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== Das Palais Batthyany-Schönborn - Architektur und Geschichte ==
== Das Palais Batthyany-Schönborn - Architektur und Geschichte ==


Informationen folgen in Kürze
Der Besitzer des alten Hauses, Graf Batthyány beauftragte Johann Bernhard Fischer von Erlach, aus zwei Häusern einen Palast zu schaffen. Mit dem Bau wurde 1699 begonnen, Fischer von Erlach bezog dabei Bestandteile der alten Häuser ein.
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Die elfachsig streng gegliederte Fassade weist eine große Pilasterordnung auf (Hermenpilaster). Bemerkenswert sind das eigenwillige Mittelportal, die dreischiffige Eingangshalle mit toskanischen Säulen und das doppelläufige Stiegenhaus (mit strenger Dekoration im Stil Fischers). Die Innendekoration schuf Peter (oder Ludwig) van Roy (bald nach 1740). Die Zuweisung des Baumesiters war lange Zeit umstritten: Der malerische Reichtum der Dekoration und die Auflösung der architektonischen Gerüste sprechen mehr für Johann Lukas Hildebrandt als für Fischer von Erlach. Der Zeitpunkt der Erbauung wie der Umstand, dass die gräfliche Familie Batthyány-Strattmann mit Fischer von Erlach in freundschaftlichen Beziehungen stand, sprechen wieder mehr für diesen. Nach dem neuesten Forschungsstand gilt Johann Bernhard Fischer von Erlach als gesicherter Architekt dieses Palais.
 
 
=== Vorgängerhaus Alter Schlegelhof (auch: Schlögelhof) ===
 
Ende des 14. Jahrhunderts gehörte das Haus den Herren von Liechtenstein. 1631 gelangte es - nach zahlreichen Besitzerwechseln - in das Eigentum der Familie Schlegel (eigentlich Anna, die das Haus ihrem Mann Johann Thomas vererbte) über. Schon 1665 kaufte das Haus der kaiserliche Reichsherold Johann Gassner, trotzdem blieb der Name Schlegelhof. Womöglich hatte Egon Erin Kisch mit seiner Vermutung recht, dass der Name gar nicht von der Familie hergeleitet werden kann, sondern von dem nahegelegenen rämonstratenser Stift Schlägl. Bisher konnte jedoch kein Nachweis für ein derartiges Stift gefunden werden.
 
1690 kauften die Grafen Sinzenforf das Haus, die es an Adam Graf Batthyány weiterverkauften.
 
 
Ab 1703 war die Witwe Eleonore Gräfin Batthyány (geborene Gräfin Strattmann) Alleinbesitzerin. Am 3. März 1740 verkaufte sie es, für 90.000 Gulden, an den Bischof von Bamberg und Würzburger Grafen Friedrich Karl von Schönborn. Dieser war schon 1705 von Kaiser Joseph I. zum Reichskanzler ernannt worden und aus diesem Anlass nach Wien gekommen. Danach übernahm dessen Neffe Eugen Erwin Graf Schönborn 1748 den Besitz. Bereits 1742 entwarf Johann Lucas von Hildebrandt im Auftrag des Bischofs Pläne für einen Umbau des Hauptgeschoßes und für Änderungen des Portalschlusses, die jedoch nicht ausgeführt worden sind. Eugen Erwin ließ die von seinem Onkel im Sommerpalais in der Josefstadt (Schönbornpalais, 8, Laudongasse 17-19 Volkskundemuseum) angesammelten Kunstschätze in das Stadtpalais transferieren. Nach seinem Tod fiel das Palais 1801 an Franz Philipp Graf Schönborn.
 
1846 wurde das Palais erneuert. 1906 abermals leicht umgebaut.
 
1863 wurde es von der Stadt Wien angekauft.
 
 
1945 schlugen zwar keine Bomben in das Haus ein, die umliegenden Detonationen verursachten jedoch auch schwere Schäden im Inneren des Hauses und an der Fassade.
 


