Augustin, fälschlich auch Rochuskapelle genannt; 4, auf dem Bürgerspital-Gottesacker). 1683 wurde im Zuge der Zweiten Osmanischen Belagerung auf dem Bürgerspital-Gottesacker eine Kapelle zerstört, die vermutlich erst nach 1640 erbaut worden war. Ende 1698 oder Anfang 1699 begann das Bürgerspital auf dem Friedhof eine neue Kapelle zu bauen, wogegen der Stadtobrist Ernst Rüdiger Graf Starhemberg protestierte, da sich der Bau inne…“) |
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Augustinkapelle (St. Augustin, fälschlich auch Rochuskapelle genannt; 4, auf dem Bürgerspital-Gottesacker). | == Augustinkapelle (St. Augustin, fälschlich auch Rochuskapelle genannt; 4, auf dem Bürgerspital-Gottesacker).== | ||
Am Gottesacker des Bürgerspitals (auch: Armensünder-Gottesacker) befand sich schon um 1640 eine Kapelle, die 1683, während der zweiten Türkenbelagerung, zerstört wurde. | |||
Die Neuerrichtung wurde 1698/99 durch das Bürgerspital begonnen, obwohl durch den Stadtobrist Ernst Rüdiger Graf Starhemberg dagegen protestierte wurde. Grund für diesen Protest war der ungünstig gewählte Standort, dieser befand sich in der - für die Fortifikation - gesperrten Zone. Da der Bau trotzdem fortgeführt wurde, einigte man sich darauf, dass die Kapelle möglichst niedrig sein sollte. | |||
Bis 1713 wurde die Kapelle durch den Spitalsmeister Augustin von Hierneyß verwaltet, nach seinem Tod ging diese Pflicht auf seinen Schwiegersohn Christoph Friedrich Schmied von Mayenberg über. Ab 1724 war in der Kapelle der Sitz der Bruderschaft "Maria-Seelen-Hilf", sie erhielt 1727 die erzbischöfliche Bestätigung. | |||
1737 wurde die Kapelle St. Augustin vergrößert. 1784 verordnete Josephs II. die Schließung der Friedhöfe, die innerhalb des Linienwalls lagen, damit wurde auch dieser Gottesacker aufgelassen, die Kapelle wurde entweiht und abgebrochen. | |||
File:Augustinkapelle | Übrig blieb von dem kleiner Kirchlein nur eine Pieta mit dem Namen "Die trauernde Maria mit dem toten Heiland im Schoß", die Skulptur war ein Werk eines Schülers von Georg Raphael Donner. Sie gelangte im 19. Jahrhundert in den Besitz des Margaretner Sammlers Franz Haydinger. | ||
File:Augustinkapelle Wien Museum Online.JPG<ref>Salomon Kleiner (Zeichner), Johann August Corvinus (Kupferstecher), Johann Andreas d. Ä. Pfeffel (Verleger), "Prospect des Bürgerl. Spitahls-Gotts-Acker nebst der Capelle S. Rochi" (Karlskirche und Bürgerspital-Gottesacker mit der Augustinkapelle), aus: Wahrhafte und genaue Abbildung (...), 4. Teil, Abb. 20, 1737, Wien Museum Inv.-Nr. 31142, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/59347/)</ref> | |||
[[Kategorie:4. Bezirk - verschwundenes Wien]] | |||
[[Kategorie:4. Bezirk - Kirchen]] | |||
== Quellen == |
Version vom 25. August 2024, 08:28 Uhr
Augustinkapelle (St. Augustin, fälschlich auch Rochuskapelle genannt; 4, auf dem Bürgerspital-Gottesacker).
Am Gottesacker des Bürgerspitals (auch: Armensünder-Gottesacker) befand sich schon um 1640 eine Kapelle, die 1683, während der zweiten Türkenbelagerung, zerstört wurde.
Die Neuerrichtung wurde 1698/99 durch das Bürgerspital begonnen, obwohl durch den Stadtobrist Ernst Rüdiger Graf Starhemberg dagegen protestierte wurde. Grund für diesen Protest war der ungünstig gewählte Standort, dieser befand sich in der - für die Fortifikation - gesperrten Zone. Da der Bau trotzdem fortgeführt wurde, einigte man sich darauf, dass die Kapelle möglichst niedrig sein sollte.
Bis 1713 wurde die Kapelle durch den Spitalsmeister Augustin von Hierneyß verwaltet, nach seinem Tod ging diese Pflicht auf seinen Schwiegersohn Christoph Friedrich Schmied von Mayenberg über. Ab 1724 war in der Kapelle der Sitz der Bruderschaft "Maria-Seelen-Hilf", sie erhielt 1727 die erzbischöfliche Bestätigung.
1737 wurde die Kapelle St. Augustin vergrößert. 1784 verordnete Josephs II. die Schließung der Friedhöfe, die innerhalb des Linienwalls lagen, damit wurde auch dieser Gottesacker aufgelassen, die Kapelle wurde entweiht und abgebrochen.
Übrig blieb von dem kleiner Kirchlein nur eine Pieta mit dem Namen "Die trauernde Maria mit dem toten Heiland im Schoß", die Skulptur war ein Werk eines Schülers von Georg Raphael Donner. Sie gelangte im 19. Jahrhundert in den Besitz des Margaretner Sammlers Franz Haydinger.
File:Augustinkapelle Wien Museum Online.JPG[1]
Quellen
- ↑ Salomon Kleiner (Zeichner), Johann August Corvinus (Kupferstecher), Johann Andreas d. Ä. Pfeffel (Verleger), "Prospect des Bürgerl. Spitahls-Gotts-Acker nebst der Capelle S. Rochi" (Karlskirche und Bürgerspital-Gottesacker mit der Augustinkapelle), aus: Wahrhafte und genaue Abbildung (...), 4. Teil, Abb. 20, 1737, Wien Museum Inv.-Nr. 31142, CC0 (https://sammlung.wienmuseum.at/objekt/59347/)