=== MOYA - Museum Of Modern Art ===
=== MOYA - Museum Of Modern Art ===
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[[Kategorie:Gebäude]]
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[[Kategorie:Architekten:Johann Bernhard Fischer von Erlach]]
[[Kategorie:Architekten:Johann Bernhard Fischer von Erlach]]
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== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 30. Dezember 2015, 14:32 Uhr

Grund-Information
Palais Schönborn-Batthyany Vienna June 2006 559.jpg

Palais Batthyany-Schönborn

Aliasadressen =Renngasse 4
Ehem. Konskriptionsnummer 155
Baujahr 1699-1706
Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach


Das Palais Batthyany-Schönborn - Architektur und Geschichte

Der Besitzer des alten Hauses, Graf Batthyány beauftragte Johann Bernhard Fischer von Erlach, aus zwei Häusern einen Palast zu schaffen. Mit dem Bau wurde 1699 begonnen, Fischer von Erlach bezog dabei Bestandteile der alten Häuser ein.


Die elfachsig streng gegliederte Fassade weist eine große Pilasterordnung auf (Hermenpilaster). Bemerkenswert sind das eigenwillige Mittelportal, die dreischiffige Eingangshalle mit toskanischen Säulen und das doppelläufige Stiegenhaus (mit strenger Dekoration im Stil Fischers). Die Innendekoration schuf Peter (oder Ludwig) van Roy (bald nach 1740). Die Zuweisung des Baumesiters war lange Zeit umstritten: Der malerische Reichtum der Dekoration und die Auflösung der architektonischen Gerüste sprechen mehr für Johann Lukas Hildebrandt als für Fischer von Erlach. Der Zeitpunkt der Erbauung wie der Umstand, dass die gräfliche Familie Batthyány-Strattmann mit Fischer von Erlach in freundschaftlichen Beziehungen stand, sprechen wieder mehr für diesen. Nach dem neuesten Forschungsstand gilt Johann Bernhard Fischer von Erlach als gesicherter Architekt dieses Palais. 


Vorgängerhaus Alter Schlegelhof (auch: Schlögelhof)

Ende des 14. Jahrhunderts gehörte das Haus den Herren von Liechtenstein. 1631 gelangte es - nach zahlreichen Besitzerwechseln - in das Eigentum der Familie Schlegel (eigentlich Anna, die das Haus ihrem Mann Johann Thomas vererbte) über. Schon 1665 kaufte das Haus der kaiserliche Reichsherold Johann Gassner, trotzdem blieb der Name Schlegelhof. Womöglich hatte Egon Erin Kisch mit seiner Vermutung recht, dass der Name gar nicht von der Familie hergeleitet werden kann, sondern von dem nahegelegenen rämonstratenser Stift Schlägl. Bisher konnte jedoch kein Nachweis für ein derartiges Stift gefunden werden.

1690 kauften die Grafen Sinzenforf das Haus, die es an Adam Graf Batthyány weiterverkauften.


Ab 1703 war die Witwe Eleonore Gräfin Batthyány (geborene Gräfin Strattmann) Alleinbesitzerin. Am 3. März 1740 verkaufte sie es, für 90.000 Gulden, an den Bischof von Bamberg und Würzburger Grafen Friedrich Karl von Schönborn. Dieser war schon 1705 von Kaiser Joseph I. zum Reichskanzler ernannt worden und aus diesem Anlass nach Wien gekommen. Danach übernahm dessen Neffe Eugen Erwin Graf Schönborn 1748 den Besitz. Bereits 1742 entwarf Johann Lucas von Hildebrandt im Auftrag des Bischofs Pläne für einen Umbau des Hauptgeschoßes und für Änderungen des Portalschlusses, die jedoch nicht ausgeführt worden sind. Eugen Erwin ließ die von seinem Onkel im Sommerpalais in der Josefstadt (Schönbornpalais, 8, Laudongasse 17-19 Volkskundemuseum) angesammelten Kunstschätze in das Stadtpalais transferieren. Nach seinem Tod fiel das Palais 1801 an Franz Philipp Graf Schönborn.

1846 wurde das Palais erneuert. 1906 abermals leicht umgebaut.

1863 wurde es von der Stadt Wien angekauft.


1945 schlugen zwar keine Bomben in das Haus ein, die umliegenden Detonationen verursachten jedoch auch schwere Schäden im Inneren des Hauses und an der Fassade.


MOYA - Museum Of Modern Art


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